Autobatterie leer? So werden Sie wieder schnell mobil und beugen vor

Ein ADAC Straßenwachtfahrer überbrückt eine Autobatterie
Die Batterie leer – das Auto springt nicht an? Hier hilft die ADAC Straßenwacht© ADAC/Peter Hirth

Pannenursache Nummer eins ist und bleibt die Autobatterie. Aber was ist zu tun, wenn sie leer ist? Wie kann man vermeiden, dass der Motor nicht mehr startet? Wie erkennt man im Vorfeld, dass die Batterie schwächelt, und was macht man im Pannenfall? Tipps und Tricks von den Experten.

  • Erstes Alarmzeichen: Ein kraftloser Anlasser beim Start

  • Starthilfe mit zweitem Auto und ohne

  • Elektrische Verbraucher strapazieren die Batterie

Pannenursache Nummer eins: Leere Batterie

Es ist nicht der Motor, nicht die Fahrzeugelektronik und auch nicht der abgefallene Auspuff: Bei den meisten aller Autopannen (rund 45 Prozent) hat die Starterbatterie versagt. Da sie Verschleiß und Alterung unterliegt, hat jeder Autofahrende im Laufe der Zeit mit einer schwächelnden 12-Volt-Batterie zu kämpfen.

Das Problem betrifft nicht nur alte Fahrzeuge: Je nach Einsatz- und Nutzungsbedingungen, aber auch bei Fehlern in der elektrischen Anlage (z.B. Korrosion an elektrischen Verbindungen oder mögliche stille Verbraucher) kann eine Batterie bereits nach einigen Monaten so stark geschädigt sein, dass ein Austausch notwendig ist. Dann ist es wichtig, die richtige Autobatterie zu kaufen.

Grundsätzlich gilt: Je kälter es draußen ist, desto schlechter die Leistungsfähigkeit der Batterie. Somit ist insbesondere in den ersten kalten Tagen vor dem Winter und bei deutlichen Minusgraden die Wahrscheinlichkeit einer Batteriepanne deutlich erhöht.

Erste Hilfe: Die richtige Starthilfe

Wenn das Auto nicht anspringt, kann eine Starthilfe mittels Überbrückungskabel helfen. Prinzipiell kann jedes Auto einem anderem Fahrzeug Starthilfe geben. Dabei ist aber unbedingt die richtige Reihenfolge der notwendigen Schritte zu beachten. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung finden Sie hier.

Achtung: Nach mehreren erfolglosen Startversuchen kann es zu Schäden kommen. Spätestens nachdem die Starterhilfe ein drittes Mal gescheitert ist, holt man besser professionelle Hilfe.

Starthilfe durch Anschieben

Wenn kein Spenderauto vorhanden ist, kann man auch versuchen, das Auto durch Anschieben zu starten. Dazu sollte man aber am besten tatkräftige Unterstützung haben, denn jemand muss im Auto sitzen und mindestens eine weitere Person muss schieben. Und so geht's:

  • Warnwesten anziehen.

  • Pannenstelle absichern.

  • Beachten, dass Lenken und Bremsen ohne Motorkraft schwerer sind. Deshalb nicht am Berg anschieben, da das gefährlich werden kann.

  • Fenster öffnen, um einander besser zu hören.

  • Zündung anmachen, aber nicht starten.

  • Kommando geben zum Anschieben.

  • Die Fahrerin oder der Fahrer tritt die Kupplung, legt den zweiten Gang ein und lässt das Kupplungspedal erst einmal durchgetreten.

  • Erst wenn das Auto im schnellen Laufschritt rollt, schlagartig die Kupplung kommen lassen und gegebenenfalls leicht Gas geben.

  • Sobald das Auto beschleunigt, die Kupplung treten.

Wenn der Motor jetzt durch die Bewegungsenergie gestartet ist, ein paar Kilometer – am besten auf der Autobahn – fahren. Dadurch lädt sich die Batterie wieder auf.

Anschieben: Ist jedes Auto dafür geeignet?

Nein. Anschieben zum Starten des Motors geht nur bei Fahrzeugen mit manuellem Getriebe. Heißt: Mit dieser Methode können nur Verbrenner mit Schaltgetriebe (am besten ohne Kat) wieder gestartet werden. Bei ihnen kann sich die Bewegungsenergie, die durch das Anschieben und das Rollen des Fahrzeugs entsteht, von der Achse auf den Motor übertragen und somit das Auto starten.

Aber Vorsicht: Springt das Auto nicht unmittelbar nach den ersten Einkuppelversuchen oder den ersten Metern nach dem Einkuppeln an, könnte Kraftstoff in den Katalysator eingespritzt worden sein, ohne dass eine Verbrennung ausgelöst wurde. Das kann den Katalysator (seit 1989 Pflicht in Autos) beschädigen.

Nicht durch Anschieben gestartet werden können Elektroautos. Dafür fehlt ihnen zum einen die mechanische Kupplung. Zum anderen kann man so kein Hochvoltsystem aktivieren.

