Klimaanlage mit Einbau: Mit diesen Kosten müssen Sie rechnen

Eine Split-Klimaanlage ist der beste Hitzeschutz fürs Zuhause. Doch das System mit einem Außengerät und fest installierten Innengeräten ist nicht billig. Das sollten Sie vor dem Kauf beachten.
Fest verbaute Klimaanlagen kosten inklusive Montage zwischen 3000 und 8000 Euro, hinzu kommen Stromkosten
Im Vergleich mit mobilen Klimageräten sind sie leistungsstärker, leiser und deutlich effizienter
Staatliche Förderung und steuerrechtliche Vorteile können die hohen Kosten reduzieren
Wie funktioniert eine Klimaanlage?

Fest verbaute Klimageräte, sogenannte Split-Klimaanlagen, bestehen aus einem Außengerät und einem oder mehreren Innengeräten. Das Außengerät führt die warme Luft ab, ein oder mehrere Innengeräte kühlen die Raumluft. Die Verbindung erfolgt über Leitungen, durch die ein gasförmiges Kühlmittel zirkuliert. Im Gegensatz zu mobilen Geräten sind Split-Systeme fest installiert, leiser im Betrieb und deutlich energieeffizienter.
Eine Split-Klimaanlage saugt die Luft im Inneren des Hauses oder der Wohnung an, entzieht ihr Wärme und gibt sie nach außen ab. Das geschieht über einen Kältemittelkreislauf mittels Lüfter und Wärmetauscher im Innengerät sowie Kompressor und Gebläse im Außengerät. Die meisten Klimasysteme transportieren keine frische Außenluft nach innen, sondern kühlen nur die bestehende Raumluft.
Was kostet eine Klimaanlage?
Je nachdem, ob es sich um eine fest verbaute Monosplit-Anlage für einen Raum oder eine Multisplit-Anlage für mehrere Räume handelt, sind die Kosten für die Anschaffung und Montage unterschiedlich hoch. Sie variieren auch je nach Händler und Installateur. Hier grobe Richtwerte:
Monosplit-Anlage (1 Außengerät, 1 Innengerät): circa 3000 bis 5000 Euro
Multisplit-Anlage (1 Außengerät, 2–4 Innengeräte): circa 4000 bis 8000 Euro
Was ist im Preis für die Klimaanlage enthalten?
Die angegebenen Kosten für eine Split-Klimaanlage beinhalten in der Regel nicht nur das Gerät selbst, sondern auch die vollständige Installation durch einen Fachbetrieb. Split-Klimaanlagen dürfen in Deutschland ausschließlich von zertifizierten Fachbetrieben installiert werden. Das ist nicht nur eine Empfehlung, sondern gesetzlich vorgeschrieben, insbesondere aufgrund der enthaltenen Kältemittel, die als umweltgefährdend eingestuft sind.
Um besser einschätzen zu können, was man für sein Geld bekommt, hier ein Überblick über die typischen Leistungen, die im Gesamtpreis enthalten sind:
Außengerät und gewünschte Anzahl an Inneneinheiten
Kupferleitungen für Kältemittel und Strom
Wanddurchführungen, Verrohrung, Dämmmaterial
Montage, Inbetriebnahme und eventuell erste Wartung
In einigen Fällen: Kondensatpumpe oder Wandkonsole
Beliebte Marken für Klimaanlagen
Die Zahl der Hersteller von Split-Klimaanlagen hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Wer einen Gerätekauf in Betracht zieht, sollte zumindest einen groben Überblick über den Markt haben.
Premiumklasse – hohe Effizienz & leiser Betrieb
Diese Marken stehen für besonders langlebige Geräte, sehr leisen Betrieb und hohe Energieeffizienz (A++ bis A+++). Sie werden meist nur über Fachbetriebe vertrieben:
Daikin – führend in Sachen Effizienz, extrem leise, sehr gute Verarbeitungsqualität
Mitsubishi Electric – hochwertige Technik, wartungsarm, in Deutschland stark verbreitet
Panasonic – moderne Geräte mit guter App-Steuerung und durchdachtem Design
Mittelklasse – solide Technik & gute Ausstattung
Diese Hersteller bieten gute Qualität zu einem etwas günstigeren Preis:
Toshiba – bewährte Technik, einfache Bedienung, solide Energieeffizienz
LG – modernes Design, smarte Steuerung, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Samsung – intuitive Apps, gute Ausstattung
Einstiegsklasse – günstig, aber mit Kompromissen
Diese Marken bieten preiswerte Lösungen und sind oft über Baumärkte oder Online-Shops erhältlich. Der Support ist je nach Händler allerdings teils eingeschränkt:
Gree, Midea, Hisense – einfache, funktionale Geräte für den Einstieg, bei Installation oder Wartung sollte man auf gute Händlerwahl achten
Alternativen zur Split-Klimaanlage

Wer beim Blick auf die Kosten einer fest installierten Split-Klimaanlage zurückschreckt, sucht schnell nach Alternativen. Die gibt es, allerdings bringen sie meist deutliche Einschränkungen bei Komfort, Effizienz oder Lautstärke mit sich.
