Heckboxen im ADAC Test
Heckboxen erweitern das Kofferraumvolumen und können insbesondere kompaktes oder sperriges Transportgut aufnehmen. Im Test traten sechs Heckboxensysteme in einer Preisspanne zwischen 319 € und 789 € und einem Fassungsvermögen zwischen 195 und 305 Litern an.
Hersteller/Modell | Mittl. Preis | ADAC Urteil | Gestaltung | Handhabung | Fahrsicherheit | Crashsicherheit | zum Vergleich hinzufügen |
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304 Euro (ohne Grundträger) | 2,0 | 2,4 | 2,0 | 1,2 | 1,5 | ||
435 Euro (ohne Grundträger) | 2,1 | 1,9 | 2,6 | 1,4 | 1,5 | ||
789 Euro | 2,5 | 2,6 | 2,5 | 1,6 | 3,0 | ||
488 Euro | 3,5 | 2,9 | 2,8 | 4,01 | 2,0 | ||
185 Euro (ohne Grundträger) | 3,5 | 3,4 | 3,3 | 4,01 | 2,0 | ||
524 Euro | 4,5 | 1,9 | 3,1 | 2,5 | 4,52 |
- 1 · Wenn die Fahrsicherheit ausreichend oder schlechter, dann ist das ADAC-Urteil maximal eine halbe Note besser
- 2 · Wenn die Crashsicherheit ausreichend oder schlechter, dann wird das ADAC-Urteil entsprechend abgewertet
sehr gut
0,6 - 1,5
gut
1,6 - 2,5
befriedigend
2,6 - 3,5
ausreichend
3,6 - 4,5
mangelhaft
4,6 - 5,5
© ADAC e.V.
Drei Hersteller (Westfalia, Thule, Menabo) bieten die Box als Zubehör für die Fahrradheckträger aus eigenem Hause an, die anderen Anbieter (mft, Alutrans, TowBox) liefern eigens dafür gefertigte Grundträger. Die Montage der Heckbox am Fahrzeug und auch der Zugang zum Kofferraum ist bei der Kombination mit einem Fahrradheckträger einfacher.
Bedingung für die Nutzung einer Heckbox ist immer eine Anhängerkupplung, wobei die maximal zulässige Stützlast beachtet werden muss. Einfaches Beispiel: Bei einer maximalen Stützlast von 50 Kilogramm und einem Gewicht von Box nebst Träger von 34,4 Kilogramm bleiben für die Ladung bescheidene 15,6 Kilogramm übrig. Nicht vergessen: Ein vollbeladene Heckbox verändert den Schwerpunkt und die Heckbox verlängert das Fahrzeug.
Vor- und Nachteile der einzelnen Heckboxen
Getestet wurde in den Kategorien Gestaltung, Handhabung, Fahrsicherheit und Crashsicherheit. Testsieger ist die Transportbox von Westfalia. Trotz des kleinsten Volumens macht sie mit durchweg guten Noten in Gestaltung und Handhabung, sowie sehr guten Noten bei den Sicherheitskriterien das Rennen.
Auf dem zweiten Platz landet die Heckträgerbox von Thule, als einzige Box ist sie zusammenfaltbar und spart somit Platz bei der Lagerung. Nachteilig ist das aufwändiger zu bedienende Reisverschlusssystem. Zudem flattert die äußere Plane der Heckbox, was im Rückspiegel als störend wahrgenommen werden kann.
Die Heckbox von mft kann ihres hohen Gewichts wegen nur zu zweit montiert werden. Das Anbringen der Box am Grundträger erfordert oftmals Geduld, da sich die Ösen der Verankerung verklemmen. Die optionalen Verbreiterungstaschen für Skier bis zu einer Länge von 187 cm sind bei voller Längenausnutzung in der Handhabung umständlich.
Die Systembox V1 von Towbox zeigt Schwächen beim Citycrash. Die Verschraubungen zwischen Box und Grundträger halten den Beanspruchungen nicht komplett stand. Die Box wird daher mit dem Urteil „ausreichend“ bewertet. Auch die ansonsten gute Heckbox von mft war im Crash nicht makellos: Beim Citycrash zeigte sich eine Verschiebung auf der Anhängerkupplung und der Deckel öffnete sich.
Schwierigkeiten beim ADAC Ausweichtest haben die Heckboxen von Alutrans und Menabo. Bereits bei einer Testgeschwindigkeit von 75 km/h verdrehten sich die Boxen auf der Anhängerkupplung und beschädigten das Fahrzeug. Daher werden beide Boxen bei der "Fahrsicherheit" mit der Note "ausreichend" bewertet, was zu einem schlechteren Gesamtergebnis führte. Zum Vergleich: Alle anderen Boxen zeigten hier selbst mit 90 km/h keine kritischen Effekte.
Wichtig im Winter ist die Kältefestigkeit des Kunststoffmaterials. Hierbei zeigten sich wiederum Alutrans und Menabo auffällig (unterschiedliche Grundträger, die Boxen sind fast identisch). In diesem Test wurden die Materialeigenschaften bei minus 20° Celsius überprüft. Dabei wurde ein Prüfkörper mit zweieinhalb Kilogramm aus einem Meter Höhe auf die Box fallen gelassen. Beide Boxen hatten danach große Löcher im Deckel.
Empfehlungen des ADAC an Hersteller und Verbraucher
Empfehlungen für Hersteller
Die Heckboxen und dessen Grundträger müssen für einen City-Crash mit 30 km/h ausgelegt sein
Die Halterung auf der Anhängerkupplung muss den Belastungen eines harten Ausweichmanövers standhalten.
Auch bei großer Kälte dürfen die Bauteile der Heckboxen nicht zerbrechen
Die Heckbox sollte von einer Person montierbar sein
Das angegebene Volumen der Heckbox muss zutreffen
Es muss Anschlussmöglichkeiten für eine zusätzliche dritte Bremsleuchte geben
Tipps für Verbraucher
Passende bzw. notwendige Fahrradheckträger beachten
Auf die nutzbare Breite der Heckbox achten
Besonderes Augenmerk muss auf die Stützlast der Anhängerkupplung gelegt werden: Max. Stützlast = Gewicht Grundträger + Leergewicht Heckbox + Gewicht der Ladung
Geänderte Fahrzeuglänge beachten und evtl. im Fahrzeug notieren
Veränderte Fahreigenschaften infolge der Verlagerung des Schwerpunktes
Nach einigen Kilometern wieder die Befestigung von Heckbox und Ladung prüfen
Hersteller bieten geeignetes Zubehör, z. B. auch zum Transport von Skiern an (etwa mft)
Methodik & Hintergrund
Die Testbewertungen sind in vier Hauptkriterien – Gestaltung, Handhabung, Fahrverhalten und Sicherheit – unterteilt. Vorgegebene Abwertungskriterien werden bei sicherheitsrelevanten oder gegebenenfalls bei negativen Auffälligkeiten angesetzt.
Prüfkriterium Gestaltung
Verarbeitung / Verletzungsgefahr
Kältefestigkeit bei minus 20 Grad
Volumenangabe
Prüfkriterium Handhabung
Anlieferungszustand / Erstmontage
Gebrauchsanleitung
Montage am Fahrzeug
Beladung / Entladung
Ladungssicherung
Fahrsicherheit
ADAC Ausweichtest
Vollbremsung Crashsicherheit
Crashsicherheit
City-Crash in Anlehnung an DIN 75302