Diesel-Prozess am EuGH: Klage zurückgenommen

Ein Diesel-Verbotsschild auf der Straße
Vorübergehend schien Millionen von Dieselfahrern die Stilllegung ihrer Fahrzeuge zu drohen© Shutterstock/Markus Mainka

Durch ein EuGH-Urteil drohte die millionenfache Stilllegung von Dieselautos. Dieses Risiko ist zunächst vom Tisch, die Klage wurde zurückgenommen.

  • Verkehrsministerium befürchtete das Aus für 8,2 Millionen Diesel-Pkw

  • Hintergrund: Verfahren am Europäischen Gerichtshof

  • Update: Die Klage wurde zwischenzeitlich zurückgenommen

Die Stilllegung mehrerer Millionen Dieselfahrzeuge: Das hätte die Folge eines Verfahrens am Europäischen Gerichtshof sein können. Inzwischen ist diese Gefahr gebannt, die Klage wurde zurückgezogen.

Vor Gericht gegangen waren zwei Mercedes-Kunden. Die beiden hatten ursprünglich vor dem Landgericht Duisburg geklagt, weil sie sich durch den im Vergleich zu den Hersteller-Angaben überhöhten Schadstoffausstoß ihrer Diesel-Pkw der Schadstoffklasse Euro 5 von Mercedes betrogen fühlten.

Das Landgericht Duisburg bezweifelte, dass ein Euro-5-Diesel im Alltag mehr Schadstoffe ausstoßen darf, als beim Testverfahren im Labor zulässig. Um zu klären, ob für die betroffenen Mercedes-Modelle Schadenersatzansprüche bestehen, legte das Landgericht die Angelegenheit dem Europäischen Gerichtshof vor.

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Generalanwalt Rantos teilte in seinen Schlussanträgen die Zweifel des Duisburger Gerichts und vertrat tatsächlich die Auffassung, dass die nach den sogenannten NEFZ-Regeln geprüften Schadstoffgrenzwerte nicht nur im Labor, sondern auch auf der Straße unter normalen Fahrbedingungen eingehalten werden müssen – zum Beispiel bei höheren Geschwindigkeiten, mit ganz unterschiedlichen Reifenmodellen, bei variierenden Fahrbahnverhältnissen, bei Berg- und Talfahrten.

Entsprechend groß war die Sorge, das EuGH könnte der Argumentation folgen – mit potentiell höchst unerfreulichen Folgen für viele Diesel-Fahrerinnen und Diesel-Fahrer.

Mit der Rücknahme der Klagen wurde nun auch der Prozess vor dem Europäischen Gerichtshof hinfällig. Und damit ist auch die Gefahr der Stilllegungen von Millionen von Fahrzeugen nicht mehr akut.