Im aktuellen Kindersitztest hat der ADAC 20 neue Sitze auf Sicherheit, Bedienung, Ergonomie, Schadstoffgehalt und Umweltschadstoffe kritisch geprüft. Gute Modelle gibt es in allen Größen. Alle Testergebnisse auf einen Blick. 20 Kindersitze in allen Größen getestet Billigster Sitz ist "gut" Schlechtes Ergebnis für mitwachsenden Sitz Die Wahl des richtigen Kindersitzes fällt vielen Eltern schwer: Die Auswahl ist oft unüberschaubar. Welche Modelle sind sicher, lassen sich einfach einbauen und haben ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis? Das beantwortet der ADAC zweimal im Jahr beim Kindersitztest. Aktuell wurden 20 Kindersitze in allen Größen geprüft und in den fünf Kategorien Sicherheit, Bedienung, Ergonomie, Schadstoffe und Umweltschadstoffe bewertet. Getestet wurden Babyschalen sowie Sitze für Kleinkinder und auch Sitzerhöhungen für größere Kinder. 10 x gut, ein Sitz nicht empfehlenswert Die Ergebnisse: Zehn Kindersitze bekamen das ADAC Urteil "gut", neun Sitze erhielten ein "befriedigend". Nur ein Sitz ist nicht zu empfehlen: Der mitwachsende Sitz Lionelo Braam i-Size für Kinder bis zu 12 Jahren erhielt im aktuellen Kindersitztest besonders wegen seiner schlechten Ergebnisse bei den Crashversuchen nur das ADAC Urteil "ausreichend". Ein erfreulich gutes Ergebnis hingegen erzielte der mit 100 Euro billigste Sitz im Test: die Sitzerhöhung Joie i-Trillo FX. Zu empfehlen sind die guten und befriedigenden Modelle des aktuellen Kindersitztests: Diese übertreffen die gesetzlichen Vorschriften zum Teil deutlich. Ein Erfolg für den ADAC Verbraucherschutztest, denn die Anforderungen wurden bei der Produktentwicklung berücksichtigt, was die Qualität der Kindersitze noch einmal erhöht hat. Kindersitztest 2025: Testergebnisse In der Tabelle sind alle im Frühjahr 2025 getesteten Kindersitze zu sehen. Die Ergebnisse können unter anderem nach Altersklasse sortiert angezeigt werden, um schnell zum geeigneten Kindersitz zu gelangen. Beim Klick auf einen Sitz erscheint zusätzlich dessen ausführliche Bewertung. Ganz vorn: Modelle von Maxi-Cosi und Joie Mit einer Note von 1,8 haben zwei Modelle am besten abgeschnitten: Zum einen die Babyschale mit Isofix-Basis Maxi-Cosi Pebble S + FamilyFix S für Kinder bis zu rund 18 Monaten. Zugelassen ist dieser Kindersitz für eine Körpergröße von 40 bis zu 83 Zentimetern und liegt mit 330 Euro preislich im Mittelfeld. Ebenfalls mit der Note 1,8 bewertet ist die günstigere Babyschale (rund 215 Euro) Joie Sprint, die für eine Körpergröße von 40 bis 75 Zentimetern zugelassen und somit nur für Kinder bis zu einem Jahr geeignet ist. Insgesamt liegen die getesteten Kindersitze auf einem erfreulich hohen Niveau. Denn die Hälfte der überprüften Kindersitze wurde mit Noten zwischen 1,8 und 2,4 bewertet. In allen Alters- und Größenklassen sind somit "gute" Produkte dabei. Einen Ausreißer gibt es im aktuellen Kindersitztest allerdings: Der mitwachsende Sitz Lionelo Braam i-Size für Kinder bis zu 12 Jahren, der auch für Neugeborene genutzt werden kann. Dieser erhielt aufgrund der mit nur "ausreichend" bewerteten Kategorie Sicherheit insgesamt das ADAC Urteil 3,6 und damit das schlechteste Ergebnis im Test. Preislich liegt er mit 259 Euro eher im Mittelfeld. Babyschalen Babyschalen sind praktisch. Mit