Neues Design, mehr Reichweite, größere Batterie – reicht das "Plus" im C-HR+ für den Sprung nach vorn? Wo Toyotas Kompakt-Stromer punktet – und wo nicht. Elektrischer C-HR kommt im Frühjahr 2026 Zwei Batteriegrößen zu haben Bis zu 609 Kilometer Reichweite Ausgerechnet Toyota bleibt im Rennen um das Elektroauto bislang auffallend blass. Während VW, Renault oder Hyundai ihre Batterie-Modelle konsequent in den volumenstarken Segmenten platzieren, wirkt das Angebot des Hybrid-Pioniers weiterhin überschaubar. Der bZ4X – bislang einziges vollwertiges Elektroauto der Marke – offenbarte in Reichweite, Lade-Performance und Fahrdynamik anfangs Schwächen gegenüber technisch hochwertigen Konkurrenten. C-HR+ ist der zweite Elektro-Toyota Die angeknackste Ehre der Japaner soll nun der neue C-HR+ retten – ein erneut mit Subaru entwickeltes Kompakt-SUV, das ab Frühjahr 2026 in den Handel rollt, vermutlich ab rund 40.000 Euro. Einen C-HR ohne "Plus" gibt es zwar schon, doch der ist als Hybrid unterwegs, der kommende C-HR+ dagegen immer rein elektrisch. Neu ist dabei nicht nur der Name, sondern vor allem die Technik: Das E-SUV teilt sich außer Design und Badge nicht viel mit dem teilelektrischen Schwestermodell C-HR. Der Stromer basiert auf einer neuen Plattform für batterieelektrische Fahrzeuge, die auch als Grundlage des aufgefrischten bZ4X dient. Parallel dazu will Toyota mit dem Urban Cruiser das Einstiegssegment elektrifizieren – die E-Offensive nimmt also Fahrt auf. Toyota C-HR+: Bis 609 Kilometer Reichweite Mit Blick auf die Technik präsentiert sich der neue Coupé-Stromer deutlich selbstbewusster. Zur Wahl stehen zwei Batteriegrößen (57,7 und 77 kWh), gepaart mit Front- oder Allradantrieb in drei Leistungsstufen (123 kW/167 PS bis 252 kW/343 PS). Die Reichweite liegt, abhängig von Version und Reifengröße, zwischen 546 und 609 Kilometern. Die Ladeleistung wurde spürbar verbessert: bis zu 150 Kilowatt an der DC-Säule, serienmäßig 11 Kilowatt AC, optional 22 Kilowatt. Nach den Problemen des bZ4X beim Schnellladen und im Wintereinsatz hat Toyota aus den Fehlern gelernt. Eine Batterievorkonditionierung, wie sie bei der Konkurrenz schon lange Standard ist, soll es nun geben. Das System wird automatisch, manuell oder per Routenplanung den Akku vorheizen und so die Ladedauer speziell bei Kälte verkürzen. Auch eine energieeffiziente Wärmepumpe zählt nun zur Serienausstattung – sie verbessert die Reichweite im Winter. Zur Komfort- und Sicherheitsausstattung gehören außerdem ein adaptives Fernlicht, Toter-Winkel-Assistent, automatische Einparkhilfe und eine Einparkhilfe mit 360-Grad-Kamera in den Top-Versionen. Zudem gibt es dank serienmäßiger Sitz-, Lenkrad- und Scheibenheizung einen Effizienz-Vorteil im Alltag, da diese Systeme gerade bei kalten Temperaturen das Vorheizen per Klimaanlage reduzieren. Allrad oder Frontantrieb beim C-HR+? Deutliche Unterschiede offenbaren die Vorserienfahrzeuge auf der ersten Probefahrt. Der Allradler auf 20-Zoll-Bereifung punktet mit einer verbindlichen Lenkung, präzisem Handling, souveräner Traktion und vorbildlicher Geräuschdämmung. Auffällig dabei bleibt das hohe Maß an Ruhe und Komfort auch bei Tempo 130 und darüber. Der Fronttriebler, mit 18-Zoll-Rädern unterwegs und einer – je nach Ausführung – auf 140 bzw. 160 km/h begrenzten Höchstgeschwindigkeit, hat andere Stärken. Eine Reichweite von 500 Kilometern erscheint durchaus realistisch. Zudem überzeugen das geringere Gewicht und der niedrigere Verbrauch. Dafür leidet das Fahrverhalten unter spürbarer Traktionsarmut beim Anfahren und einer etwas unruhigen Hinterachse. Großer Kofferraum, mehr Platz Auch beim Interieur steckt der Fortschritt im Detail: Der längere Radstand im Vergleich zum C-HR Hybrid sorgt für verbesserten Platz auf der Rückbank, während der längere Überhang den Kofferraum auf 416 Liter anwachsen lässt. Dagegen kostet die coupéartige Dachlinie weiterhin Kopffreiheit. Das digitale Cockpit mit 14-Zoll-Zentraldisplay sieht modern aus, doch bleibt das weit vorn platzierte 7-Zoll-Kombiinstrument durch das Lenkrad beschränkt einsehbar. Auch die induktiven Smartphone-Ablagen ohne Anti-Rutsch-Oberfläche und die verschachtelte Menüführung stören im Alltag mehr als nötig, so der erste Eindruck. Auch wenn das Technik-Niveau keine neuen Klassenbestwerte liefert, ist der C-HR+ unbestritten das bislang stimmigste und eigenständigste Elektroauto von Toyota. Die AWD-Version überzeugt mit Dynamik und Komfort, der Fronttriebler bleibt die pragmatische Wahl für urbane Nutzer und Pendler. Text: Alexander Sellei/SP-X Hier finden Sie noch viele weitere Elektroautos im Test und Fahrbericht.