TÜV-Report 2025: Diese Autos fallen am häufigsten durch die HU

Ein Mechaniker überprüft ein Auto während der Hauptuntersuchung
Rund 15.000 Fahrzeuge wurden als verkehrsunsicher eingestuft und direkt stillgelegt© imago images/Eibner

Jedes fünfte Auto kommt nicht durch den TÜV, weil es erhebliche oder gefährliche Mängel hat. Welche Fahrzeugmodelle besonders gut oder besonders schlecht bei der Hauptuntersuchung (HU) abschneiden und wo E-Autos stehen, zeigt der TÜV-Report 2025.

  • Honda Jazz und Porsche 911 Carrera schneiden besonders gut ab

  • Tesla Model 3 mit höchster Mängelquote bei jüngeren Modellen

  • TÜV-Bilanz der E-Autos ist eher durchwachsen

Rund 10,2 Millionen Pkw-Hauptuntersuchungen hat der TÜV für den Zeitraum Juli 2023 bis Juni 2024 ausgewertet und die festgestellten Mängel erfasst. Die untersuchten 228 Fahrzeugmodelle wurden in sechs Altersklassen eingeteilt.

TÜV-Report 2025: Jedes 5. Auto fällt durch

Die Gesamtauswertung des TÜV-Reports 2025 zeigt, dass mit einem Anteil von 20,6 Prozent etwas mehr als jeder fünfte Pkw mit "erheblichen" oder "gefährlichen Mängeln" bei der Hauptuntersuchung durchgefallen ist. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist dies ein Anstieg um 0,1 Prozentpunkte.

Auch der Anteil an Fahrzeugen mit geringen Mängeln ist auf 11,5 Prozent gestiegen. Das sind 0,3 Punkte mehr als im Vorjahr.

E-Autos: Bilanz bei der HU durchwachsen

Da inzwischen zunehmend auch E-Autos auf dem Gebrauchtwagenmarkt vertreten sind, liegen mittlerweile für zehn Stromermodelle belastbare Daten vor. Die Bilanz ist uneinheitlich: Von sehr gut bis sehr schlecht ist alles vertreten. Insgesamt gesehen sind Elektroautos laut TÜV weder sicherer noch unsicherer als Verbrenner.

Der nicht mehr produzierte VW e-Golf liegt als bestes E-Auto mit einer Mängelquote von 3,4 Prozent auf Platz 9 der 111 berücksichtigten zwei- bis dreijährigen Fahrzeuge.

Auffallend: Schlusslicht aller in dieser Klasse und sowie bei den vier- bis fünfjährigen Pkw ausgewerteten Modellen ist der Tesla Model 3 (Platz 111, Mängelquote 14,2%). "Über das schlechte Abschneiden des Model 3 kann auch die hohe Laufleistung nicht hinwegtäuschen. Neben Mängeln an Bremsen und Achsen treten beim Tesla auch besonders viele Beleuchtungsmängel auf. Das spricht für Defizite bei Service und Wartung", so Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands, bei der Präsentation des Reports.

Überdurchschnittlich häufig werden bei E-Autos Mängel bei der Bremsfunktion festgestellt. Ein Grund dafür ist die Rekuperation, mit der Elektrofahrzeuge Bremsenergie zurückgewinnen können. Die Bremsbeläge werden im Vergleich zu Verbrennern seltener beansprucht, was zu einer Beeinträchtigung der Bremsleistung führen kann. Tipp: Ein regelmäßiges kräftiges Bremsen beugt dem Verschleiß vor.

Ein weiterer Schwachpunkt vieler E-Autos sind die Achsaufhängungen. Diese leiden häufig unter dem hohen Gewicht der Antriebsbatterien. Die Folge sind negative Prüfergebnisse bei der HU und teure Reparaturen.

Die besten Autos im TÜV-Report 2025

Gesamtsieger des TÜV-Reports 2025 ist der Kleinwagen Honda Jazz. Nur 2,4 Prozent der zwei- bis dreijährigen Fahrzeuge wiesen erhebliche Mängel auf. Das ist der niedrigste Wert aller geprüften Fahrzeuge. Die anderen Altersklassen gewinnt souverän der Porsche 911 Carrera.

