Das müssen Sie beachten, wenn Sie jetzt mit dem Auto nach Italien reisen

Straße im Altstadtdorf in der Toskana mit Nahaufnahme des ZTL-Schildes an der Plaza Antonio Grammci
Autourlaub in Italien: Farbliche Parkplatzmarkierungen und verkehrsbeschränkte Zonen sorgen oft für Verwirrung© Shutterstock/Andriy Blokhin

Parken, Tanken, Maut: Vieles läuft in Italien anders als in Deutschland – diese Fehler sollten Urlauber mit dem Auto im Sommer 2024 unbedingt vermeiden.

  • Verwirrend: Parkplatzmarkierungen und verkehrsbeschränkte Zonen

  • Kostenfalle beim Tanken: Servito-Tankservice

  • Maut: Direkte Zahlung und Free-Flow-System

Viele Urlauberinnen und Urlauber reisen auch in diesem Sommer wieder mit dem eigenen Auto nach Italien. Für Verwirrung sorgen oft farbliche Parkplatzmarkierungen und verkehrsbeschränkte Zonen. Auch werden Italien-Reisende immer wieder überrascht von einer besonderen Regel an den dortigen Tankstellen, dem Tankservice der dort "Servito" heißt. Auch bei der Bezahlung der Maut gibt es einiges zu beachten.

Italien: Verwirrende Markierungen beim Parken

Parkplätze sind in Italien oft farblich markiert und sorgen für Verwirrung bei Reisenden. Ist der Bordstein schwarz-gelb markiert, gilt ein absolutes Parkverbot. Blaue Linien weisen einen gebührenpflichtigen Parkplatz aus. Gelbe Linien zeigen an, dass das Parken hier für Taxis, Busse oder Anlieger erlaubt ist. Bei weißen Linien kann kostenlos geparkt werden. Jedoch sollte immer nach zusätzlichen Schildern Ausschau gehalten werden. Wer mit dem E-Auto in Italien unterwegs ist, kann an Ladesäulen nur parken, wenn auch geladen wird. Ein Verstoß kostet bis zu 87 Euro. Bei sonstigen Parkverstößen droht ein Bußgeld ab 45 Euro.

Keine Einfahrt mit dem Auto in die Zona Traffico Limitato

In vielen italienischen Städten und Gemeinden sind, vor allem in den historischen Stadtzentren, verkehrsbeschränkte Zonen eingerichtet. Die Zonen dürfen nur mit Sondergenehmigung befahren werden, und die Beschilderung ist oft unübersichtlich. Bei Einfahrt in eine ZTL ohne Genehmigung droht ein Bußgeld von rund 100 Euro. Vorsicht: Fährt man mehrfach in eine ZTL ein, etwa auf der Suche nach einem Parkplatz, dann können jedes Mal 100 Euro fällig werden. Auch das Parken innerhalb der ZTL ist nicht gestattet: Hier können mindestens 42 Euro plus Verfahrenskosten fällig werden.

Tanken: Kostenfalle vermeiden

Viele Reisende sind auch überrascht von den Gepflogenheiten an den italienischen Tankstellen: Bis zu 20 Cent je Liter zahlt man mehr, wenn man den Servito-Tankservice (Bedienung durch einen Tankwart) an der Zapfsäule wählt. So lässt sich die Kostenfalle beim Tanken vermeiden.

Was kostet Tanken in Italien aktuell? Hier finden Sie die Spritpreise in Europa

Maut in Italien: Diese Systeme gibt es

Die meisten italienischen Autobahnen sind gebührenpflichtig. Dabei richtet sich die Höhe der Maut nach der gefahrenen Strecke. Der Betrag muss an den Mautstationen entrichtet werden. Vorsicht: Auf der A36, A59 und A60 bei Como nördlich von Mailand wird die Maut im sogenannten Free-Flow-System erhoben. Hier gibt es keine Mautstationen, an denen eine direkte Zahlung möglich wäre. Die Fahrzeuge werden elektronisch gescannt und die Kennzeichen automatisch erfasst.

Das hat zwar den Vorteil, dass der Verkehr deutlich besser fließen kann, jedoch muss man sich selbst um die Bezahlung kümmern. Die Zahlung muss innerhalb von 15 Tagen nach Befahren der Autobahnen erfolgen. Das geht unter anderem nach Registrierung mit Angabe des Kennzeichens online, per App "Pedemontana Lombarda" oder vor Ort an der Kundendienststelle "Punto Verde" auf der A36, Anschlussstelle Mozzate (Como) sowie an mehreren Tankstellen in der Region.

Hier finden Sie mehr Infos zum Free-Flow-Mautsystem

Mit dem ADAC Newsletter immer top informiert!

Tempolimits und Promillegrenzen in Italien

Auch über Tempolimits und Promillegrenzen sollten sich Autofahrerinnen und Autofahrer vor der Reise informieren. Denn: Italien kennt bei Verstößen kein Pardon.

  • Tempolimits: Innerorts gilt, wie in Deutschland, eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h. Außerorts sind maximal 90 km/h erlaubt. Auf Schnellstraßen sind es 110 km/h und auf Autobahnen 130 km/h. Wer 20 km/h zu schnell unterwegs ist, bekommt ein Bußgeld von mindestens 175 Euro. Bei 50 km/h zu viel sind sogar ab 545 Euro fällig.

  • Promillegrenze: In Italien gilt eine Promillegrenze von 0,5. Wer alkoholisiert fährt und erwischt wird, muss mit einem Bußgeld von mindestens 545 Euro rechnen. Wer noch keine drei Jahre eine Fahrerlaubnis hat, für den gilt ein absolutes Alkoholverbot am Steuer.

Alle Verkehrsregeln in Italien im Überblick

Bußgeld in Italien: So hilft der ADAC

Parkverbot missachtet, in eine verkehrsbeschränkte Zone gefahren oder zu schnell dran gewesen? Was Autoreisende bei einem italienischen Bußgeldbescheid beachten sollten, erläutern die ADAC Juristen.