Auch Fahrzeuge mit Automatikgetriebe sind für die Anschiebe-Methode nicht geeignet. Ihr Drehmomentwandler funktioniert nur, wenn der Motor läuft, ein Motorstart ist also durch Anschieben des Autos nicht möglich.

Großvolumige Motoren sind in der Regel nicht durch menschliche Kraft zu starten, und das gilt auch für Dieselmotoren. Bei Dieselmotoren kommt erschwerend hinzu, dass ohne ausreichend Strom aus der Batterie der Kraftstoff nicht eingespritzt wird und der notwendige Vorglühprozess nicht stattfinden kann. Daher funktioniert das Anschieben in vielen Fällen auch bei Dieselfahrzeugen nicht.

Eine elektrische Parkbremse kann den Anschiebevorgang ebenfalls verhindern. Denn wenn die Batterie keinen Strom liefert, um die Bremse zu lösen, ist ein Schieben des Fahrzeugs nicht möglich.

Starthilfe ohne zweites Auto: Start-Booster

Wenn weder ein zweites Auto noch Hilfe zum Anschieben vorhanden ist, kann ein so genannter Start-Booster helfen. Diese Akku- oder Kondensator-Starthilfegeräte werden einfach mit den Polzangen an die schwache oder leere Autobatterie geklemmt und verhelfen ihr zu neuem Leben. Start-Booster sind mobile Powerbanks für die Autobatterie. Sie können die Batterie zwar nicht laden, aber liefern genug Strom, um den Motor zu starten.

Nachteil: Meistens macht die Autobatterie an kalten Tagen schlapp. Die Ersatzbatterie in Form eines Akku-Booster soll aber bei niedrigen Temperaturen nicht im Auto gelagert werden, da sie dann unter Umständen selbst nicht mehr richtig funktioniert. Daneben lassen sich viele dieser Geräte auch nur bei Plusgraden wieder aufladen. Heißt: Für unterwegs im Auto ist er zumindest im Winter nicht immer eine zuverlässige Hilfe.

Vorteil: Oft lassen sich auch Smartphones, Tablets und andere elektronischen Geräte mit dem Akku-Booster laden und viele Geräte sind daneben mit einer Leuchte ausgestattet.

Wie lädt man eine leere Autobatterie?

Eine entleerte Batterie kann man mit einem geeigneten Ladegerät an einer Haushaltssteckdose aufladen. Dafür genügen oft auch kleine Ladegeräte, die über Nacht angeschlossen werden können.

Wenn Sie die Batterie nicht extern anschließen können, dann fahren Sie längere Zeit auf möglichst freien Strecken, um die Autobatterie wieder aufzuladen.

Anzeichen für eine schwache Autobatterie

Startet der Motor nur noch kraftlos (sprich: dreht der Anlasser langsamer und "stockt" beim Starten) und flackert dabei die Innenraumbeleuchtung, dann sind das erste Anzeichen einer gealterten Batterie.

Ein Alarmzeichen bei Autos mit Start-Stopp-Automatik ist, dass diese – auch wenn alle notwendigen Voraussetzungen gegeben sind – den Motor nicht abschaltet. Obwohl der Motor also zum Beispiel an der Ampel automatisch ausgehen sollte, läuft er weiter. Grund kann hier sein, dass die Fahrzeugelektronik eine schwache Batterie erkannt hat und sie deshalb nicht durch ständige Startvorgänge zusätzlich belastet.

So prüfen Sie Batterie und Ladezustand

Ein Pannenhelfer vom ADAC prüft eine Batterie mit einem Messgerät.
Mit einem Spannungsprüfer lässt sich der Ladezustand feststellen© ADAC/Martin Hangen

Da eine konventionelle Starterbatterie für Verbrennungsmotoren in erster Linie durch das Anlassen belastet wird, muss sie vor allem hohe Kaltstartströme liefern. Ein gealterter Akku versagt genau hierbei, was die Pannenhäufigkeit in den ersten kalten Tagen des Jahres erklärt. ADAC Tipp: Bereits bei ersten Hinweisen auf einen Defekt (siehe oben) oder wenn der letzte Batterietausch mehr als drei Jahre zurückliegt, die Batterie schon vor dem kommenden Herbst checken lassen.

Pflege: So lebt die Autobatterie länger

Eine Panne lässt sich vermeiden. Gute Pflege verlängert die Lebensdauer der Batterie. Und wer frühzeitig erkennt, dass sie schlappmacht, kann noch vor dem Totalausfall gegensteuern. Hier die Tipps des ADAC:

  • Hitzestau vermeiden! Was viele nicht wissen: Die Batterie altert bei sehr hohen Temperaturen schnell. Wenn Ihre Starterbatterie über eine isolierende Ummantelung verfügt, sollte sie nach Beschädigung wieder ersetzt werden. Und: Lassen Sie Ihr Auto an heißen Sommertagen möglichst nicht tagelang in der prallen Sonne stehen.

