Fahrverbote in Tirol: Autobahn bei Stau nicht verlassen
Das österreichische Bundesland Tirol verhängt zur Hauptreisezeit an den Wochenenden und Feiertagen Fahrverbote. Diese gelten für den überregionalen Durchgangsverkehr auf wichtigen Stau-Ausweichrouten. Betroffen sind vor allem Reisende nach Italien.
Fahrverbote in den Bereichen Fernpass, Kufstein und Innsbruck
Urlauberinnen und Urlauber vor Ort nicht betroffen
ADAC sieht Fahrverbote kritisch
Um Anwohnende vor dem erwarteten starken Reiseverkehr zu schützen, verhängen die Behörden des österreichischen Bundeslandes Tirol auch im Jahr 2024 Fahrverbote für den überregionalen Durchgangsverkehr entlang wichtiger Stauausweichrouten. Dadurch soll der Verkehr im Falle eines Staus auf den Autobahnen und Hauptrouten gehalten werden.
Die Termine der Fahrverbote
Die Maßnahmen haben bereits im Mai begonnen und gelten in der Regel bis einschließlich Sonntag, 13. Oktober, jeweils an den Wochenenden (Samstag/Sonntag) und Feiertagen von 7 bis 19 Uhr, sowie am Donnerstag, 3. Oktober (Feiertag in Deutschland). In den Bezirken Reutte und Kufstein gibt es Ausnahmen im Juni.
Die genauen Regelungen sind den verlinkten PDFs der Tiroler Landesregierung zu entnehmen.
Tirol: Die betroffenen Strecken
Die Strecken sind im Wesentlichen dieselben wie im Vorjahr. Einige neue sind aber auch dabei. Eine Übersicht:
Im Bezirk Reutte und bei Nassereith (Fernpass-Route)
L288 Pinswanger Straße
L69 Reuttener Straße
L288-0-A1 Abfahrtsrampe Fernpassstraße nach Wiesbichl
L355 Heiterwanger-See-Straße
Ortsdurchfahrt Nassereith, wenn das Fahrtziel in Deutschland liegt
Karte der gesperrten Strecken im Bezirk Reutte (pdf, Tiroler Landesregierung)
Karte der gesperrten Strecken im Raum Nassereith (pdf, Tiroler Landesregierung)
Im Raum Kufstein (Inntal-Autobahn)
L211 Unterinntal Straße
L295 Buchberger Straße
Gemeindestraße Endach/Kufstein
Alte Erlerstraße
Karte der gesperrten Strecken bei Kufstein (pdf, Tiroler Landesregierung)
Im Großraum Innsbruck
Seefelder Straße B177
B171a Tiroler Straße
Abfahrt B177 in Richtung Ortszentrum Zirl
L9 Mittelgebirgsstraße/L32 Aldranser Straße
L11 Völser Straße
L13 Sellraintal Straße
L38 Ellbögener Straße
L283 Ampasser Straße
L394 Axamer Straße
Gemeindestraße Nösslach (bei Gries am Brenner)
Gemeindestraße Rothenbrunn
Karte der gesperrten Strecken rund um Innsbruck (pdf, Tiroler Landesregierung)
Karte der gesperrten Strecken im Raum Seefeld (pdf, Tiroler Landesregierung)
Urlauber vor Ort haben freie Fahrt
Von den Fahrverboten nicht betroffen sind Urlauberinnen und Reisende vor Ort. Wer seine Ferien in den genannten Regionen verbringt oder dort Freunde und Verwandte besuchen will, darf die für den Ausweichverkehr gesperrten Strecken auch weiterhin befahren.
Wichtig: Im Falle einer Kontrolle muss man dies den österreichischen Beamten gegenüber glaubhaft machen können. Hilfreich sind dabei zum Beispiel Buchungsbestätigungen oder genaue Angaben zum Ziel der Fahrt.
Sommer 2024: An diesen Wochenenden drohen Mega-Staus
Überwachung durch die Polizei
Die Fahrverbote in Tirol werden von den Behörden in die Navigationsgeräte eingespielt. Dadurch werden die gesperrten Strecken bei einem Stau erst gar nicht als Alternativrouten angegeben.
Zusätzlich werden die Sperren vor Ort von der Polizei und privaten Sicherheitsdiensten überwacht. Wer sich den Anordnungen der Beamten widersetzt, muss mit hohen Geldstrafen rechnen.
Flexibler Einsatz von Dosierampeln
Zudem werden bei Bedarf in den oben genannten Bereichen Reutte, Kufstein und Innsbruck auch Dosierampeln eingesetzt. Betroffen ist seit diesem Jahr auch die B181 bei Achenkirch (Achenpass). Details zu den Terminen stehen hier aber noch aus.
So funktioniert eine Dosierampel: An reisestarken Tagen soll nur einen Bruchteil der Pkw durchgelassen werden. In den bayerischen Faschingsferien wurde dieses Dosiersystem das erste Mal eingeführt. Kilometerlange Staus auf deutscher Seite waren die Folge.
Österreich: ADAC sieht Fahrverbote kritisch
Der ADAC tritt für einen freien und ungehinderten Reiseverkehr ein und sieht die Fahrverbote in Tirol kritisch. Auch wenn Tirol sehr unter der Belastung durch den Transitverkehr leidet, seien die Verbote für Reisende ein Ärgernis.
Der Club empfiehlt allerdings grundsätzlich, bei Stau auf der Autobahn bzw. Hauptroute zu bleiben und nicht auf Ausweichrouten auszuweichen, denn diese sind dann auch schnell verstopft.