Hepatitis-A-Ausbruch in Tschechien: Prag und Karlsbad betroffen

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Von Tanja Echter

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Stadtansicht von Prag im Winter
Aus Prag werden derzeit ungewöhnlich viele Infektionen mit Hepatitis A gemeldet© iStock.com/benkrut

In Tschechien kommt es aktuell zu einer Häufung von Infektionsfällen mit Hepatitis A. Wo und wie Sie sich gegen die Viruserkrankung schützen sollten.

  • Prag besonders betroffen

  • Virus greift Leber an

  • Haut kann sich gelb färben

Infektionsgefahr in Tschechien

Die tschechische Gesundheitsbehörde vermeldet für das laufende Jahr Höchstwerte bei den Infektionen mit Hepatitis A. In den vergangenen Monaten steckten sich bereits an die 3000 Personen an; in 32 Fällen endete der Krankheitsverlauf tödlich. Aktuell kommen wöchentlich rund 100 Neuinfektionen dazu.

Es ist somit der größte landesweite Hepatitis-Ausbruch in Tschechien seit 1989. In Tschechien besteht eine Meldepflicht für Hepatitis A. Außerdem müssen sich Erkrankte im Krankenhaus vorstellen, auch bei leichten Verläufen.

Die meisten Erkrankungen werden derzeit in der Hauptstadt Prag sowie in den Regionen Mittelböhmen, Mähren-Schlesien und Karlsbad registriert. Auch der Wintersportort Boží Dar (Gottesgab) im Erzgebirge verweist auf seiner Facebook-Seite auf eine mögliche Infektionsgefahr und rät zu gründlicher Handhygiene.

Hepatitis A in Deutschland

Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet für das Jahr 2025 deutschlandweit knapp über 1000 Infektionen mit Hepatitis A (Stand: 10.12.2025). Im Vorjahr waren es 1001 Fälle. Eine Sprecherin erklärt gegenüber der Nachrichtenagentur dpa: "Es zeigt sich bislang kein Hinweis auf eine überregionale oder dynamische Ausbreitung von Hepatitis A in Deutschland, die über das übliche saisonale Schwankungsmuster hinausgeht."

Ansteckung und Symptome von Hepatitis A

Die Viruserkrankung kann sich über eine Schmierinfektion oder die Aufnahme von kontaminierten Lebensmitteln und Trinkwasser verbreiten. Häufige Infektionsquellen sind Meeresfrüchte sowie Salate, Gemüse und Obst, die mit verunreinigtem Leitungswasser gereinigt wurden.

Die Inkubationszeit zwischen Infektion und Ausbruch der ersten Symptome ist bei Hepatitis A mit rund 28 Tagen vergleichsweise lang. Da das Virus die Leber befällt, kann sich eine Gelbfärbung der Augen und der Haut (Ikterus) als eines der ersten Krankheitszeichen bemerkbar machen. Fieber, Bauschmerzen und Juckreiz, vor allem an Händen und Füßen, sind weitere typische Symptome für Hepatitis A.

Die Krankheit verläuft nur selten tödlich, bei Kindern häufig sogar symptomfrei. Eine durchgestandene Infektion führt zu lebenslanger Immunität.

Hepatitis A: So beugen Sie vor

Eine Person wäscht sich die Hände
Gründliches Händewaschen schützt vor Viren und Bakterien© iStock.com/Nuttawan Jayawan

Gegen Hepatitis A gibt es eine wirksame Schutzimpfung, die insbesondere für Reisende in Länder mit niedrigen Hygienestandards empfohlen wird. Verabreicht wird sie in zwei Einzeldosen oder in Kombination mit einer Impfung gegen Hepatitis B. Für Tschechien, aber auch für viele andere Länder wie Polen, die Slowakei oder die USA empfiehlt das Auswärtige Amt die Immunisierung als Reiseimpfung.

Regelmäßiges Händewaschen oder eine Reinigung mit Handdesinfektionsmitteln reduziert das Ansteckungsrisiko durch einen direkten Kontakt mit dem Erreger (Schmierinfektion), zum Beispiel über Oberflächen in öffentlichen Verkehrsmitteln oder auf Weihnachtsmärkten.

Besonders auf Reisen in Ländern mit schlechten hygienischen Verhältnissen sollten Sie lediglich Wasser aus verschlossenen Flaschen trinken. Vermeiden Sie Lebensmittel, die mit Leitungswasser gereinigt wurden. Essen Sie Fleisch und Meeresfrüchte nur gut durchgegart.

Mit Material von dpa.