integrierten Hosenträgergurten kann das Baby bereits in der Wohnung in der Schale angeschnallt und dann zum Auto getragen werden. Wichtig zu wissen: Babyschalen dürfen ausschließlich entgegen der Fahrtrichtung eingebaut werden. Sechs als Babyschalen zu nutzende Kindersitze wurden diesmal getestet, vier davon haben mit "gut" abgeschnitten. Eine Eins vor dem Komma erhielten als beste Kindersitze im aktuellen Test: Maxi Cosi Pebble S + FamilyFix S und Joie Sprint (beide ADAC Urteil 1,8). Ebenfalls vorne dabei sind die Babyschalen Nuna Pipa Lite + Base Next (ADAC Urteil 2,0) und Avionaut Pixel Pro 2.0 C + IQ Orbit (ADAC Urteil 2,1). Sie zeigen in keinem der Testkriterien Schwächen, sind also sowohl bei Sicherheit, Bedienung, Ergonomie, Schadstoffbewertung und der Umweltschadstoffe ganz vorne dabei. Auffällig ist, dass die zwei Babyschalen Maxi-Cosi Pebble S und Avionaut Pixel Pro 2.0 C, die auch ohne Isofix-Basis erhältlich sind, Mängel bei der Bedienung zeigen und somit beide nur das ADAC Urteil "befriedigend" erhalten. Sitze für größere Kinder Die weiteren 14 Sitze im Test sind auch für größere oder ältere Kinder geeignet. Die mit "gut" bewerteten Kindersitze für Kleinkinder Graco Turn2Me DLX i-Size R129 (ADAC Urteil 2,4) und Joie i-Pivot 360 (ebenfalls mit ADAC Urteil 2,4) lassen sich zwar schon für Neugeborene nutzen, sind aber für Kinder bis zu einem Alter von vier Jahren mit einer Körpergröße von 40 bis 105 Zentimetern zugelassen. Beide Kindersitze erhalten aber in der Kategorie Bedienung lediglich ein "befriedigend" und sind mit 11,3 Kilogramm auch recht schwer. In dieser Altersklasse schneidet im aktuellen Kindersitztest der Thule Elm RWF + Alfi Base (ADAC Urteil 2,2) noch besser ab, weil er insbesondere gute Bewertungen in der Kategorie Bedienung bekommt. Der Sitz von Thule ist für Kinder von rund einem bis zu vier Jahren mit einer Körpergröße von 67 bis 105 Zentimetern zu nutzen. Er ist mit dem stolzen Preis von 720 Euro deutlich teurer, aber durch das Modulsystem auch deutlich leichter als beispielweise der Sitz von Graco mit dem Preis von 149 Euro. Bei den Sitzerhöhungen für größere Kinder bis zu 12 Jahren und bis zu einer Körpergröße von 150 Zentimetern machen zwei Sitze den besten Eindruck – beide mit dem ADAC Urteil 2,1 im Gesamtergebnis. Der Cybex Solution G2 ist mit 5,8 Kilo Gewicht ein recht leichter Sitz und eignet sich damit gut für Familien, die häufiger das Fahrzeug wechseln und den Sitz damit erneut im Auto einbauen müssen. Er zeigte in der Kategorie Sicherheit beim Seitencrash ein geringes, beim Frontallaufpralltest allerdings ein durchschnittliches Verletzungsrisiko – das Kind hat eine hervorragende Sitzposition. Mit einem 200 Euro liegt er preislich im Mittelfeld. Die Sitzerhöhung Recaro Axion 1 auch mit ADAC Urteil 2,1 ist mit 5,9 Kilo Gewicht fast genauso leicht und bekommt die gleich gute Bewertung in der Kategorie Sicherheit. Auch dieser Sitz hat in der Kategorie Sicherheit beim Seitencrash ein geringes, beim Frontallaufpralltest ein durchschnittliches Verletzungsrisiko. Er bietet dem Kind eine günstige Sitzposition, braucht aber hinten im Fahrzeug viel Platz. Preislich ist er mit 280 Euro etwas teurer. Der günstigste Kindersitz im Test mit einem Preis von 100 Euro ist die Sitzerhöhung Joie i-Trillo FX. Auch