Pannensets (flüssiges Dichtmittel zum Einblasen in den Reifen mit 12-Volt-Kompressor) sind auf dem Vormarsch, obwohl sie Prinzip bedingt nur in einem Teil der auftretenden Schadenfälle eine Weiterfahrt ermöglichen – bei Stichverletzungen in der Lauffläche oder kleinen Rissen. Handelt es sich jedoch um eine größere Verletzung des Pneus oder sind gar Seitenwand bzw. Reifenschulter betroffen, darf man nicht mehr damit fahren, denn solche Schäden kann kein Pannenset reparieren.
Der ADAC hat zehn Reifen-Pannensets sowie drei Reifen-Pannensprays getestet. Letztere schnitten alle mit „mangelhaft" ab. Bei den Pannensets sind fünf gut, zwei befriedigend und drei ausreichend.
Mit dem Conti Comfort Kit und Dunlop Fill&Go Premium kann eine Reifenpanne aufgrund der wenigen Bedienschritte und des starken Kompressors schnell behoben werden. Das Dunlop Fill&Go Standard, Terra-S Reifenpannenset Standard und 1-2-GO System sowie das Premium Seal Repair benötigen etwas länger, da die Dichtmittelflasche erst angeschlossen oder eingefüllt werden muss. Die Kompressoren vom Terra-S Standard und Premium Seal sind zudem nicht besonders leistungsstark. Elastofill, Rinder und MP werden mit einem sehr schwachen Kompressor ausgeliefert, daher dauert es sehr lange, bis der erforderliche Reifendruck erreicht werden kann. Zudem muss das Dichtmittel von Hand in den Reifen gequetscht werden, was beim Elastofill viel Kraft erfordert.
Generelle Erkenntnis: Der Kostenvorteil (geringeres Gewicht gegenüber vollwertigem Ersatzrad spart Kraftstoff) wird durch die teils geringe Haltbarkeit der Dichtmittel und die nicht immer billige Ersatzbeschaffung größtenteils zunichte gemacht.