Autotür zugefroren? So bekommen Sie sie wieder auf

Im Winter können nicht nur die Scheiben zufrieren, sondern auch das Autoschloss und die Tür. Mithilfe dieser Tipps können Sie das Problem lösen.
Bewährt sind warmes Wasser und Enteiser
Vorbeugen lässt sich mit Pflegemitteln und Grafit
Hauruckaktionen können Schaden anrichten
Was ist festgefroren: Tür oder Schloss?

Als Erstes gilt es zu prüfen, ob die Gummidichtungen der Autotür aneinander festgefroren sind oder das Türschloss vereist ist – bei Autos mit Zentralverriegelung ist letztere Möglichkeit natürlich kein Problem. Wenn der Schlüssel in das Schlüsselloch passt und sich drehen lässt, die Tür jedoch nicht aufgeht, dann liegt es an den Gummiumrandungen der Tür.
Versuchen Sie in diesem Fall niemals, die zugefrorene Autotür gewaltsam aufzuziehen. Denn wenn die Gummidichtungen der Tür und der Karosserie aneinander festgefroren sind, kann das Material reißen und muss in der Werkstatt ersetzt werden.
Zugefrorene Autotür: So geht sie auf

Statt gewaltsam an der Tür zu zerren, sollten Sie zunächst von außen gegen die Autotür drücken. So lässt sich mit etwas Geschick das Eis aus den Zwischenräumen der Dichtungen lösen. Alternativ können Sie auch sanft gegen das Türblech klopfen.
Probieren Sie auch eine andere Tür aus: Vielleicht lässt sich ja die Beifahrertür leichter öffnen? Denn wenn Sie im Auto sitzen, können Sie die jeweilige Tür von innen besser bzw. dosierter aufdrücken. Ganz wichtig: Vor Fahrtantritt muss sich die Fahrertür für eventuelle Hilfeleistungen nach einem Unfall auch von außen öffnen lassen.
Eine weitere Möglichkeit: Erhitzen Sie Wasser auf ca. 50 Grad und gießen Sie es dann vorsichtig rundum auf den Türrahmen. Verwenden Sie aber auf keinen Fall kochendes Wasser, es kann den Lack beschädigen. Und nicht über die Scheibe gießen: Der plötzliche Temperaturanstieg kann dazu führen, dass die Scheibe platzt oder reißt.
Lässt sich die Tür wieder öffnen, sollten Sie die Türinnenseite und die Türdichtungen abtrocknen, um ein erneutes Einfrieren zu vermeiden. Nicht vergessen: Abschließend den nassen Boden mit Rollsplit oder Sand bestreuen, damit niemand auf der überfrorenen Wasserlache ausrutscht.
Vereistes Autoschloss: So wird es enteist

Probieren Sie es zunächst mit einem chemischen Türschlossenteiser – der hoffentlich nicht im Auto, sondern in der Jackentasche verstaut ist. Eine Alternative sind Desinfektionsmittel, die meist Alkohol enthalten.
Mit einem Feuerzeug den Autoschlüssel anzuwärmen, ihn dann vorsichtig und langsam in das Schloss zu stecken, zu drehen und das Eis im Schloss aufzutauen, sollten Sie nur bei sehr alten Autos bzw. Schlüsseln versuchen. Dabei ist äußerst vorsichtig vorzugehen. Die Methode empfiehlt sich nicht bei den heute üblichen Schlüsseln mit Transponder für Wegfahrsperre, mit Funkfernbedienung und Keyless-Systeme.
Tür oder Schloss föhnen? Keine gute Idee!
Der Versuch, Tür oder Schloss mit dem Föhn aufzutauen, bringt im Regelfall nichts. In der kalten Umgebung kühlt die heiße Föhnluft so schnell ab, dass sie die Vereisungen in den Dichtungsgummis überhaupt nicht erst erreicht. Ein Heißluftföhn kann wegen seiner hohen Temperaturen sogar Schäden an der Tür verursachen. Der Lack und die Grundierung könnten schmelzen oder abplatzen, und Rost könnte durch fehlenden Korrosionsschutz schneller entstehen.
Zugefrorenen Autotüren vorbeugen

Behandeln Sie schon vor dem ersten Frost die gereinigten Gummiabdichtungen der Tür mit einem Pflegemittel aus dem Autofachhandel. Von einer Verwendung von Haushaltsmitteln wie Butter, Melkfett oder Hirschtalg raten die ADAC Experten ab.
Die Pflegeschicht verhindert, dass die Gummis sich unmittelbar berühren, und sorgt so dafür, dass sie nicht aneinander festfrieren können. Außerdem schützen sie die Dichtungsgummis davor, auszutrocknen oder spröde zu werden.
Das Türschloss lässt sich mit Grafit schützen, auch regelmäßiges Einölen hilft.
Hier finden Sie Informationen, was gegen Feuchtigkeit im Auto hilft, und wie unterschiedliche Fabrikate im Winterreifentest abschneiden.