Heckboxen im ADAC Test

Heckboxen des ADAC Heckboxentests neben einem Auto
© ADAC/Ralph Wagner

Heckboxen erweitern das Kofferraumvolumen und können insbesondere kompaktes oder sperriges Transportgut aufnehmen. Im Test traten sechs Heckboxensysteme in einer Preisspanne zwischen 319 € und 789 € und einem Fassungsvermögen zwischen 195 und 305 Litern an.

Hersteller/ModellMittl. PreisADAC UrteilGestaltungHandhabungFahrsicherheitCrashsicherheitzum Vergleich hinzufügen
WESTFALIA Transportbox
304 Euro (ohne Grundträger)
2,0
2,4
2,0
1,2
1,5
Thule Heckträgerbox Backspace 9171
435 Euro (ohne Grundträger)
2,1
1,9
2,6
1,4
1,5
mft BackBox
789 Euro
2,5
2,6
2,5
1,6
3,0
Alutrans BackBOXX Premium Box
488 Euro
3,5
2,9
2,8
4,01
2,0
Menabo Boxxy
185 Euro (ohne Grundträger)
3,5
3,4
3,3
4,01
2,0
TowBox V1
524 Euro
4,5
1,9
3,1
2,5
4,52
  1. 1 · Wenn die Fahrsicherheit ausreichend oder schlechter, dann ist das ADAC-Urteil maximal eine halbe Note besser
  2. 2 · Wenn die Crashsicherheit ausreichend oder schlechter, dann wird das ADAC-Urteil entsprechend abgewertet

sehr gut

0,6 - 1,5

gut

1,6 - 2,5

befriedigend

2,6 - 3,5

ausreichend

3,6 - 4,5

mangelhaft

4,6 - 5,5

© ADAC e.V.

Drei Hersteller (Westfalia, Thule, Menabo) bieten die Box als Zubehör für die Fahrradheckträger aus eigenem Hause an, die anderen Anbieter (mft, Alutrans, TowBox) liefern eigens dafür gefertigte Grundträger. Die Montage der Heckbox am Fahrzeug und auch der Zugang zum Kofferraum ist bei der Kombination mit einem Fahrradheckträger einfacher.

Bedingung für die Nutzung einer Heckbox ist immer eine Anhängerkupplung, wobei die maximal zulässige Stützlast beachtet werden muss. Einfaches Beispiel: Bei einer maximalen Stützlast von 50 Kilogramm und einem Gewicht von Box nebst Träger von 34,4 Kilogramm bleiben für die Ladung bescheidene 15,6 Kilogramm übrig. Nicht vergessen: Ein vollbeladene Heckbox verändert den Schwerpunkt und die Heckbox verlängert das Fahrzeug.  

Vor- und Nachteile der einzelnen Heckboxen

Getestet wurde in den Kategorien Gestaltung, Handhabung, Fahrsicherheit und Crashsicherheit. Testsieger ist die Transportbox von Westfalia. Trotz des kleinsten Volumens macht sie mit durchweg guten Noten in Gestaltung und Handhabung, sowie sehr guten Noten bei den Sicherheitskriterien das Rennen.

Auf dem zweiten Platz landet die Heckträgerbox von Thule, als einzige Box ist sie zusammenfaltbar und spart somit Platz bei der Lagerung. Nachteilig ist das aufwändiger zu bedienende Reisverschlusssystem. Zudem flattert die äußere Plane der Heckbox, was im Rückspiegel als störend wahrgenommen werden kann. 

Die Heckbox von mft kann ihres hohen Gewichts wegen nur zu zweit montiert werden. Das Anbringen der Box am Grundträger erfordert oftmals Geduld, da sich die Ösen der Verankerung verklemmen. Die optionalen Verbreiterungstaschen für Skier bis zu einer Länge von 187 cm sind bei voller Längenausnutzung in der Handhabung umständlich. 

Die Systembox V1 von Towbox zeigt Schwächen beim Citycrash. Die Verschraubungen zwischen Box und Grundträger halten den Beanspruchungen nicht komplett stand. Die Box wird daher mit dem Urteil „ausreichend“ bewertet. Auch die ansonsten gute Heckbox von mft war im Crash nicht makellos: Beim Citycrash zeigte sich eine Verschiebung auf der Anhängerkupplung und der Deckel öffnete sich. 

Schwierigkeiten beim ADAC Ausweichtest haben die Heckboxen von Alutrans und Menabo. Bereits bei einer Testgeschwindigkeit von 75 km/h verdrehten sich die Boxen auf der Anhängerkupplung und beschädigten das Fahrzeug. Daher werden beide Boxen bei der "Fahrsicherheit" mit der Note "ausreichend" bewertet, was zu einem schlechteren Gesamtergebnis führte. Zum Vergleich: Alle anderen Boxen zeigten hier selbst mit 90 km/h keine kritischen Effekte.

Wichtig im Winter ist die Kältefestigkeit des Kunststoffmaterials. Hierbei zeigten sich wiederum Alutrans und Menabo auffällig (unterschiedliche Grundträger, die Boxen sind fast identisch). In diesem Test wurden die Materialeigenschaften bei minus 20° Celsius überprüft. Dabei wurde ein Prüfkörper mit zweieinhalb Kilogramm aus einem Meter Höhe auf die Box fallen gelassen. Beide Boxen hatten danach große Löcher im Deckel.

Empfehlungen des ADAC an Hersteller und Verbraucher

Empfehlungen für Hersteller

  • Die Heckboxen und dessen Grundträger müssen für einen City-Crash mit 30 km/h ausgelegt sein

  • Die Halterung auf der Anhängerkupplung muss den Belastungen eines harten Ausweichmanövers standhalten.

  • Auch bei großer Kälte dürfen die Bauteile der Heckboxen nicht zerbrechen

  • Die Heckbox sollte von einer Person montierbar sein

  • Das angegebene Volumen der Heckbox muss zutreffen

  • Es muss Anschlussmöglichkeiten für eine zusätzliche dritte Bremsleuchte geben

Tipps für Verbraucher

  • Passende bzw. notwendige Fahrradheckträger beachten

  • Auf die nutzbare Breite der Heckbox achten

  • Besonderes Augenmerk muss auf die Stützlast der Anhängerkupplung gelegt werden: Max. Stützlast = Gewicht Grundträger + Leergewicht Heckbox + Gewicht der Ladung

  • Geänderte Fahrzeuglänge beachten und evtl. im Fahrzeug notieren

  • Veränderte Fahreigenschaften infolge der Verlagerung des Schwerpunktes

  • Nach einigen Kilometern wieder die Befestigung von Heckbox und Ladung prüfen

  • Hersteller bieten geeignetes Zubehör, z. B. auch zum Transport von Skiern an (etwa mft)

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