Fahrverbote in Tirol: Autobahn bei Stau nicht verlassen

Ein Polizist kontrolliert einen Autofahrer in Tirol
Ärgerlich für Italien-Reisende: Für Stau-Ausweichrouten in Tirol gelten an den Wochenenden Fahrverbote© dpa/Liebl Daniel

Das österreichische Bundesland Tirol verhängt zur Hauptreisezeit an den Wochenenden und Feiertagen Fahrverbote. Diese gelten für den überregionalen Durchgangsverkehr auf wichtigen Stau-Ausweichrouten. Betroffen sind vor allem Reisende nach Italien.

  • Fahrverbote in den Bereichen Fernpass, Kufstein und Innsbruck

  • Urlauberinnen und Urlauber vor Ort nicht betroffen

  • ADAC sieht Fahrverbote kritisch

Um Anwohnende vor dem erwarteten starken Reiseverkehr zu schützen, verhängen die Behörden des österreichischen Bundeslandes Tirol auch im Jahr 2024 Fahrverbote für den überregionalen Durchgangsverkehr entlang wichtiger Stauausweichrouten. Dadurch soll der Verkehr im Falle eines Staus auf den Autobahnen und Hauptrouten gehalten werden.

Die Termine der Fahrverbote

Die Maßnahmen haben bereits im Mai begonnen und gelten in der Regel bis einschließlich Sonntag, 13. Oktober, jeweils an den Wochenenden (Samstag/Sonntag) und Feiertagen von 7 bis 19 Uhr, sowie am Donnerstag, 3. Oktober (Feiertag in Deutschland). In den Bezirken Reutte und Kufstein gibt es Ausnahmen im Juni.

Die genauen Regelungen sind den verlinkten PDFs der Tiroler Landesregierung zu entnehmen.

Tirol: Die betroffenen Strecken

Die Strecken sind im Wesentlichen dieselben wie im Vorjahr. Einige neue sind aber auch dabei. Eine Übersicht:

Im Bezirk Reutte und bei Nassereith (Fernpass-Route)

  • L288 Pinswanger Straße

  • L69 Reuttener Straße

  • L288-0-A1 Abfahrtsrampe Fernpassstraße nach Wiesbichl

  • L355 Heiterwanger-See-Straße

  • Ortsdurchfahrt Nassereith, wenn das Fahrtziel in Deutschland liegt

Karte der gesperrten Strecken im Bezirk Reutte (pdf, Tiroler Landesregierung)

Karte der gesperrten Strecken im Raum Nassereith (pdf, Tiroler Landesregierung)

Im Raum Kufstein (Inntal-Autobahn)

  • L211 Unterinntal Straße

  • L295 Buchberger Straße

  • Gemeindestraße Endach/Kufstein

  • Alte Erlerstraße

Karte der gesperrten Strecken bei Kufstein (pdf, Tiroler Landesregierung)

Im Großraum Innsbruck

  • Seefelder Straße B177

  • B171a Tiroler Straße

  • Abfahrt B177 in Richtung Ortszentrum Zirl

  • L9 Mittelgebirgsstraße/L32 Aldranser Straße

  • L11 Völser Straße

  • L13 Sellraintal Straße

  • L38 Ellbögener Straße

  • L283 Ampasser Straße

  • L394 Axamer Straße

  • Gemeindestraße Nösslach (bei Gries am Brenner)

  • Gemeindestraße Rothenbrunn

Karte der gesperrten Strecken rund um Innsbruck (pdf, Tiroler Landesregierung)

Karte der gesperrten Strecken im Raum Seefeld (pdf, Tiroler Landesregierung)

ADAC Verkehrsinfo Österreich

Urlauber vor Ort haben freie Fahrt

Von den Fahrverboten nicht betroffen sind Urlauberinnen und Reisende vor Ort. Wer seine Ferien in den genannten Regionen verbringt oder dort Freunde und Verwandte besuchen will, darf die für den Ausweichverkehr gesperrten Strecken auch weiterhin befahren.

Wichtig: Im Falle einer Kontrolle muss man dies den österreichischen Beamten gegenüber glaubhaft machen können. Hilfreich sind dabei zum Beispiel Buchungsbestätigungen oder genaue Angaben zum Ziel der Fahrt.

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Überwachung durch die Polizei

Die Fahrverbote in Tirol werden von den Behörden in die Navigationsgeräte eingespielt. Dadurch werden die gesperrten Strecken bei einem Stau erst gar nicht als Alternativrouten angegeben.

Zusätzlich werden die Sperren vor Ort von der Polizei und privaten Sicherheitsdiensten überwacht. Wer sich den Anordnungen der Beamten widersetzt, muss mit hohen Geldstrafen rechnen.

Flexibler Einsatz von Dosierampeln

Zudem werden bei Bedarf in den oben genannten Bereichen Reutte, Kufstein und Innsbruck auch Dosierampeln eingesetzt. Betroffen ist seit diesem Jahr auch die B181 bei Achenkirch (Achenpass). Details zu den Terminen stehen hier aber noch aus.

So funktioniert eine Dosierampel: An reisestarken Tagen soll nur einen Bruchteil der Pkw durchgelassen werden. In den bayerischen Faschingsferien wurde dieses Dosiersystem das erste Mal eingeführt. Kilometerlange Staus auf deutscher Seite waren die Folge.

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Österreich: ADAC sieht Fahrverbote kritisch

Der ADAC tritt für einen freien und ungehinderten Reiseverkehr ein und sieht die Fahrverbote in Tirol kritisch. Auch wenn Tirol sehr unter der Belastung durch den Transitverkehr leidet, seien die Verbote für Reisende ein Ärgernis.

Der Club empfiehlt allerdings grundsätzlich, bei Stau auf der Autobahn bzw. Hauptroute zu bleiben und nicht auf Ausweichrouten auszuweichen, denn diese sind dann auch schnell verstopft.