dieser Sitz schneidet im Gesamtergebnis mit "gut" (ADAC Urteil 2,3) ab. Besonders hervorzuheben ist seine hohe Seitenstabilität durch die Befestigung an Isofix, die das Kippen des Sitzes bei Kurvenfahrten verhindert. Im Test zeigte er beim Seitencrash zudem ein sehr geringes Verletzungsrisiko. Damit hat sich im ADAC Test nicht nur als sicher erwiesen, mit nur 4,8 Kilo Gewicht ist er auch eine sehr leichte Sitzerhöhung. Das macht den Einbau bei einen Wechsel zwischen Fahrzeugen einfacher. Die schlechteste Bewertung im Gesamtergebnis bekam mit dem ADAC Urteil 3,6 wie oben bereits beschrieben der mitwachsende Sitz Lionelo Braam i-Size für Kinder bis zu 12 Jahren. Datenbank: Alle Kindersitze im Test Vor dem Kauf eines Kindersitzes sollten sich Eltern umfassend über das Angebot informieren. Dabei helfen die Ergebnisse dieses Kindersitztests. In der Tabelle finden Sie alle aktuell getesteten Sitze für Kinder jeden Alters. Allerdings sind die Ergebnisse der Vorjahre aufgrund der jetzt noch strengeren Testmethodik nicht direkt mit den aktuellen Ergebnissen vergleichbar. Dennoch können insbesondere die seit 2020 mit "sehr gut" und "gut" bewertete Sitze immer noch empfohlen werden. Tipps zu Kauf und Einbau Für einen Praxis-Check vor dem Kauf sollten Eltern sowohl Kind als auch Auto mit zum Fachhändler nehmen. Der Kindersitz muss sich möglichst stramm und standsicher im Fahrzeug einbauen lassen. Nicht jede Isofix-Basis passt automatisch zum Kindersitz des gleichen Herstellers. Wer sich für ein Sitzmodell entscheidet, sollte darauf achten, dass der Sitz kompatibel ist. Gewicht des Kindersitzes nicht unterschätzen – besonders bei häufigen Autowechseln und beim Umbau der Kindersitze. Zweigeteilte Kindersitze (Sitzschale plus Isofix-Station) sind aufgrund des geringeren Gewichts und der kleineren Abmessungen oft etwas leichter einzubauen als einteilige Modelle. Praktisch zum leichteren Anschnallen des Kindes sind drehbare Modelle. Immer mehr Funktionen und hilfreiche Einstellmöglichkeiten können aber auch das Risiko von Fehlbedienungen erhöhen. Gurte und Rückenlehne regelmäßig entsprechend des Wachstums nachjustieren, nicht zu früh auf nächstgrößeren Sitz wechseln. Beim Anschnallen Hosenträger- und Fahrzeuggurte straff anziehen, dicke Jacken unter dem Beckengurt hervorziehen und Reißverschluss öffnen. Im Idealfall gilt aber: dicke Jacken während der Autofahrt besser ganz ausziehen. Bei Sitzerhöhungen mit Rückenlehne darauf achten, dass sich der Gurt selbstständig aufrollt, wenn sich das Kind nach vorne beugt. Wenn nicht: einen Sitz wählen, dessen Schultergurtführung besser zum Fahrzeug passt. Auf ausreichend Platz zwischen dem Kindersitz auf der Rückbank und dem Vordersitz achten. Kindersitztest: So wurde getestet Der ADAC testet gemeinsam mit den europäischen Automobilclubs und Verbraucherschutz-Organisationen zweimal jährlich neue Kindersitze. Die Modellauswahl erfolgt gemeinsam mit den beteiligten Automobilclubs und den Verbraucherschutzorganisationen unter folgenden Aspekten: Der Kindersitz ist neu auf den Markt gekommen, hat eine große Marktbedeutung oder wurde seit dem letzten Test überarbeitet. Der Einkauf der Testmodelle erfolgt anonym im Einzel- oder Versandhandel. Test und fachliche Beratung: Andreas Ratzek, ADAC Technik Zentrum