So schützen Sie sich vor dem Krim-Kongo-Fieber

Das Krim-Kongo-Fieber wird unter anderem durch Zecken übertragen. Im schlimmsten Fall kann die Erkrankung einen schweren Verlauf nehmen. Das sollten Sie dazu wissen.
Infektion auch von Mensch zu Mensch möglich
Risikogebiete: Südosteuropa, Mittlerer Osten und Afrika
Bisher keine spezifische Behandlung
Was ist das Krim-Kongo-Fieber?
Als Krim-Kongo-Fieber (englisch Crimean-Congo haemorrhagic fever, CCHF) bezeichnet man eine Infektion mit dem gleichnamigen Virus. Wer sich infiziert, kann hohes Fieber, körperliche und psychische Symptome und auch einen schweren Verlauf mit inneren Blutungen entwickeln.
Wie überträgt sich das CCHF?
Der Erreger des Krim-Kongo-Fiebers gehört zu den sogenannten Bunyaviren, die vor allem durch Mücken, Flöhe oder Zecken auf Menschen übertragen werden. So auch das CCHF-Virus, das größtenteils durch Hyalomma-Zecken weitergegeben wird.
Auch Wild- und Nutztiere wie Kühe, Schafe und Ziegen können das Virus in sich tragen – meist ohne Symptome. Menschen infizieren über verschiedene Wege:
Zecken, die zuvor Blut bei einem infizierten Menschen oder Tier gesaugt haben
Infizierte Nutztiere und deren Blut oder Körperflüssigkeiten (zum Beispiel bei der Schlachtung)
Infizierte Menschen und deren Blut oder Körperflüssigkeiten (zum Beispiel bei der medizinischen Versorgung)

Hyalomma-Zecken sind die häufigsten Überträger des Krim-Kongo-Fiebers. So erkennen Sie sie:
Körpergröße: vollgesogen bis zu zwei Zentimeter und damit deutlich größer als die in Deutschland typische Zeckenart (Gemeiner Holzbock)
Beinmuster: braun-gelbe bis orange wirkende Streifen
Verhalten: aktives Jagdverhalten mit raschen Bewegungen
Neben dem Krim-Kongo-Fieber können Hyalomma-Zecken auch das Fleckfieber in sich tragen.
Krim-Kongo-Fieber: Symptome
Zwischen der Ansteckung und den ersten Krankheitsanzeichen vergehen meist zwei bis drei, seltener bis zu zwölf Tage (Inkubationszeit). Oft treten rasch und heftig grippeähnliche Symptome auf:
Fieber und Schüttelfrost
Muskel- und Gliederschmerzen
Kopf- und Nackenschmerzen
Geschwollene Lymphknoten
Daneben sind verschiedene weitere Symptome möglich, die unterschiedlich stark auftreten:
Magen-Darm-Beschwerden: Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall
Psychische Symptome: Heftige Stimmungsschwankungen, Verwirrtheit, Niedergeschlagenheit
Augensymptome: Bindehautentzündung, Lichtempfindlichkeit
Hämorrhagisches Fieber
Ein Teil der Erkrankten hat einen schweren Verlauf mit einem sogenannten hämorrhagischen Fieber. Die Viren greifen dann die Blutgefäße an und lösen Blutungen aus.
Oft beginnt das hämorrhagische Fieber mit kleinen Einblutungen (Petechien) im Gesicht. Im weiteren Verlauf bluten Betroffene oft aus Mund und Nase, haben Blut im Stuhl und Urin. Auch innere Organe wie Leber und Niere werden angegriffen. Ein solcher Krankheitsverlauf ist lebensgefährlich.
Therapie nur symptomatisch
Bislang gibt es noch keine ursächliche Therapie gegen das Krim-Kongo-Fieber. Im Mittelpunkt der Behandlung steht, die Symptome zu lindern und Körperfunktionen wie die Atmung und das Herz-Kreislauf-System aufrecht zu erhalten. Der Einsatz von virushemmenden Medikamenten wird derzeit untersucht. Infizierte Personen werden in der Regel auf einer Quarantänestation behandelt, um die Ansteckungsgefahr zu verringern.
Krim-Kongo-Fieber: Verbreitungsgebiete
Das Krim-Kongo-Fieber kommt vor allem in folgenden Regionen vor:
Südosteuropa (z. B. Bulgarien und Ungarn) und in einigen GUS-Staaten
Mittlerer Osten und Zentralasien (z. B. Iran, Irak, Afghanistan, Pakistan)
Afrika (z. B. Sudan und Südafrika)
In Deutschland wird das Krim-Kongo-Fieber aktuell nur in Einzelfällen bei Reiserückkehrenden gemeldet.
Gibt es eine Krim-Kongo-Fieber-Impfung?
Derzeit gibt es keine Impfung gegen das Krim-Kongo-Fieber. Zwar arbeiten verschiedene Forschungsteams an Impfstoffen. Diese befinden sich jedoch noch in der klinischen Erforschung und kommen bislang nicht bei Menschen zum Einsatz.
Schutz vor dem Krim-Kongo-Fieber
Die wichtigste Schutzmaßnahme ist ein effektiver Zeckenschutz in Risikogebieten:
Beim Aufenthalt in der Natur sollten Sie Ihre Beine und Füße bedecken, z.B. durch lange Hosen, Strümpfe und geschlossene Schuhe. Auch langärmlige Oberteile können sinnvoll sein.
Tragen Sie möglichst helle Stoffe, um Zecken darauf schneller zu entdecken.
Suchen Sie Haut und Kleidung vorsorglich nach Zecken ab. Das gilt auch für das Fell von Haustieren.
Unbedeckte Hautstellen sollten Sie mit Insektenschutzmittel schützen.
Entfernen Sie krabbelnde Zecken sofort von der Haut. Bei bereits festgesaugten Zecken gilt: Je schneller Sie handeln, desto besser. Hilfsmittel wie Zeckenzangen, Pinzetten oder Zeckenkarten helfen beim Entfernen. Wichtig ist, dass Sie den Körper der Zecke nicht quetschen, während das Tier in der Haut steckt.
Eine Infektionsgefahr von Mensch zu Mensch oder Tier zu Mensch besteht nur bei sehr engem Kontakt.
Hinweis: Diese Informationen wurden sorgfältig recherchiert, ersetzen jedoch nicht die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Alle Angaben ohne Gewähr.
World Health Organization (WHO): Crimean-Congo haemorrhagic Fever, Stand 02/2025, unter: https://www.who.int/en/news-room/fact-sheets/detail/crimean-congo-haemorrhagic-fever (Abruf: 09.09.2025)
Tropeninstitut: Krimkongofieber, unter: https://tropeninstitut.de/krankheiten-a-z/krimkongofieber (Abruf: 09.09.2025)
Robert Koch-Institut: Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2023, unter: https://edoc.rki.de/handle/176904/12890 (Abruf: 09.09.2025)
Monteil VM et al. Crimean-Congo haemorrhagic fever virus uses LDLR to bind and enter host cells. Nat Microbiol. 2024 Jun;9(6):1499-1512, unter: https://www.nature.com/articles/s41564-024-01672-3 (Abruf: 09.09.2025)
U.S. Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Crimean-Congo hemorrhagic Fever (CCHF), Stand 07/2025, unter: https://www.cdc.gov/crimean-congo-hemorrhagic/about/index.html (Abruf: 09.09.2025)