Ein Überblick über mögliche Optionen:
Mobile Klimageräte: Vorteil: flexibel einsetzbar, günstig (ab circa 200 Euro) Nachteil: hoher Stromverbrauch, lauter Betrieb (bis zu 65 Dezibel), meist nur sinnvoll mit Abluftschlauch durch Fenster und bei der Kühlleistung ineffizient
Fensterklimageräte: Vorteil: fest verbaut, günstiger als Split Nachteil: hoher Lärmpegel, optisch und baulich oft ungeeignet (Einbau in Fensteröffnung nötig)
Zentrale Klimaanlage: Vorteil: ideale Lösung für Neubauten mit Lüftungskonzept. Nachteil: sehr hohe Kosten (oft über 15.000 Euro), nur bei umfangreicher Renovierung sinnvoll
Tabelle: Klimaanlagen im Vergleich
Typ | Kosten | Lautstärke | Effizienz | Installation | Geeignet für |
---|---|---|---|---|---|
Split (Mono) | 3.000–5.000 € | Leise (20–30 dB) | Hoch (A+++) | Fachbetrieb | Einzelräume |
Split (Multi) | 4.000–8.000 € | Leise (20–30 dB) | Hoch (A+++) | Fachbetrieb | Mehrere Räume / ganze Wohnungen |
Mobile Geräte | ab 200 € | Laut (60–70 dB) | Niedrig | Plug & Play | Übergangslösung / seltene Nutzung |
Fenstergeräte | ab 400€ | Mittel (50–60 dB) | Mittel | Fensterumbau nötig | Einzelräume, selten genutzte Räume |
Zentralsysteme | > 15.000 € | Leise | Hoch | Neubau/Sanierung | Große Gebäude / Neubauten |
Wie viel Strom verbrauchen Klimaanlagen?
Moderne Split-Klimaanlagen sind energieeffizient – zumindest, wenn sie sinnvoll betrieben werden. Der Stromverbrauch, angegeben in Kilowattstunden (kWh), hängt dabei allerdings stark von Nutzung, Gerätetyp und Effizienzklasse ab. Moderne Geräte mit hoher Effizienz lohnen sich langfristig nicht nur ökologisch, sondern auch finanziell.
Stromverbrauch Split-Klimaanlage im Kühlbetrieb:
Effizienzklasse A+++:
ca. 0,3–0,5 kWh pro Stunde
→ ca. 9–15 Cent/Stunde
Effizienzklasse A+:
ca. 0,8–1,2 kWh pro Stunde
→ ca. 24–36 Cent/Stunde
Effizienzklasse unter A+:
ca. 1,5–2,5 kWh pro Stunde
→ ca. 45–75 Cent/Stunde
Beispiel
Wer sein Wohnzimmer an 60 Tagen im Jahr jeweils 5 Stunden kühlt, verbraucht bei einem A++ Gerät rund 150 kWh – das entspricht etwa 45 Euro Stromkosten im Jahr (bei 30 ct/kWh).[AG2]
Was beeinflusst den Stromverbrauch von Klimaanlagen?
Selbst bei ähnlicher Nutzung verbraucht nicht jede Klimaanlage gleich viel Strom. Entscheidend sind hier nicht nur die Effizienzklasse des Geräts, sondern auch äußere Faktoren. Wer den Energiebedarf realistisch einschätzen oder gezielt senken möchte, sollte die wichtigsten Einflussgrößen kennen.
Raumgröße und Gebäudedämmung
Nutzungshäufigkeit und Zieltemperatur
Außentemperatur und Klimazone
Effizienzklasse der Klimaanlage
Regelmäßige Wartung und Filterreinigung
Tipps für den effizienten Betrieb
Gerade an heißen Tagen läuft die Klimaanlage oft mehrere Stunden. Hier lohnen sich einfache Maßnahmen, mit denen sich Stromkosten spürbar senken lassen.
