Ladesäulen-Ausbau: Alle 60 Kilometer eine Ladestation fürs E-Auto

Elektroauto an einer Ladesäule
Laden soll so einfach wie Tanken werden, geht es nach den Plänen der EU© dpa/Zacharie Scheurer

Eine Million Ladepunkte in Deutschland bis 2030 – und jetzt stimmt überdies das EU-Parlament für den Ausbau von Ladesäulen im Abstand von 60 Kilometern auf Hauptverkehrsstraßen.

  • EU-Parlament entscheidet: Bis 2026 deutlicher Ausbau von Ladestationen

  • Deutschland: 6,3 Milliarden Euro für eine Million Ladepunkte bis 2030

  • ADAC: Fortschritte bei Ladeinfrastruktur allein reichen nicht aus

Die Infrastruktur für das Laden von Elektroautos lässt nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa vielerorts noch zu wünschen übrig. Das EU-Parlament hat jetzt ein Gesetz über den verpflichtenden Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos in Europa angenommen. Somit ist entschieden, dass bis 2026 entlang der Hauptverkehrsstraßen der Europäischen Union mindestens alle 60 Kilometer öffentliche Ladesäulen zur Verfügung stehen sollen.

Das Gesetz macht außerdem Vorgaben zur Zahlung sowie Angaben zu Preis (in Kilowattstunden) und Leistung an den Lade- und Tankstellen. Auch die Zahlung mit Karte muss möglich sein. Der Rat der Mitgliedsstaaten muss das Gesetz noch formal billigen. 

So gut ist das E-Ladenetz im europäischen Ausland.

Ladenetz in Deutschland: Knapp 100.000 Ladepunkte

Laut Bundesnetzagentur ist die Zahl der Ladepunkte in diesem Jahr deutlich gestiegen. Mit knapp 100.000 Ladepunkte im Juli 2023 sind es 13.000 mehr als im Vorjahr. Erfreulich auch: Gerade der Ausbau der Schnellladepunkte geht besonders gut voran. Ihr Bestand erhöhte sich um 4110 auf jetzt 18.577.

Bereits im Oktober 2022 hatte die Bundesregierung beschlossen, die Ladeinfrastruktur in Deutschland auszubauen. Ziel ist ein flächendeckendes und nutzerfreundliches Netz aus einer Million öffentlich zugänglichen Ladepunkte in Deutschland im Jahr 2030. 6,3 Milliarden Euro will Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) in ein verbessertes Ladenetz in Deutschland investieren.

Deutschland soll wegen seiner starken Autoindustrie Leitmarkt für die E-Mobilität werden. So soll der Aufbau von Ladepunkten in Wohnvierteln oder an Tankstellen vorangetrieben werden. Der Plan sei mit der Wirtschaft sowie mit Ländern und Kommunen abgesprochen. Als schwierigste Aufgabe bezeichnete der Minister die Integration ins Stromnetz.

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Ladesäulen: Ausbau allein genügt nicht

Anlässlich des EU-Gesetzes erinnert der ADAC daran, dass auch in urbanen Räumen weitere öffentliche Lademöglichkeiten für Laternenparkende geschaffen werden und in größeren Wohneigentümergemeinschaften noch viele Probleme bestehen (Kosten, rechtliche Hürden, etc.), für die es Lösungen braucht, um die Elektromobilität für alle potenziellen Nutzer attraktiv zu machen.

Die ADAC Verkehrsfachleute sind der Ansicht, dass die Voraussetzungen für den Hochlauf der E-Mobilität nicht besser geworden sind. Vielmehr haben sie sich aufgrund von Unsicherheiten über Förderung, Strompreisentwicklung und Verfügbarkeit von Fahrzeugen erheblich verschlechtert.

Um hier Planungssicherheit für Verbraucherinnen und Verbraucher zu schaffen, muss die Förderung bereits zum Zeitpunkt des Fahrzeugkaufes zugesichert werden und nicht erst bei Zulassung feststehen. Für unverzichtbar halten ADAC Verkehrsfachleute außerdem, dass die Hersteller günstigere Fahrzeuge auf den Markt bringen.

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