Hepatitis-A-Ausbruch in Tschechien: Prag und Karlsbad betroffen
Von Tanja Echter

In Tschechien kommt es aktuell zu einer Häufung von Infektionsfällen mit Hepatitis A. Wo und wie Sie sich gegen die Viruserkrankung schützen sollten.
Prag besonders betroffen
Virus greift Leber an
Haut kann sich gelb färben
Infektionsgefahr in Tschechien
Die tschechische Gesundheitsbehörde vermeldet für das laufende Jahr Höchstwerte bei den Infektionen mit Hepatitis A. In den vergangenen Monaten steckten sich bereits über 2500 Personen an; in 29 Fällen endete der Krankheitsverlauf tödlich. Aktuell kommen wöchentlich rund 100 Neuinfektionen dazu. Es ist somit der größte landesweite Hepatitis-Ausbruch in Tschechien seit 1989. Die niedrige Impfquote wird als Hauptgrund vermutet.
Die meisten Erkrankungen werden derzeit in der Hauptstadt Prag sowie in den Regionen Mittelböhmen und Karlsbad registriert. Auch der Wintersportort Boží Dar (Gottesgab) im Erzgebirge verweist auf seiner Facebook-Seite auf eine mögliche Infektionsgefahr und rät zu gründlicher Handhygiene.
Hepatitis A: Ansteckung und Symptome
Die Viruserkrankung kann sich über eine Schmierinfektion oder die Aufnahme von kontaminierten Lebensmitteln und Trinkwasser verbreiten. Häufige Infektionsquellen sind Meeresfrüchte sowie Salate, Gemüse und Obst, die mit verunreinigtem Leitungswasser gereinigt wurden.
Da das Virus die Leber befällt, kann sich eine Gelbfärbung der Augen und der Haut (Ikterus) als eines der ersten Krankheitszeichen bemerkbar machen. Fieber, Bauschmerzen und Juckreiz, vor allem an Händen und Füßen, sind weitere typische Symptome für Hepatitis A. Die Krankheit verläuft nur selten tödlich, bei Kindern häufig sogar symptomfrei. Eine durchgestandene Infektion führt zu lebenslanger Immunität.
Hepatitis A: So beugen Sie vor

Gegen Hepatitis A gibt es eine wirksame Schutzimpfung, die insbesondere für Reisende in Länder mit niedrigen Hygienestandards empfohlen wird. Verabreicht wird sie in zwei Einzeldosen oder in Kombination mit einer Impfung gegen Hepatitis B.
Regelmäßiges Händewaschen oder eine Reinigung mit Handdesinfektionsmitteln reduziert das Ansteckungsrisiko durch einen direkten Kontakt mit dem Erreger (Schmierinfektion), zum Beispiel über Oberflächen in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Besonders auf Reisen in Ländern mit schlechten hygienischen Verhältnissen sollten Sie lediglich Wasser aus verschlossenen Flaschen trinken. Vermeiden Sie Lebensmittel, die mit Leitungswasser gereinigt wurden. Essen Sie Fleisch und Meeresfrüchte nur gut durchgegart.