Zieltemperatur nicht zu niedrig wählen (ideal: 23–25 Grad Celsius)
Fenster und Türen geschlossen halten
Räume tagsüber verschatten
Nachtbetrieb oder Timer nutzen
Filter regelmäßig reinigen (alle 3 bis 6 Monate)
Klimaanlage jährlich warten lassen
Wartungskosten bei Klimaanlagen

Eine jährliche Wartung durch einen Fachbetrieb kostet circa 100 bis 150 Euro. Sie ist wichtig, damit die Klimaanlage effizient arbeitet, um die Garantiebedingungen zu erfüllen und hygienische Probleme (z. B. Schimmelbildung) zu vermeiden. Manche Hersteller verlangen auch Nachweise über die regelmäßige Wartung im Fall von Garantieansprüchen.
Förderungen für Klimaanlagen 2025
Nicht jede Klimaanlage wird gefördert. Nur Geräte mit Heizfunktion beziehungsweise Luft-Luft-Wärmepumpen sind förderfähig. Voraussetzung: Die Anlage muss zur zentralen Beheizung eines Gebäudes beitragen.
Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen:
Hier gibt es bis zu 30 Prozent Zuschuss für fest installierte Klimageräte mit Heizfunktion (Luft-Luft-Wärmepumpen), wenn sie durch einen Fachbetrieb eingebaut werden und ein individueller Sanierungsfahrplan vorliegt.
Regionale Programme:
Je nach Bundesland oder Stadt bieten Stadtwerke oder Länder zusätzliche Förderungen an, zum Beispiel für die Kombination mit einer Photovoltaikanlage oder als Zuschuss zum Einbau.
Steuerbonus:
Bis zu 1200 Euro pro Jahr sind über den Handwerkerbonus steuerlich absetzbar. Allerdings nur die Lohnkosten, nicht das Material. Voraussetzung: keine Barzahlung und eine Rechnung.
Klimaanlage einbauen: Was gilt rechtlich?
Nicht überall darf man eine Split-Klimaanlage einfach so installieren. Besonders in Mietwohnungen oder in Eigentümergemeinschaften gelten besondere Regeln.
Mieterinnen und Mieter benötigen immer eine Genehmigung des Vermieters
Wer in einer Eigentumswohnung lebt, braucht für die Installation in der Regel die Zustimmung der Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG)
Außengeräte müssen bauordnungsrechtliche Abstände und Lärmgrenzen einhalten
In denkmalgeschützten Gebäuden sind Außengeräte teils verboten oder genehmigungspflichtig. Eine frühzeitige Absprache mit dem Bauamt ist ratsam
Die Installation ist nur durch zertifizierte Fachbetriebe erlaubt (F-Gase-Verordnung)
Wie laut ist eine Split-Klimaanlage?
Moderne Split-Geräte arbeiten im Innenbereich oft mit nur 20 bis 30 Dezibel. Das entspricht etwa dem Geräuschpegel eines Kühlschranks. Im Außenbereich sind 40 bis 55 Dezibel üblich. Dieser Wert ist wichtig für den Abstand zu Nachbarn und für Ruhezeiten. Achten Sie beim Kauf daher auf die Schallleistungsangabe (dB(A)). Die Angabe dB(A) bezeichnet den bewerteten Schalldruckpegel, also, wie laut ein Geräusch für das menschliche Ohr wirkt.
Für wen lohnt sich eine Split-Klimaanlage?
Split-Klimaanlagen sind ideal für alle, die ihre Wohnräume gezielt und effizient kühlen möchten und dabei Wert auf leisen Betrieb, Komfort und langfristige Effizienz legen. Wer zusätzlich die Heizfunktion nutzt, profitiert gleich doppelt. Allerdings sollte die Investition gut geplant sein – nicht nur wegen der Kosten, sondern auch aufgrund baulicher und rechtlicher Vorgaben.
Checkliste vor dem Kauf:
Räume und Nutzung definieren
Stromverbrauch und Effizienzklasse prüfen
Förderfähigkeit klären
Fachbetrieb beauftragen
Vermieter oder WEG einbeziehen (falls nötig)
Wer diese Punkte berücksichtigt, kann mit einer Split-Klimaanlage langfristig eine Menge Komfort gewinnen – ohne eine Explosion seiner Energiekosten fürchten zu müssen.
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