Reisewarnung für Israel: Erste Lufthansa-Maschinen fliegen wieder nach Tel Aviv
Die Lage in Israel bleibt kritisch, es besteht weiterhin eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes. Dennoch gibt es jetzt wieder Flugverbindungen ab Deutschland. Was Sie jetzt wissen müssen.
Update: Seit 8. Januar wieder Lufthansa-Flüge nach Israel
Auswärtiges Amt warnt vor Reisen nach Israel
Lässt sich ein Israel-Urlaub jetzt stornieren? Das sagen ADAC Fachleute
Nach dem Angriff der Terrororganisation Hamas befindet sich Israel offiziell im Krieg. Die militärischen Operationen aus der Luft und am Boden im Gazastreifen dauern an.
Nach einer kurzzeitigen, mittlerweile abgelaufenen Waffenruhe muss wieder mit Beschuss durch Raketen aus Gaza auf alle Teile Israels einschließlich Tel Aviv und Jerusalem gerechnet werden. Zwar werden die meisten Raketen vom israelischen Abwehrsystem abgefangen, aber nicht alle.
Auswärtiges Amt: Reisewarnung für Israel
Das Auswärtige Amt warnt weiterhin vor Reisen nach Israel. Die Lage sei noch immer hoch volatil, so das Amt, eine weitere Verschärfung der Lage, eine Ausweitung auf andere Gebiete des Landes und noch größere Beeinträchtigung des Flugverkehrs können nicht ausgeschlossen werden.
Israel: Wieder Lufthansa-Flüge nach Tel Aviv
Seit 8. Januar fliegen die Fluggesellschaften der Lufthansa Group wieder nach Tel Aviv. In einer ersten Phase bietet Lufthansa zunächst vier wöchentliche Flüge ab Frankfurt und drei wöchentliche Flüge ab München an. Darüber hinaus plant Austrian Airlines acht wöchentliche Verbindungen und Swiss fünf wöchentliche Flüge.
Damit bieten die Airlines der Lufthansa Group insgesamt 20 wöchentliche Verbindungen von und nach Tel Aviv anbieten. Dies entspricht rund 30 Prozent des regulären Flugplans.
Bei Raketenbeschuss Schutzräume aufsuchen
Reisende, die sich derzeit in Israel aufhalten, sollten die Anweisungen der lokalen Sicherheitskräfte beachten, Meldungen in Medien aufmerksam verfolgen und dringend die Hinweise des Home Front Command beachten, insbesondere zum Aufsuchen von Schutzräumen bei Raketenbeschuss. Sie sollen sich außerdem in die Krisenvorsorgeliste (ELEFAND) des Auswärtigen Amtes eintragen.
Lassen sich Israel-Reisen stornieren?
Für Individualreisende, also Reisende, die Flug und Hotel separat gebucht haben, ist es schwierig, Kosten erstattet zu bekommen. Ein Rechtsanspruch besteht immer nur dann, wenn die Leistung nicht erbracht wird. Wird also der Flug von der Fluggesellschaft abgesagt, so können Fluggäste eine Erstattung der Kosten verlangen.
Dies ist auch möglich, wenn beispielsweise das Hotel schließt und gar keine Übernachtung mehr anbietet. Bietet das Hotel jedoch weiterhin die Leistung an und sagt der Reisende ab, weil er entweder wegen des eingestellten Flugbetriebs gar keine Möglichkeit hat, das Hotel zu erreichen oder aufgrund der unsicheren Lage vorzieht, den Urlaub abzusagen, dann behält der Hotelier grundsätzlich weiterhin Anspruch auf den Übernachtungspreis. Ob und inwieweit eine kostenfreie Stornierung in Betracht kommt, ist dann eine Frage der vertraglichen Vereinbarungen, also der Regelungen in den AGB. In einem solchen Fall empfiehlt es sich ebenfalls, mit dem Anbieter direkt in Kontakt zu treten.
Pauschalreisende können ebenso wie der Reiseveranstalter immer dann kostenfrei zurücktreten, wenn die Durchführung der Pauschalreise oder die Beförderungen an das Reiseziel durch unvermeidbare, außergewöhnliche Umstände erheblich beeinträchtigt werden. Ob außergewöhnliche Umstände vorliegen, ist anhand der Gesamtumstände zu beurteilen.
Eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts ist hierfür nicht zwingend erforderlich. Besteht allerdings eine Reisewarnung, so ist diese ein Indiz für außergewöhnliche Umstände. Bei Reisen nach Israel, die unmittelbar bevorstehen, dürfte daher ein kostenfreier Rücktritt möglich sein. Bei Reisen, die erst in einigen Wochen stattfinden sollen, empfiehlt es sich, die Entwicklung der Lage weiterhin zu beobachten. Häufig reagieren jedoch Reiseveranstalter auf solche Krisenlagen mit kostenfreien Umbuchungsmöglichkeiten, sodass in jedem Fall mit dem Veranstalter Rücksprache gehalten werden sollte.
Mit Material von dpa