Italien: Droht ein Vulkanausbruch am Golf von Neapel?

Nach fast 500 Jahren: Warnung vor Vulkanausbruch auf den Phlegräischen Feldern am Golf von Neapel
Nach fast 500 Jahren: Warnung vor Vulkanausbruch auf den Phlegräischen Feldern am Golf von Neapel© Shutterstock/Yuriy Brykaylo

Am Golf von Neapel droht ein größerer Vulkanausbruch. In den Phlegräischen Feldern liegt ein riesiger Vulkan, dessen Aktivität zuletzt stark zugenommen hat. Die Wissenschaftler sind in Sorge. Die aktuelle Lage.

  • Vulkanologe: Ausbruch könnte kräftig und explosiv ausfallen

  • Bisher keine Einschränkungen oder Gefahrenmeldungen für Touristen

  • ADAC informiert zum Reiserecht bei Vulkanausbrüchen

Italien ist bekannt für seine Vulkane. Die berühmtesten – der Ätna auf Sizilien und der Vesuv östlich von Neapel – machen durch ihre Aktivitäten immer wieder von sich reden. Doch Forschende sorgen sich derzeit besonders vor einem möglichen Vulkanausbruch auf den Phlegräischen Feldern (Italienisch Campi Flegrei). Diese liegen unmittelbar westlich der Millionenmetropole Neapel.

Golf von Neapel: So groß ist die Gefahr

In der Nacht zu Mittwoch, 27. September, ereignete sich unter den Phlegräischen Feldern ein Erdbeben der Stärke 4,2. Das Beben, bei dem es nach ersten Erkenntnissen keine Verletzten oder Schäden gab, war Teil eines größeren Schwarmbebens, das seit einigen Tagen anhält. Die Intensität der Schwärme nimmt zu und auch die Stärke einzelner Beben, so die Wissenschaftler. Allein im August wurden rund um Europas größten aktiven Supervulkan 1118 Erdstöße registriert.

Vulkanologen vom Nationalen Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) befürchten, dass dies Vorboten für einen größeren Ausbruch sein könnten. Dass dieser bereits in den nächsten Tagen oder Wochen erfolgt, sei aber sehr unwahrscheinlich. Konkrete Anzeichen für aufsteigendes Magma gäbe es derzeit noch nicht. Es sei durchaus auch möglich, dass die Aktivitäten der Phlegräischen Felder wieder nachlassen.

Eine Eruption hätte verheerende Folgen – und das nicht nur für die unmittelbare Umgebung. Bei einem Ausbruch vor rund 39.000 Jahren wurden Teile Mittelitaliens zerstört und eine enorme Menge an Asche in die Atmosphäre geschleudert, die das Klima weltweit massiv beeinflusste. Der letzte Ausbruch ereignete sich 1538.

Bereits seit 70 Jahren rumort es nun wieder unter den Phlegräischen Feldern. Zehntausende kleine Erdbeben erschütterten seither das Gebiet. Seit elf Jahren gilt für das Gebiet die vom Zivilschutz ausgerufene Alarmstufe Gelb, die zur Vorsicht aufruft.

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Vulkanausbruch: Tipps für Reisende

Lavaströme, glühende Asche, Tsunamis: Kaum eine Naturkatastrophe kann weite Gebiete so schnell und mit so großer Intensität verwüsten wie ein Vulkanausbruch. Und Aschewolken können den Flugverkehr tage- und sogar monatelang ins Chaos stürzen.

Momentan gibt es keinerlei Einschränkungen für Urlauber und Urlauberinnen in der Region. Auch der Flugverkehr läuft normal. Ob und wann der Feuerberg ausbricht, ist völlig unklar. Reisende sollten die Medien verfolgen und sich auch beim Auswärtigen Amt* auf dem Laufenden halten.

Im Ernstfall würden die Reisehinweise des Auswärtigen Amts hilfreiche Informationen liefern. In jedem Fall gilt es im Notfall, die Anweisungen der Behörden vor Ort zu befolgen (Sperrbezirke nicht betreten u.Ä.).

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Vulkanausbruch: Ansprüche bei Flugausfällen

Grundsätzlich gilt Folgendes: Sollte ein Flug aufgrund eines Vulkanausbruchs annulliert werden, erhalten die Passagiere von den Fluggesellschaften den kompletten Ticketpreis zurück. Alternativ können sie eine kostenlose Umbuchung auf einen anderen Flugtermin verlangen. Ein Recht auf Ausgleichszahlungen besteht wegen außergewöhnlicher Umstände allerdings nicht.

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