Fazit zum Mercedes-Benz EQB 350 Electric Art 4MATIC (ab 11/21)
Der EQB ist ein weiterer Vertreter der Elektrozunft, der nicht ohne Grund dem bisherigen GLB von Mercedes verdächtig ähnlichsieht. Denn der ist die Basis des neuen EQB, den es daher auch optional mit bis zu sieben Sitzplätzen gibt. Die ausklappbaren Sitze im Kofferraum sind Notsitze für Kinder und Strafsitze für Erwachsene - insofern kein Drama, dass sie im Testwagen nicht verbaut waren. Umso mehr bietet der Innenraum reichlich Platz für vier Erwachsene samt deren Gepäck, wobei die üppige Kopffreiheit ein luftiges Raumgefühl ermöglicht. Wie schon beim EQA schaut man besser nicht unter die Motorhaube, denn auch beim EQB herrscht dort ein Chaos von Rohren und Leitungen. Sinnvoller wäre dort ein Fach z.B. für die Ladekabel untergebracht ("Frunk").
Viel bessere Arbeit haben die EQB-Entwickler beim Ladeanschluss geleistet. Die Steckdosen für AC- und DC-Laden werden durch zwei stabile, gefederte Klappen geschützt - nicht mit einer fummeligen, billigen Gummikappe wie beim EQS. Wer im strömenden Regen das Ladekabel absteckt und verzweifelt den Gummistöpsel als Sinnbild grotesker Sparmaßnahmen auf den unteren Ladeanschluss seines 120.000-Euro-EQS einfädeln will, blickt neidisch auf den EQB-Fahrer, der dank der praktischen Klappen längst wieder im Trockenen sitzt.
Ein weiteres Highlight - zum Glück bei allen Mercedes Elektroautos - ist das Navigationssystem. Das beginnt schon mit der Sprachsteuerung, die einen verständnisvollen Job erledigt - so können die Zieleingaben problemlos nach Fahrtbeginn getätigt werden. Nötige Ladestopps werden sinnvoll in die Route integriert und dabei die Fahrzeit geschickt optimiert. Mag der EQB beim Laden nicht der Schnellste sein, im Alltag wird dieser "Nachteil" gut kaschiert. Zumal die durchschnittliche Ladeleistung zwischen 10 und 80 Prozent Batteriestand im Test bei knapp 100 kW lag - einerseits wurde die angegebene maximale Ladeleistung von 100 kW übertroffen, andererseits wird über einen weiten Bereich mit hoher Leistung geladen.
Wer es eher gemütlich angehen lässt, kann im Sommer mit einer Batterieladung um die 360 km weit kommen. Das "Gemütliche" braucht aber Disziplin, denn als 350er hat der EQB wirklich kräftige 292 PS und kann eine Menge Fahrspaß bieten. Dann sollte man sich aber eher nach 200 als nach 300 km eine Ladesäule suchen.
Der ausführliche Testbericht zum Mercedes-Benz EQB 350 Electric Art 4MATIC (ab 11/21) als PDF.
Hier finden Sie eine Übersicht aller Autotests aus derselben Baureihengeneration wie das ausgewählte Fahrzeug.
Mercedes-Benz EQB 350
1 ähnliche Fahrzeugeim ADAC Autotest
ADAC Urteil Autotest
Autokosten
Aktuelle Auswahl
Mercedes-Benz EQB 350
1,9
3,5
sehr gut
0,6 - 1,5
gut
1,6 - 2,5
befriedigend
2,6 - 3,5
ausreichend
3,6 - 4,5
mangelhaft
4,6 - 5,5
Karosserie/Kofferraum gesamt
Karosserie/Kofferraum
2,5
Verarbeitung
Verarbeitung
2,0
Alltagstauglichkeit
Alltagstauglichkeit
3,7
Licht und Sicht
Licht und Sicht
2,7
Ein-/Ausstieg
Ein-/Ausstieg
2,2
Kofferraum-Volumen
Kofferraum-Volumen
2,5
Kofferraum-Nutzbarkeit
Kofferraum-Nutzbarkeit
2,1
Kofferraum-Variabilität
Kofferraum-Variabilität
1,8
Innenraum gesamt
Innenraum
2,1
Bedienung
Bedienung
2,3
Multimedia/Konnektivität
Multimedia/Konnektivität
1,2
Raumangebot vorn
Raumangebot vorn
1,7
Raumangebot hinten
Raumangebot hinten
2,2
Innenraum-Variabilität
Innenraum-Variabilität
3,1
Komfort gesamt
Komfort
2,2
Federung
Federung
1,8
Sitze
Sitze
2,2
Innengeräusch
Innengeräusch
2,9
Klimatisierung
Klimatisierung
2,4
Motor/Antrieb gesamt
Motor/Antrieb
0,9
Fahrleistungen
Fahrleistungen
0,9
Laufkultur/Leistungsentfaltung
Laufkultur/Leistungsentfaltung
1,4
Schaltung/Getriebe
Schaltung/Getriebe
0,7
Fahreigenschaften gesamt
