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Testergebnis
März 2022
- Karosserie/Kofferraum
2,1
- Innenraum
1,9
- Komfort
2,2
- Motor/Antrieb
1,3
- Fahreigenschaften
3,2
- Sicherheit
2,1
- Umwelt/EcoTest
3,5
ADAC Urteil Autotest
- 2,4
Autokosten
- 4,6
sehr gut
0,6 - 1,5
gut
1,6 - 2,5
befriedigend
2,6 - 3,5
ausreichend
3,6 - 4,5
mangelhaft
4,6 - 5,5
Stärken
riesiger und variabler Innenraum
gute Options-Scheinwerfer
angemessen kräftiger Motor
hoher Antriebskomfort
sehr komfortable Serien-Federung
Schwächen
behäbiges Fahrverhalten
ausladende und unübersichtliche Karosserie
keine Anhängelast
enormer Anschaffungspreis
Fazit zum Mercedes-Benz EQV 300 lang (90 kWh) (ab 10/20)
Die Diesel-V-Klassen haben mit dem VW Multivan einen vergleichbaren Konkurrenten, der EQV als elektrische Nobel-Variante steht relativ alleine da. Der Elektrobus wurde in Anlehnung an die weiteren Mercedes-Elektroautos EQV getauft, bleibt aber trotzdem in weiten Teilen eine traditionelle V-Klasse. Mit allen Vorteilen, denn diese Baureihe bietet einen enormen Platz für Passagiere und Gepäck, die Batterie im Unterboden bringt keine Platzeinschränkungen mit sich. Außerdem ist der EQV innen hochwertig gestaltet - ein VW T6.1 ist selbst als "Luxus-Variante" Multivan dagegen nur ein Abklatsch der Baustellen-Busse. Diesen Vorwurf muss sich VW gefallen lassen, immerhin haben sie das billige Transporter-Cockpit in den gleichzeitig nochmals preisgesteigerten Multivan transferiert. Mercedes geht hier (noch?) einen anderen Weg, wertet die Oberflächen durch weiche und optisch ansprechende Veredelungen auf, überzieht die Dachsäulen mit Stoff und legt den Teppich auch in die Seitenverkleidungen, um Kratzer zu vermeiden. So ist die Abgrenzung zum Vito auf den ersten wie auf den zweiten Blick gelungen. Der Innenraum ist nicht nur groß, sondern auch variabel. Die serienmäßigen Einzelsitze im Fahrgastraum haben integrierte Gurte, dadurch sind die sehr flexibel platzierbar. Bei der Bussen von PSA sind die Gurte an den Seitenwänden befestigt, weshalb die Sitze auf den Schienen nicht bis ganz hinten geschoben werden können. Erst an solchen Fauxpas der Konkurrenz merkt man, wie durchdacht der Mercedes tatsächlich ist. Der EQV macht auch unterwegs einen stimmigen Eindruck. Denn er ist klar auf Komfort ausgelegt und will erst gar keine dynamischen Ambitionen anstreben. So bilden der harmonische Elektroantrieb und das weich abgestimmte Fahrwerk ein passendes Duett. Die gelassene Gangart ist auch die einzig sinnvolle, denn wer flott unterwegs ist, steigert den Verbrauch in ungeahnte Höhen und schrumpft die Reichweite auf Kleinwagen-Niveau. Bei der Größe des Aufbaus und einem Lebendgewicht von rund 2,8 t kann auch Mercedes nicht zaubern, hier werden einfach erhebliche Energiemengen benötigt. Die Batterie ist mit nutzbaren 90 kWh sehr groß - und mit 700 kg sehr schwer. Mit dem im ADAC Ecotest ermittelten Verbrauch von 30,9 kWh/100 km sind Reichweiten etwas über 300 km möglich. Die mäßige Reichweite ist ein Nachteil, ein anderer die damit hohen Fahrkosten. Die passen aber zu den Anschaffungskosten. Mehr als selbstbewusst preist Mercedes den EQV ein, bei gut 70.000 Euro gehts los, sinnvoll ausgestattet liegen knapp 90.000 Euro an. Mit allerlei Luxus sind aber auch 105.000 Euro kein Problem. Nicht verwunderlich angesichts der teils absurd hohen Aufpreise, die seit Einführung des Modells sogar noch weiter gestiegen sind.
Der ausführliche Testbericht zum Mercedes-Benz EQV 300 lang (90 kWh) (ab 10/20) als PDF.
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