Die Tsetsefliege kann die potenziell tödliche Afrikanische Schlafkrankheit übertragen. Auch wenn es heute gute Therapien gibt, empfehlen sich wirksame Schutzmaßnahmen. Risikogebiete in Afrika südlich der Sahara Aktuell keine Impfung möglich Neue Schutzstrategien in der Entwicklung Ist die Tsetsefliege gefährlich? Die Tsetsefliege ist eine unscheinbar wirkende Stechfliege, deren Stich ähnlich schmerzhaft wie der einer Bremse ist. Gefährlich ist er nur dann, wenn die Tsetsefliege bestimmte Krankheitserreger in sich trägt – die Trypanosomen. Über den Speichel der Tsetsefliege gelangen die Trypanosomen ins menschliche Blut. Die winzigen Parasiten sind Auslöser der Afrikanischen Schlafkrankheit (Trypanosomiasis). Was ist die Schlafkrankheit? Die Afrikanische Schlafkrankheit ist eine gefürchtete Tropenkrankheit, die chronisch verläuft und ohne Behandlung einen tödlichen Ausgang nimmt. Die auslösenden Trypanosomen infizieren das Lymph- und Nervensystem und können dort schwere Schäden anrichten. West- und ostafrikanische Schlafkrankheit Es gibt zwei Formen der Schlafkrankheit, die auf unterschiedliche Erreger zurückgehen: Trypanosoma brucei gambiense (hauptsächlich in West- und Zentralafrika) Trypanosoma brucei rhodesiense (hauptsächlich in Ost- und Südafrika) Die Schlafkrankheit verläuft in beiden Fällen ähnlich, bei einer Infektion mit Trypanosoma brucei rhodesiense jedoch schneller und intensiver. Die meisten Infektionen bei Menschen gehen auf Trypanosoma brucei gambiense zurück. Übertragung nicht nur durch Tsetsefliege Auch wenn die Tsetsefliege die wichtigste Überträgerin der Schlafkrankheit ist, gibt es weitere Infektionswege: von Mutter zu Kind (während Schwangerschaft und Geburt) über verunreinigte Kratzwunden durch kontaminierte Spritzennadeln mechanisch durch andere blutsaugende Insekten, die den Erreger aber nicht dauerhaft in sich tragen Was sind Symptome der Schlafkrankheit? Die Symptome der Afrikanischen Schlafkrankheit beginnen mit dem Stich der Tsetsefliege: An der Einstichstelle kann sich eine auffällige, schmerzhaft gerötete Beule (Trypanosomenschanker) bilden. Das passiert nicht bei jeder Trypanosomen-Infektion, ist aber ein wichtiger früher Hinweis. Anschließend verläuft die Schlafkrankheit in zwei Stadien. Schlafkrankheit: Verbesserte Therapie Bis vor wenigen Jahren konnte die Afrikanische Schlafkrankheit nur im Krankenhaus behandelt werden – mit zum Teil Arsen-haltigen Infusionen, die starke Nebenwirkungen hatten und manchmal selbst tödlich waren. In den letzten Jahren sind mehrere moderne Wirkstoffe gegen Trypanosomen auf den Markt gekommen, welche die Behandlung deutlich verbessert haben. Mittlerweile gibt es ein Medikament in Tablettenform. Andere Wirkstoffe kommen als Infusion oder Spritze zum Einsatz – je nach Form und Stadium der Erkrankung. Je früher die Therapie beginnt, desto besser die Heilungschancen. Schutz vor der Tsetsefliege Da es bislang keine Impfung gegen die Schlafkrankheit gibt, ist ein wirksamer Schutz vor Tsetsefliegen wichtig. Das gilt für Einheimische und Reisende in Afrika, insbesondere in Feuchtgebieten und Savannen südlich der Sahara. Die wichtigsten Maßnahmen gegen Stiche. Kleidung: Möglichst langärmlig, dicht gewebt und mit hellen, neutralen Farben (Beige, Weiß, Khaki) – Dunkelblau und Schwarz vermeiden Chemischer Schutz: Insektenschutzmittel (wie DEET, Icaridin) verwenden Hinweis: Diese Informationen wurden sorgfältig recherchiert, ersetzen jedoch nicht die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Alle Angaben ohne Gewähr.