Wallboxen – gut und günstig: Gibt es das?

Eine Wallbox hängt an der Wand einer Garage
Zu Hause ein Muss: Wallbox für das E-Auto statt Steckdose© ADAC/Martin Hangen

Die Preise für Wallboxen sind deutlich gesunken. Aber sind die günstigen Angebote auch gut? Was man beim Kauf einer Wallbox unbedingt beachten sollte – und warum die Schuko-Steckdose in der Garage keine Alternative ist.

  • Sind Wallboxen zum Preis von 200 bis 400 Euro gut?

  • Warum nicht an der Haushaltssteckdose laden?

  • Kann sich die Anschaffung einer Wallbox amortisieren?

Wallbox-Preise sind gesunken

Vor einigen Jahren lagen die Anschaffungskosten für eine Wallbox noch im oberen dreistelligen Bereich. Um die Elektromobilität in Schwung zu bringen, legte die Bundesregierung deshalb seinerzeit eine staatliche Förderung für Wallboxen auf. Inzwischen gibt es Wallboxen bereits im Preisbereich zwischen 200 und 400 Euro zu kaufen. Aber sind solche preiswerten Angebote auch empfehlenswert?

Sind günstige Angebote auch gut?

Die Experten des ADAC meinen: ja. Der Mobilitätsclub hat 2021 und 2022 bereits einige dieser jetzt preisreduzierten Wallboxen in ähnlicher Bauversion getestet und für gut befunden. Darunter Modelle von ABL, Vestel, KEBA und Heidelberg.

Kauf einer Wallbox rechnet sich

Eine Wallbox macht sich gegenüber einer Haushaltssteckdose durch mehr Sicherheit beim Laden und durch geringere Ladeverluste bezahlt. Hintergrund: Ladeverluste sind beim E-Auto-Laden unvermeidbar. Ladeverluste bedeuten, dass mehr Strom aus dem Netz entnommen wird (und bezahlt werden muss), als tatsächlich in den Akku eingespeist wird. Sie entstehen durch den Betrieb von Steuergeräten und durch Wärmeverluste.

Unvermeidbare Ladeverluste

Der ADAC hat in einer Untersuchung beim Laden mit Wallbox – je nach Fahrzeug – Ladeverluste zwischen sechs und zehn Prozent ermittelt. Beim Laden an einer Haushaltssteckdose lagen die Verluste deutlich höher, nämlich zwischen 13 und 24 Prozent.

Eine Beispielrechnung: Bei einem Ladebedarf von 2000 kWh jährlich und einem Strompreis von 40 Ct/kWh belaufen sich die Kosten für die Ladeverluste der Wallbox auf 64 Euro. Bei einer Haushaltssteckdose mit 15 Prozent Ladeverlust zahlt man 120 Euro – also knapp das Doppelte.

Gefährlich: Laden an der Steckdose

Aus Sicherheitsgründen ist das Laden an Haushaltssteckdosen unbedingt zu vermeiden. Heimische Stromleitungen sind im Regelfall nicht für hohe Dauerbelastungen ausgelegt, es könnte zu Überhitzungen oder sogar Kabelbränden kommen. Bei der Installation einer Wallbox werden die Leitungen durch den Elektriker überprüft und gegebenenfalls erneuert, sodass Überlastungen ausgeschlossen werden.

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Was Sie beim Kauf beachten sollten

Wichtig beim Kauf einer Wallbox: Seit Jahresbeginn müssen diese gemäß Paragraf 14a des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) steuerbar sein und mindestens einen Steuerungseingang oder eine Schnittstelle haben, über die der Netzbetreiber bei potenzieller Netzüberlastung eingreifen kann. Bei Engpässen darf er die Leistung auf 4,2 kW reduzieren, allerdings die Wallbox nicht ganz abschalten.

Grundsätzlich muss die Ladeeinrichtung beim Netzbetreiber angemeldet werden; verfügt sie über mehr als 11 kW Ladeleistung, ist sie außerdem genehmigungspflichtig. Generell darf nur eine qualifizierte Elektrofachkraft eine Wallbox installieren. Wichtig ist zudem eine Konformitätserklärung des Herstellers, die entweder beiliegt oder per Download abrufbar ist. Die Konformitätserklärung ist eine formelle Auflage der EU, mit der der Wallbox-Hersteller die Verantwortung dafür übernimmt, dass das verkaufte Produkt geltendem EU-Recht entspricht.