Erwartungen an die neue Regierung: Bessere Straßen, bezahlbare Öffis

Bezahlbare Preise und eine bessere Infrastruktur: Das wünscht sich die Bevölkerung laut einer aktuellen ADAC Umfrage von der nächsten Bundesregierung im Verkehrs- und Mobilitätsbereich.
Deutschlandticket soll Bestand haben – auch auf dem aktuellen Preisniveau
Ausbau und Erhalt von Straßen, Schienen und ÖPNV haben für viele Priorität
Umgestaltung der Verkehrsraums und Cannabis wichtige Sicherheitsanliegen
Mehr Geld für die Straßen, ein bezahlbares Deutschlandticket und Cannabis-Checks in Bezug auf die Verkehrssicherheit: Die Menschen in Deutschland haben klare Erwartungen an die nächste Bundesregierung. Das zeigt eine repräsentative Umfrage unter 1000 Personen, die der ADAC anlässlich der Koalitionsverhandlungen von CDU/CSU und SPD vor Kurzem durchgeführt hat.
Ziel der aktuellen Veröffentlichung ist es, den Verhandlungspartnern die Wünsche und Prioritäten der Bevölkerung im Verkehrs- und Mobilitätsbereich mitzugeben. Denn jetzt geht es um wichtige Entscheidungen und Weichenstellungen für die Regierungspolitik der kommenden vier Jahre.
Das sind die wichtigsten Anliegen
Die Kosten, um von A nach B zu kommen, sind den meisten Menschen ein Anliegen: 82 Prozent der Befragten geben an, dass bezahlbare Mobilität für sie zu den wichtigsten Verkehrs- und Mobilitätsthemen gehört, um die sich eine künftige Regierung kümmern sollte. Eine höhere Entfernungspauschale für Pendlerinnen und Pendler, die die Parteien in ihren Sondierungsergebnissen festgehalten haben, unterstützen 60 Prozent.
Auch das Erlebnis von Defiziten in der Infrastruktur spiegelt die ADAC Umfrage wider: Für jeweils knapp 70 Prozent der Befragten sind der Erhalt und Ausbau des Straßennetzes, ein besserer öffentlicher Personenverkehr sowie der Erhalt und Ausbau des Schienennetzes wichtig. Zudem wünschen sich 66 Prozent der Menschen, dass die Politik für mehr Verkehrssicherheit sorgt.
Deutschlandticket für Klimaschutz

Als wichtigste Klimaschutzmaßnahme im Bereich Verkehr und Mobilität wünschen sich 77 Prozent der Befragten, dass das Deutschlandticket langfristig gesichert wird und im Preis nicht weiter steigt. Damit mehr Menschen auf E-Autos umsteigen, halten 71 Prozent die Senkung der Preise an öffentlichen Ladestationen und 69 Prozent deren Transparenz für entscheidend.
Ganze 62 Prozent sprechen sich für eine Förderung der Entwicklung und Produktion von klimaneutralen Kraftstoffen und die Zulassung dieser für den Einsatz im Pkw aus. Dagegen befürworten nur 49 Prozent die staatliche Förderung von E-Autos.
Cannabis ist ein Sicherheitsthema
Konkret nach Maßnahmen für eine Verbesserung der Verkehrssicherheit gefragt, halten 83 Prozent der Befragten Maßnahmen gegen Übermüdung von Lkw-Fahrerinnen und -Fahrern zum Beispiel durch mehr Stellplätze an Autobahnen auch für deren eigenen Schutz für wichtig. 75 Prozent befürworten eine Umgestaltung des Straßenraums etwa mit getrennten Wegführungen für Auto-, Rad- und Fußverkehr, um Unfallzahlen zu reduzieren.
Die Teillegalisierung von Cannabis scheint die Bevölkerung zu verunsichern: 74 Prozent wünschen sich Untersuchungen der Auswirkungen des Cannabiskonsums auf das Unfallgeschehen, um – falls notwendig – das Straßenverkehrsrecht anzupassen.
Das fordert der ADAC von der Politik
Für den ADAC zeigt die Umfrage, dass eine langfristige und auskömmliche Finanzierung von Infrastrukturmaßnahmen im Zentrum der zukünftigen Verkehrspolitik stehen muss. Für mehr Klimaschutz im Verkehr sollte eine neue Regierung auf geringere Abgaben auf Strom, mehr Transparenz bei Ladepreisen, klimaneutrale Kraftstoffe für Verbrenner und ein verbessertes und bezahlbares öffentliches Verkehrsangebot setzen.
Der ADAC hält es für absolut entscheidend, dass Maßnahmen die Nachhaltigkeit erleichtern und die Bevölkerung nicht überfordern: Mobilität müsse für alle Menschen bezahlbar und möglich bleiben.