Norovirus am Gardasee: Trinkwasser- und Badeverbot aufgehoben
Norovirus am Gardasee: In Torri del Benaco am Ostufer mussten Ende Juni innerhalb von kurzer Zeit Hunderte Menschen mit schweren Magen-Darm-Beschwerden ins Krankenhaus. Wenige Tage später gab die Gemeinde Entwarnung.
Trinkwasser- und Badeverbot sind aufgehoben
Gemeinde: Badegewässerqualität im Gardasee gut
ADAC Ratgeber: Ansteckung, Symptome und Verlauf
Norovirus am Gardasee: Über 1000 Fälle
Rund um das letzte Juni-Wochenende waren Hunderte Menschen mit Erbrechen, Übelkeit, Bauchkrämpfen und Fieber, den typischen Norovirus-Symptomen, ins Krankenhaus von Peschiera del Garda eingeliefert worden. Insgesamt wurden mehr als 1000 Fälle registriert. Laut Medienberichten waren auch ausländische Touristen betroffen. Die Gemeinde konnte jedoch Anfang Juli Entwarnung geben.
Trinkwasserverbot ist aufgehoben
Am 3. Juli hatte der Bürgermeister der Gemeinde das Ende des Notstands verkündet. Wasser aus den Leitungen der Gemeinde sei wieder trinkbar, betonte Stefano Nicotra in den sozialen Medien. Das Verbot, Leitungswasser zu trinken oder zum Kochen zu verwenden, wurde aufgehoben. Bei mehreren Analysen wurde nach Angaben der Behörden festgestellt, dass das Trinkwasser in der Region aktuell keine Spuren des Norovirus enthält.
Von dem Trinkwasserverbot betroffen waren ausschließlich die Orte Torri del Benaco und Albisano. Die Wasserleitungen wurden mit Chlor desinfiziert. Nachbarorte waren nicht betroffen, denn sie verfügen über eine getrenntes Trinkwassersystem.
Ratgeber Norovirus: Alle Infos
Das hochansteckende Norovirus verursacht einen plötzlich auftretenden, heftigen Brechdurchfall. Nach etwa zwölf Stunden bis zwei Tagen klingen die Symptome wieder ab. Die Noroviren können nicht nur über verunreinigtes Wasser, sondern auch über Essen übertragen werden. Im Falle eines Ausbruchs gilt es strikte Hygienemaßnahmen einzuhalten.
Kein Badeverbot mehr
Auch für den Gardasee selbst gab es rasch Entwarnung, Baden ist uneingeschränkt möglich. Das haben Analysen des Seewassers durch die ARPAV (Regionalagentur für Umweltprävention und -schutz von Venetien) ergeben, teilte der Bürgermeister von Torri del Benaco mit. Neben dem Trinkwasser- ist damit auch das vorsorglich verhängte Badeverbot aufgehoben.
Um besorgten Touristen zu demonstrieren, dass die Wasserqualität des größten Sees Italiens gut ist, schritt der Bürgermeister der Nachbargemeinde Brenzone, die von dem Norovirus-Ausbruch nicht betroffen war, selbst zur Tat. Paolo Formaggioni tauchte demonstrativ ein Glas Wasser in den Gardasee und trank es vor der Kamera aus. Und: Die Behörden betonen ausdrücklich, dass die Badegewässerqualität des Gardasees zu keinem Moment beeinträchtigt war.
Mit Material von dpa