Gesund auf Reisen: So vermeiden Sie Durchfall durch eine Amöbenruhr

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Eine Frau sitzt mit Bauchkrämpfen auf der Toilette
Unangenehmes Reisemitbringsel: Amöbenruhr kann Magen-Darm-Beschwerden verursachen© Shutterstock/Opat Suvi

Heftiger Durchfall nach einer Reise? Auslöser könnte eine Amöbenruhr sein. So verbreiten sich die Erreger im Körper.

  • Amöben sind einzellige Krankheitserreger

  • Amöbenruhr löst nicht immer Symptome aus

  • Einhalten von Hygieneregeln beugt Infektion vor

Was sind Amöben?

Amöben sind einzellige Lebewesen, die verschiedene Lebensräume wie Gewässer und Böden besiedeln. Sie können aber auch den Darm oder andere Organe von Tieren und Menschen befallen.

Sind Amöben für Menschen gefährlich?

Einige Amöbenarten lösen teils schwere gesundheitliche Beschwerden aus. Eine Amöbeninfektion kann unter anderem zu einer Gehirnentzündung (Enzephalitis) oder einer Akanthamöben-Keratitis führen, einer schwerwiegenden Entzündung der Hornhaut im Auge.

Die Amöbenart Entamoeba histolytica, die eine Amöbenruhr verursachen kann, kommt weltweit vor. Hauptsächlich ist sie in subtropischen und tropischen Ländern sowie in Gegenden mit unzulänglichen hygienischen Verhältnissen vertreten.

Wie bekommt man Amöbenruhr?

Menschen infizieren sich mit den Erregern in der Regel über:

  • Trinkwasser, aber auch Wasser in Flüssen oder Seen, das durch Fäkalien verunreinigt ist

  • Verzehr von verunreinigtem Gemüse oder ungeschältem Obst

  • Sexualpraktiken, bei denen es zu einem oral-analen Kontakt kommt

Folgende Umstände können eine Ansteckung begünstigen:

  • Mangel- oder Unterernährung

  • Unzureichende hygienische Verhältnisse

  • Medikamente, die das Immunsystem schwächen

Schwangere, Ältere oder Kleinkinder haben ein höheres Infektionsrisiko.

Infizierte können Erreger weitergeben

Beschwerdefreie Infizierte sind eine potenzielle Ansteckungsquelle für andere Menschen. Diese sogenannten Dauerausscheider fallen meist nur zufällig auf, z.B. bei einem Screening in der ärztlichen Praxis.

Symptome der Amöbenruhr?

Eine Infektion mit Entamoeba histolytica verläuft bei 90 Prozent der Betroffenen symptomfrei. Treten Beschwerden auf, kann sich die Amöbenruhr, auch Ruhr-Krankheit genannt, mit milden, aber auch schweren Symptomen zeigen. Diese treten innerhalb eines Zeitraums von wenigen Tagen bis mehreren Monaten nach der Infektion auf. In seltenen Fällen kommt es erst Jahre nach einer Ansteckung zu Beschwerden.

Die Amöbe besiedelt den Dickdarm und schädigt die Darmschleimhaut. Folgende Symptome treten oft schleichend auf:

  • Bauchschmerzen und -krämpfe

  • Durchfall, der geleeartig, schaumig oder blutig-schleimig ist

  • Schmerzhafter und starker Stuhldrang

  • Fieber

Bei schweren oder unzureichend behandelten Verläufen bilden sich Geschwüre im Darm, die die Darmwand schädigen. Durch diese Komplikation breiten sich die Amöben über den Blutkreislauf auf den gesamten Körper aus und befallen andere Organe wie das Gehirn, die Lunge oder Leber. Unzureichend behandelt, kann eine Amöbenruhr auch zu einem tödlichen Verlauf führen.

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Wie kann man vorbeugen?

Um auf Reisen – insbesondere in Gegenden mit unzulänglichen hygienischen Verhältnissen – einer Infektion mit Amöben vorzubeugen, sollten Sie Folgendes beachten:

  • Nur in Flaschen abgefülltes oder abgekochtes Wasser trinken

  • Hygieneregeln ernst nehmen und regelmäßig Hände waschen, vor allem nach Toilettengängen sowie vor dem Zubereiten und dem Verzehr von Essen

  • Kein ungeschältes Obst essen und Sorten meiden, die sich nicht schälen lassen

  • Verzicht auf Eis, Salat, ungekochtes Gemüse

  • Fleisch und Meeresfrüchte gut durcherhitzen

  • Kochutensilien wie Schneidebretter oder Messer gründlich waschen, vor allem wenn sie mit rohen Lebensmitteln in Berührung gekommen sind

Hinweis: Diese Informationen wurden sorgfältig recherchiert, ersetzen jedoch nicht die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Alle Angaben ohne Gewähr.