  • Verbraucher reduzieren: Viele elektrische Verbraucher können dazu führen, dass die Batterie tiefentladen wird. Dann leidet die Lebensdauer. Achten Sie bei abgeschaltetem Motor daher immer darauf, Radio, Licht und Lüftung nie längere Zeit ohne den Motor (mit "Zündung an") zu betreiben. Nutzen Sie während der Fahrt elektrische Verbraucher (z.B. Heck-, Frontscheibenheizung, Sitzheizung) nur so lange wie nötig. Das gilt übrigens auch für Elektroautos, die ja ebenfalls eine 12-Volt-Starterbatterie an Bord haben. Dabei ist aber klar: An sicherheitsrelevanten Verbrauchern wie z.B. der Beleuchtung darf man bei schlechten Sichtverhältnissen natürlich nicht sparen!

  • Ladegerät nutzen: Bei reinen Kurzstreckenfahrzeugen oder längeren Standzeiten kann der Generator im Fahrzeug die Batterie nicht (genug) nachladen. Mit einem Ladegerät lässt sich eine Tiefentladung vermeiden. Größere, aber auch teurere Geräte sind oft auch mit einer Starthilfe-Funktion ausgestattet.

  • Fehlbedienung vermeiden: Dass Nachlässigkeiten wie das Licht brennen zu lassen (auch die Innenbeleuchtung!) die Batterie leer saugen, ist bekannt. Nicht aber, dass nicht verriegelte Türen beim abgestellten Fahrzeug dazu führen können, dass das Auto "Strom zieht". Grund: Manche Steuergeräte bleiben dann eine Zeit lang "wach" oder gehen gar nicht "schlafen" (siehe auch ADAC Test Ruhestrom). Also immer Türen und Heckklappe korrekt schließen und das Auto absperren.

  • Batterie sauber halten: Der Kontakt zwischen Batteriepol und Batteriepolklemme soll frei von Verschmutzungen sein und fest sitzen. Kontrollieren Sie gegebenenfalls das Festsitzen der Batteriepolklemme. Verwenden Sie den vom Fahrzeughersteller vorgeschriebenen Schutz (Spray oder Polfett), um die Anschlüsse vor Korrosion zu bewahren.

  • Für länger abgestellte Fahrzeuge gilt: Bei älteren Fahrzeugen bietet es sich an, den Minuspol von der Batterie zu entfernen. Denn: aus Sicherheitsgründen empfiehlt es sich immer den Minuspol (Masse-Verbindung) zu trennen. Damit ist ausgeschlossen, dass z.B. versehentlich der Pluspol an der Batterie über einen Kontakt mit der Fahrzeugmasse (abgerutschtes Werkzeug) verbunden und damit ein Kurzschluss ausgelöst wird.

  • Bei modernen Fahrzeugen mit Bordcomputern und Anlernelektronik kann das Abklemmen der Starterbatterie zu Problemen führen. Hier empfiehlt der ADAC – sofern möglich – die Starterbatterie etwa ein bis zwei Mal im Quartal an ein externes Batterieladegerät anzuschließen. Alternativ dauerhaft an ein Batterieladegerät mit Erhaltungsladefunktion.

Batterie-Check beim ADAC Regionalclub

Die Spannung im Ruhezustand lässt sich mit einem einfachen, für jedermann erhältlichen Voltmeter überprüfen. Die Messung liefert zumindest ein erstes Indiz über den Ladezustand:

Volt (Messung)LadezustandErgebnis

über 12,4 V

über 60%

o.k.

12,0-12,4 V

25-60%

sollte geladen werden

unter 12,0 V

unter 25%

muss geladen werden

Den kompletten "Gesundheitszustand" der Batterie erfasst eine solche Messung allerdings nicht. Das kann nur ein professioneller Batterietester, der in der Lage ist, den Akku simuliert zu belasten, den Startvorgang zu überwachen und daraus die Kaltstromleistung zur korrekten Diagnose der Batterie zu ermitteln.

Diese professionelle Batterieprüfung führt eine Kfz-Werkstatt durch oder auch der ADAC. Bei den ADAC Prüfdiensten der Regionalclubs können Sie die Batterie testen lassen. Die Diagnose und die Arbeitszeit für den Batteriecheck sind für ADAC Mitglieder oftmals (je nach Regionalclub kann es Unterschiede geben) kostenlos.

Batteriepanne: Die Gelben Engel helfen

Und sollte die Batterie doch einmal leer sein: Die Gelben Engel der ADAC Straßenwacht helfen schnell und unkompliziert. Die geschulten Spezialisten leisten Fehlersuche, geben Starthilfe oder tauschen auf Wunsch des Mitglieds die Batterie an Ort und Stelle gegebenenfalls durch eine neue aus, falls die alte nicht mehr zu retten ist.

Fachliche Beratung: Matthias Zimmermann, ADAC Technikzentrum Landsberg