TÜV-Report 2023: Diese Autos fallen am häufigsten durch

Welche Autos bleiben am längsten mängelfrei? Welche müssen schon nach wenigen Jahren aus dem Verkehr gezogen werden? Wie schneiden E-Autos ab? Die Antworten liefert der TÜV-Report 2023.
Jedes fünfte Auto fällt bei der Hauptuntersuchung durch
Porsche schneidet bei älteren Fahrzeugen besonders gut ab
Dacia Logan mit höchster Mängelquote bei ganz jungen Modellen
Renault Zoe: Erstes E-Auto im TÜV-Report
Rund 9,6 Millionen Pkw-Hauptuntersuchungen hat der TÜV für den Zeitraum Juli 2021 bis Juni 2022 ausgewertet und die festgestellten Mängel erfasst. Die untersuchten 226 Fahrzeugmodelle wurden in fünf Altersklassen eingeteilt. Die Ergebnisse sind bemerkenswert.
Renault Zoe: Erstes E-Auto in der Statistik
Mit dem Renault Zoe gibt es erstmals auch für ein reines E-Auto belastbare Daten. Das Modell landet mit einer Mängelquote von 5,3 Prozent im Mittelfeld der zwei bis drei Jahre alten Fahrzeuge und mit 10,6 Prozent bei den fünf bis sechs Jahre alten im unteren Drittel.
Überdurchschnittlich häufig treten Mängel an den Achsaufhängungen und bei der Funktion der Fußbremse auf. Dies sei – so TÜV-Geschäftsführer Bühler – ein typisches Problem bei E-Fahrzeugen, da sie, wenn man vom Gas geht, stärker verzögern als Benziner. Die Bremsen würden daher weniger stark in Anspruch genommen, und die Folge sei eine verstärkte Korrosion. Fahrer und Fahrerinnen von E-Autos sollten daher die Bremsen regelmäßig aktiv betätigen und professionell warten lassen.
Damit ein Auto in den TÜV-Report kommt, müssen die Prüfenden mehrere Tausend Fahrzeuge begutachtet haben. Das ist erforderlich, da eine sehr kleinteilige Auswertung der einzelnen Mängelpunkte erfolgt. Zu wenige Fahrzeuge könnten das Bild verzerren. Der TÜV rechnet aber mit weiteren E-Modellen im Report des kommenden Jahres.
Die besten Autos im TÜV-Report 2023
Altersklasse | Fabrikat und Typ | Quote: Erhebliche Mängel |
---|---|---|
2 – 3 Jahre | 2,0% 2,3% 2,3% | |
4 – 5 Jahre | 2,7% 4,1% 4,5% | |
6 – 7 Jahre | 3,5% 7,2% 7,3% | |
8 – 9 Jahre | 4,6% 9,4% 10,3% | |
10 – 11 Jahre | 6,6% 11,6% 12,2% |
Die schlechtesten Autos im TÜV-Report 2023
Altersklasse | Fabrikat und Typ | Quote: Erhebliche Mängel |
---|---|---|
2 – 3 Jahre | 11,6% 10,8% 9,4% 9,4% | |
4 – 5 Jahre | 18,0% 17,1% 16,7% | |
6 – 7 Jahre | 24,4% 24,4% 23,8% | |
8 – 9 Jahre | 32,9% 31,1% 28,4% | |
10 – 11 Jahre | 36,4% 35,9% 35,6% |
HU: Jedes fünfte Auto fällt durch
Die technische Sicherheit der Autos auf Deutschlands Straßen hat sich verschlechtert. 20,2 Prozent der vorgeführten Fahrzeuge fielen mit "erheblichen" oder "gefährlichen Mängeln" bei der Hauptuntersuchung (HU) durch. Im Vorjahr waren es lediglich 17,9 Prozent.
Auch der Anteil an Fahrzeugen mit geringen Mängeln ist deutlich auf nun 10,7 Prozent gestiegen. Das sind 1,6 Punkte mehr als im Vorjahr.
Laut Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands, zeigt diese Entwicklung, dass der Corona-Effekt mittlerweile verpufft ist. In den Hochzeiten von Pandemie und Lockdown hatten Fahrzeughalter mehr Zeit, sich um Wartung und Pflege ihrer Autos zu kümmern. Darauf sollte nun wieder verstärkt geachtet werden.
Mehr Mängel in allen Altersklassen
Je älter die Autos, desto höher die Mängelquote: 13,6 Prozent der sechs bis sieben Jahre alten Fahrzeuge, 19,6 Prozent der acht bis neun und 24,4 Prozent der zehn und elf Jahre alten fielen bei der Hauptuntersuchung durch. Das ist in jeder Altersklasse ein höherer Anteil als im vergangenen Jahr. Insgesamt 15.000 Fahrzeuge wurden direkt stillgelegt, da sie als "verkehrsunsicher" galten.
Deutsche Autos werden immer älter
Das Durchschnittsalter der Pkw in Deutschland steigt seit Jahren und liegt laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mit aktuell 10,1 Jahren erstmals im zweistelligen Bereich. 2011 lag der Schnitt noch bei 8,3 Jahren. Aktuell sind 43 Prozent aller in Deutschland zugelassenen Pkw zehn Jahre oder älter.