Neue Studie: Schon 7000 Schritte Schritte am Tag reichen

Eine Frau schaut hocherfreut auf Ihre Smartwatch
Tägliche Bewegung schützt vor Krankheiten, es müssen aber nicht immer gleich 10.000 Schritte sein© iStock.com/Miljan Zivkovic

Die Tausendermarke gilt als Maßstab für die tägliche Schrittzahl. Eine aktuelle Studie zeigt: Schon 7000 Schritte haben einen sehr positiven Effekt.

  • Betrachtet wurden Daten von 160.000 Menschen

  • Vorzeitige Sterblichkeit sinkt bei 7000 Schritten erheblich

  • Bewegung schützt vor Demenz, Diabetes und Krebs

Alle, die es nicht regelmäßig schaffen, können jetzt beruhigt aufatmen: Es müssen nicht immer 10.000 Schritte sein – schon wer täglich rund 7000 Schritte läuft, tut etwas für seine Gesundheit. Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Forschungsteam mit einer großangelegten Studie, die jüngst im Medizinjournal "The Lancet Public Health" veröffentlicht wurde.

Wer läuft, lebt länger

Die Wissenschaftler werteten die Gesundheitsdaten von 160.000 Menschen aus 57 bereits vorliegenden Untersuchungen aus. Bei denjenigen, die 5000 bis 7000 Schritte am Tag zurücklegten, stellten sie fest: Das Risiko, frühzeitig sterben, sinkt mit der Bewegung um ganze 47 Prozent. Verglichen wurden die Daten mit den Werten von Menschen, die lediglich 2000 Schritte am Tag gingen.

Einen positiven Effekt hat das Laufen vor allem auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Es senkt aber auch das Sterberisiko bei Krebs (37 Prozent), und kann davor schützen, an Krebs zu erkranken (sechs Prozent).

Schutz vor Demenz und Diabetes

Diejenigen, die 7000 Schritte am Tag zurücklegen, bekommen seltener Diabetes Typ 2 (14 Prozent). Bei körperlich Aktiven sinkt die Wahrscheinlichkeit, im Alter eine Demenz zu entwickeln, um 38 Prozent. Das tägliche Laufen wirkt sich positiv auf Gleichgewicht und Stabilität aus: Laut Studie können Stürze im Alter zu 28 Prozent verhindert werden.

Bewegung gegen Depressionen

Wer täglich aktiv ist, tut auch etwas für die psychische Gesundheit. Die Daten aus drei Auswertungen zeigen, dass das Risiko für Depressionen um 22 Prozent sinkt.

Für viele seien 7000 Schritte über den Tag verteilt realistischer als eine längere Strecke, so die Studienautoren. "Auch wenn 10.000 Schritte pro Tag weiterhin ein sinnvolles Ziel für aktivere Personen sein kann, sind 7000 Schritte am Tag mit klinisch bedeutsamen Verbesserungen des Gesundheitszustandes verbunden", heißt es in der Untersuchung.

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150 Minuten pro Woche

Die 10.000-Schritte-Empfehlung basiert übrigens vermutlich auf einem Marketing-Gag: Eine japanische Firma warb damit bereits in den Sechzigerjahren für einen Schrittzähler.

Eine offizielle Empfehlung gibt es von der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die zu mindestens 150 Minuten moderater Bewegung – also Spazierengehen oder Radfahren – pro Woche rät. Alternativ seien auch 75 Minuten Sport mit hoher Intensität wirkungsvoll.