Altersklasse

Fabrikat und Typ

Quote:

Erhebliche

Mängel

2 – 3 Jahre

Honda Jazz

VW Golf Sportsvan

Audi Q2

2,4%

2,5%

2,6%

4 – 5 Jahre

Porsche 911 Carrera

VW Golf Sportsvan

VW T-Roc

3,1%

3,6%

4,0%

6 – 7 Jahre

Porsche 911 Carrera

VW T-Roc

Mazda CX-3

3,1%

6,0%

6,6%

8 – 9 Jahre

Porsche 911 Carrera

VW Golf Sportsvan

Mazda 2

4,0%

10,0%

10,6%

10 – 11 Jahre

Porsche 911 Carrera

Mercedes A-Klasse

Mercedes B-Klasse

5,6%

14,7%

14,8%

12 – 13 Jahre

Porsche 911 Carrera

Mitsubishi ASX

VW Golf Plus

7,9%

19,6%

20,6%

Quelle: TÜV-Report 2025

Die schlechtesten Autos im TÜV-Report

Altersklasse

Fabrikat und Typ

Quote:

Erhebliche

Mängel

2 – 3 Jahre

Tesla Model 3

Ford Mondeo

Skoda Scala

14,2%

13,2%

11,8%

4 – 5 Jahre

Tesla Model 3

VW Sharan

BMW 5er/6er

19,7%

17,7%

17,7%

6 – 7 Jahre

Dacia Dokker

Dacia Duster

BMW 5er/6er

26,5%

24,3%

23,6%

8 – 9 Jahre

Dacia Dokker

Dacia Duster

Dacia Sandero

30,9%

29,7%

28,6%

10 – 11 Jahre

Dacia Logan

Dacia Duster

Renault Twingo

39,6%

34,1%

33,0%

12 – 13 Jahre

Renault Twingo

Dacia Logan

Renault Clio

41,5%

41,0%

39,8%

Quelle: TÜV-Report 2025

Erhebliche Mängel in allen Altersklassen

Je älter die Autos, desto höher die Mängelquote: 28,1 Prozent der 12 bis 13 Jahre alten Fahrzeuge, aber nur 6,4 Prozent der zwei bis drei Jahre alten fielen bei der Hauptuntersuchung durch. Das sind ähnliche Werte wie im vergangenen Jahr. Insgesamt 15.000 Fahrzeuge wurden direkt stillgelegt, da sie als "verkehrsunsicher" galten.

Jahresvergleich: Keine Verbesserung

Betrachtet man den Verlauf über die letzten Jahre, haben sich die Mängelquoten nach einem positiven Pandemie-Effekt wieder auf dem alten Niveau eingependelt. In den Hochzeiten von Pandemie und Lockdown hatten Fahrzeughalterinnen und -halter mehr Zeit, sich um Wartung und Pflege ihrer Autos zu kümmern. Eine nachhaltige Verbesserung der technischen Sicherheit des Pkw-Bestands in Deutschland ist somit ausgeblieben.

Deutsche Autos werden immer älter

Das Durchschnittsalter der Pkw in Deutschland steigt seit Längerem kontinuierlich an und liegt derzeit bei 10,3 Jahren. 2011 lag der Schnitt noch bei 8,3 Jahren. Aktuell sind damit rund die Hälfte aller in Deutschland zugelassenen Pkw zehn Jahre oder älter.

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TÜV fordert Weiterentwicklung der HU

Der TÜV-Verband fordert angesichts der Elektrifizierung und Digitalisierung des Fahrzeugbestands eine Weiterentwicklung der Hauptuntersuchung, etwa mit zusätzlichen Prüfpunkten bei der Hochvoltbatterie von E-Autos. Wünschenswert wären auch einheitliche Standards für die Ermittlung der Batteriegesundheit. Bislang sind die Herstellerangaben zum Zustand der Batterie nicht genormt. Auch eine unabhängige Drittprüfung der Antriebsbatterie sollte zum Standard für den Gebrauchtwagenmarkt werden.