Autofahren im Winter: Sicher unterwegs bei Eis und Schnee
Autofahrende müssen im Winter jederzeit mit Glatteis und Schnee rechnen. Besonders gefährlich wird es bei Temperaturen rund um den Gefrierpunkt. 10 Tipps, mit denen Sie sicher ankommen.
So funktioniert sicheres Fahren auf Schnee und Eis
Grafik: So verlängert sich der Bremsweg auf glatten Straßen
Tempolimit bei Schnee? Diese Regeln gelten auf winterlichen Straßen
Auch wenn's lästig ist: Bevor Sie losfahren, das Auto komplett von Eis und Schnee befreien. Das ist vorgeschrieben und nur wer gute Sicht hat, kann auch schnell reagieren. Außerdem dürfen hinterherfahrende Autos nicht durch herabfliegenden Schnee oder Eis gefährdet werden. Sprich: Eiskratzer und Auto-Schneebesen gehören jetzt in jedes Fahrzeug.
10 Tipps fürs Fahren im Winter
Winter- oder Ganzjahresreifen aufziehen, spätestens, wenn Sie bei winterlichen Straßenverhältnissen unterwegs sind. Für einen sicheren Betrieb sollten diese Reifen mindestens über eine Profiltiefe von 4 mm verfügen. Wie wichtig Winterreifen sind, zeigt unsere Grafik unten. Welche Regeln dazu in Deutschland gelten, lesen Sie hier.
Geschwindigkeit anpassen und genügend Abstand zum Vordermann halten.
Niedertouriges Fahren im hohen Gang erleichtert das Weiterkommen auf glatten Straßen – die Reifen bauen besseren Grip auf. Deshalb kann es bei einem Auto mit Schaltgetriebe zum Beispiel helfen, bei extremer Glätte im zweiten Gang anzufahren.
Machen Sie gelegentlich eine kurze Bremsprobe auf freier Strecke, wenn keine Gefahr für andere besteht. Dadurch bekommen Sie ein Gefühl für die Straßensituation und den Bremsweg auf glatter Fahrbahn. Der kann bis zu fünf Mal so lang sein wie auf trockenem Asphalt!
Keine ruckartige Lenkbewegungen. Kommt das Fahrzeug auf gerader Strecke trotzdem ins Schleudern, auskuppeln, bremsen und schnell, aber gefühlvoll gegenlenken. ESP hilft beim Stabilisieren des Autos. Reagiert das Fahrzeug nicht mehr, hilft nur eine Vollbremsung.
Bei modernen Autos, egal ob Automatik oder Schaltgetriebe, sorgt in der Regel die Elektronik für eine gewisse Traktionskontrolle. Beim Anfahren auf Glätte sollte dennoch besonders behutsam Gas gegeben werden.
Automatikautos sollten bei winterlichen Bedingungen nicht mit Sporteinstellung gefahren werden. Sie führt z.B. zu einem höheren Ausfahren der Gänge und das ist auf Glätte nicht hilfreich.
Gerät das Auto in der Kurve aus der Bahn, keine hektischen Manöver versuchen, sondern fest und nachhaltig aufs Bremspedal treten ("Bremsschlag"). Dabei am Steuer locker bleiben und nur sanft korrigieren. Meist reichen wenige km/h Tempoabbau, und das Auto ist wieder kontrollierbar.
Vorsicht bei schwankenden Temperaturen um den Gefrierpunkt. Jetzt kann sich die Fahrbahnoberfläche ständig verändern.
Ist die Fahrbahn mit Eis überzogen, etwa nach Eisregen, hilft nur eins: Auto stehen lassen, Straßendienst abwarten. Die Haftung zwischen Reifen und Straße ist gleich null. Hier finden Sie mehr Informationen zum Fahren bei Blitzeis.
Bei Kettenpflicht sollten Sie wissen, wie man Schneeketten montiert, also am besten vorher ausprobieren. Sie gehören auf die Antriebsräder (bei Allradfahrzeugen Herstellerangaben beachten). Erlaubt sind damit maximal 50 km/h.
Wie schnell darf man bei Schnee fahren?
Die Geschwindigkeit muss immer den jeweiligen Witterungsverhältnissen angepasst werden. Auch wenn es vor Ort ein explizites Tempolimit gibt, dürfen Autofahrer und Autofahrerinnen bei Schneefall und/oder vereisten Straßen immer nur so schnell fahren, dass sie ihr Fahrzeug beherrschen. Laut StVO ist "die Geschwindigkeit insbesondere den Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnissen… anzupassen". Das kann, je nach Umständen, auch langsamer als gesetzlich erlaubt sein.
Ist die Sichtweite bei Schneefall geringer als 50 Meter, gilt tatsächlich eine Geschwindigkeitsbegrenzung: Dann darf nicht schneller als 50 km/h gefahren werden.