E-Mobilität - Öffentliches Laden
Das sollten Sie wissen
Immer mehr E-Autos sind auf den Straßen in Baden-Württemberg unterwegs, im Januar 2023 verzeichnet das Land rund 28.000 Neuzulassungen*. Und auch im Bereich der Ladestationen tut sich mit 13.892 Normal- und 2.578 Schnellladepunkte (Stand 06/23) einiges in der Region. Das Angebot rund um die E-Mobilität ist groß und stellt viele Neueinsteiger vor Herausforderungen.
„Wir helfen Ihnen gerne weiter, die häufigsten Fragen zur E-Mobilität, mit vielen wertvollen Tipps, haben wir für Sie zusammengefasst“
Roland Altrieth, Technikexperte ADAC Württemberg©ADAC Württemberg
Für die meisten Ladesäulen im öffentlichen Bereich benötigen Sie eine Ladekarte des Betreibers oder eine Ladekarte eines Unternehmens, welches mit dem Betreiber der Ladesäule kooperiert. Die Karte wird an die Ladesäule gehalten und die Säule dadurch freigegeben. Einige Betriebe bieten inzwischen auch die Freigabe mittels einer bereitgestellten Smartphone-App oder mittels SMS an.
Es gibt verschiedene Internetseiten, die regelmäßig die Standorte der öffentlichen Ladesäulen aktualisieren. Darunter auch der kostenlose Routenplaner maps.adac.de. Hier können Sie sich, neben der Routenplanung, Ladesäulen entlang Ihrer Route anzeigen lassen. Eine Liste der offiziell gemeldeten Ladesäulen gibt es auch bei der Bundesnetzagentur.
Tipp: Schauen Sie im Vorfeld in der App Ihres Ladekartenbetreibers nach, ob Sie mit Ihrer Ladekarte auch an der ausgewählten Ladestation Strom tanken können.
Einige Marktteilnehmer bieten Ladekarten an, die gleich mit mehreren Ladestationen kompatibel sind, auch auf Reisen bieten diese Karten mehr Ladefreiheit. Trotzdem muss man darauf achten, dass ein Kartenanbieter nicht alle Länder abdeckt und die Preise nicht immer gleich sind. Hier finden Sie detaillierte Informationen zu den Strompreisen
Achtung: Die Kosten beim Lade-Roaming werden vom jeweiligen Ladesäulenbetreiber festgelegt und können stark voneinander abweichen. Anbieter und Kosten im Vergleich.
Die Bezahlung kann über die Ladekarte, per App sowie über gängige oder web-basierten Zahlungssysteme erfolgen. Auch Ad-hoc laden wird an immer mehr Ladestationen angeboten, hierfür ist keine Ladekarte oder App notwendig, die Bezahlung kann online auf der Betreiberseite oder per EC- oder Kreditkarte erfolgen. Laden ohne Vertrag kann aber je nach Tarif teurer sein.
Das sollten Sie wissen: Ab 1. Juli 2024 sieht die neue Ladesäulenverordnung vor, dass alle neu in Betrieb genommenen Ladestationen mindestens eine kontaktlose Bezahlmethode anbieten müssen. Ob das dann das Bezahlen per Handy ist, oder ob auch eine Kredit- oder Debitkarte akzeptiert wird, bleibt dem Ladesäulenbetreiber überlassen.*
Ein eigenes Ladekabel ist notwendig, denn Wechselstromladesäulen (AC) haben im Regelfall kein Kabel. Bei einem Neukauf gehört es zur Fahrzeugausstattung. Bei einem Gebrauchtwagenkauf sollte darauf geachtet werden, dass es vorhanden ist.
Tipp: Eine häufige Frage ist übrigens, ob das E-Ladekabel während eines unbeaufsichtigten Ladevorgangs gestohlen werden kann. Die Antwort ist „nein“, denn das Ladekabel wird beim Laden beidseitig verriegelt (Schuko-Stecker ausgenommen).
Effektiv benötigt man hauptsächlich zwei Stecker-Typen: Den Typ 2 Stecker zum Normalladen an der Ladesäule und der Wallbox und zum anderen der CCS/Combo-Stecker zum Schnellladen. Der Chademo-Stecker ist ein Auslaufmodell.
Achtung: Wer über das Hausnetz lädt benötigt einen Schuko-Stecker. Davon raten wir allerdings ab: Das Laden eines E-Autos an einer Haushaltssteckdose dauert nicht nur bis zu 5-mal länger als bei einer Wallbox, es kann auch lebensgefährlich sein. Die Leitungen sind für die Dauerbelastung nicht ausgelegt. Fehlt hier noch der Schutzkontakt, kann sich die Spannung auf das Auto ausweiten, ein Brand oder Stromschlag können die Folge sein.
Eine Vorabplanung ist noch notwendig und niemand kann eine Lademöglichkeit garantieren. Auch wenn eine Ladesäule auf dem Weg vorhanden ist, kann es sein, dass diese nicht frei oder womöglich defekt ist.
Innerhalb von Europa ist Deutschland mit 80.541 öffentlich zugänglichen Ladesäulen (Stand Jan. 2023) momentan auf Platz 2, hinter den Niederlanden. Dicht gefolgt von Frankreich und Italien, weiter abgeschlagen liegen die Osteuropäischen Länder.* Immer hilfreich bei der Planung: ADAC maps. Weitere Informationen zum im europäischen Ausland finden Sie hier.
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Ein Smartphone ist zum Auffinden einer Ladesäule sehr hilfreich und bietet flexiblen Zugang zu den Apps der Ladesäulen-Anbieter um Informationen und Preise auch unterwegs zu finden. Deshalb empfiehlt es sich ein Handy mit entsprechenden Apps verfügbar zu haben.
Induktives Laden bedeutet kontaktlos Laden. Dahinter steckt die Idee, Energie mittels hochfrequenter Wechselströme drahtlos zu übertragen. Damit könnten durch Ladeelemente in der Fahrbahn, auf Parkplätzen oder Garagen Fahrzeuge geladen werden. Derzeit ist diese Option noch nicht komplett serienreif. In Zukunft gehen Experten davon aus, dass das Laden an Ladesäulen der Vergangenheit angehören wird.
Das Parken an vielen Ladesäulen ist frei, wenn sich das Fahrzeug im Ladevorgang befindet. Ein Fahrzeug, das nicht zum Laden dort steht, parkt dann im Normalfall im Halteverbot. Einen Abschlepper darf man allerdings nicht auf eigene Faust rufen, das obliegt dem Parkplatzinhaber oder der Polizei. Gelegentlich werden auch Blockiergebühren erhoben, wenn die Maximaldauer am Ladeplatz überschritten wird.
Weitere Infos rund um die Beschilderung und das Parken an E-Ladesäulen
Hier muss zwischen einem mechanischen Defekt und der Nichtfreigabe durch die Elektronik unterschieden werden. Bei einem mechanischen Effekt bleibt oftmals nichts anderes übrig als das Kabel hängen zu lassen und den Betreiber zu informieren. Sollte die Elektronik das Kabel nicht freigeben, hilft es den Betreiber (Nummer an der Ladesäule) anzurufen – dieser kann das Kabel häufig aus der Ferne freigeben.
*Emobil Datenmonitor 2023