Fahreigenschaften
2,7
Fahrstabilität
Fahrstabilität
2,6
Lenkung
Lenkung
2,3
Bremse
Bremse
3,1
Sicherheit gesamt
Sicherheit
1,5
Aktive Sicherheit - Assistenzsysteme
Aktive Sicherheit - Assistenzsysteme
1,1
Passive Sicherheit - Insassen
Passive Sicherheit - Insassen
1,3
Kindersicherheit
Kindersicherheit
1,9
Fußgängerschutz
Fußgängerschutz
2,6
Umwelt/EcoTest gesamt
Umwelt/EcoTest
1,7
Verbrauch/CO2
Verbrauch/CO2
1,2
Schadstoffe
Schadstoffe
2,2
sehr gut
0,6 - 1,5
gut
1,6 - 2,5
befriedigend
2,6 - 3,5
ausreichend
3,6 - 4,5
mangelhaft
4,6 - 5,5
Laufende Kosten
Individuelle Berechnung
Fahrzeugpreis
63.982 €
Informationen zur Berechung
1.019 €
/ Monat
81,6 ct
/ km
Wertverlust
665 €
Betriebskosten
121 €
Fixkosten
121 €
Werkstattkosten
111 €
Kosten Steuer und Versicherung
KFZ-Steuer pro Jahr ohne Steuerbefreiung
74 €
Typklassen (KH/VK/TK)
18/25/25
Haftpflichtbeitrag 100%
904 €
Vollkaskobetrag 100% 500 € SB
1.612 €
Teilkaskobeitrag 150 € SB
610 €
Rückrufe & Mängel des Mercedes-Benz EQB
Keine gemeldeten Mängel
Aktuell liegen uns keine Informationen zu Mängeln vor. Lassen Sie uns gerne wissen, wenn Sie Probleme mit Ihrem Fahrzeug haben. Ihre Meldungen werden nach einer Überprüfung durch uns in der Mängel-Abfrage veröffentlicht
In der ADAC Pannenstatistik sieht man, welche Fahrzeuge sich im Alltag als zuverlässig erweisen und wo öfter der Pannenhelfer gefragt ist. Außerdem bekommt man interessante Einblicke darüber, welche Teile am Auto besonders häufig Probleme verursachen.
Der ADAC Ecotest hilft, die Umweltfreundlichkeit von Fahrzeugen zu bewerten. Untersucht werden dabei der Verbrauch/CO₂-Ausstoß und die gesetzlich limitierten Schadstoffe wie etwa Kohlenmonoxid oder Stickoxide. Im ADAC Ecotest können nur dann die maximal fünf Sterne erreicht werden wenn ein Fahrzeug sowohl im Verbrauch wie auch bei den Schadstoffen sehr gut abschneidet.
Im Elektrozyklus des Ecotest ergibt sich für den EQB 350 ein durchschnittlicher Stromverbrauch von 21,1 kWh pro 100 km. Diese Verbrauchsangabe beinhaltet auch die Ladeverluste bei 3-phasiger Ladung mit 16 A; um die 66,5-kWh-Batterie einmal komplett von leer auf voll zu laden, wurden 76,1 kWh benötigt.
Legt man den gemischten Betrieb (innerorts, außerorts, Autobahn) des Ecotest zugrunde, ergibt sich für den Test-EQB eine Reichweite von etwa 360 km. Aus den 21,1 kWh/100 km errechnet sich eine CO2-Bilanz von 105 g pro km (Basis deutscher Strommix von 500 g/kWh, gültig für das Berichtsjahr 2021). Das ergibt im CO2-Bereich des Ecotest sehr gute 48 Punkte.
Der EQB ist in der Stadt am sparsamsten unterwegs, dort sind Reichweiten von über 400 km möglich. Sparsam ausgelegte elektrische Verbraucher wie die Klimatisierung (Wärmepumpe Serie) und eine optimierte Aerodynamik an Front und Unterboden unterstützen dabei, eine möglichst gute Reichweite zu erzielen.Direkt am Auto entstehen zwar keine Schadstoffemissionen, in den für die Stromversorgung in Deutschland nötigen Kraftwerken aber schon. Diese Emissionen werden wie auch die CO2-Emissionen durch die Stromproduktion dem E-Auto zugerechnet. Je niedriger der Stromverbrauch des Autos, desto sauberer die Gesamtbilanz. Für den Ecotest ist nicht eine möglichst große Reichweite entscheidend, sondern die Effizienz des Antriebs - egal welche Antriebsform. Mit einem Stromverbrauch von 21,1 kWh pro 100 km sind beispielsweise NOx-Emissionen von 86 mg/km verbunden - dafür gibt es ein paar Punkte Abzug, so dass der EQB im Bereich Schadstoffe 38 von 50 Punkten erhält. Wird der Strommix sauberer, steigen automatisch die Punkte. Besonders effiziente Elektroautos können die vollen 50 Punkte erzielen. In der Summe steht der Mercedes aber gut da, weil er 86 Punkte insgesamt erzielt - das ergibt im Ecotest locker vier von fünf Sternen.