Beschlagene Scheinwerfer und Leuchten: Was tun?

Angelaufene Autoscheinwerfer
Wenn Scheinwerfer von innen beschlagen, ist das nicht automatisch ein Mangel© iStock.com/Jatuporn Juthakorn

Oft kann man das Phänomen beobachten: Scheinwerfer oder Rückleuchten beschlagen von innen. Aber bedeutet Feuchtigkeit in den Leuchten gleich einen Mangel? Was ist zulässig und was muss repariert werden?

  • Moderne Scheinwerfer mit Belüftungssystem

  • Kunststoff: Keine Angst vor Rost

  • Scheinwerfer nach Wechsel unbedingt justieren

Warum beschlagen Scheinwerfer?

Die meisten heute am Fahrzeug üblichen Scheinwerfer und Leuchten für Glühlampen sind nicht hermetisch dicht ausgeführt, sondern verfügen über ein Belüftungssystem. Dieses dient einerseits dem Druckausgleich, andererseits dem Abführen von zu viel Luftfeuchtigkeit. Dennoch kann es zu einem Feuchtigkeits-Niederschlag an der Innenseite der Streuscheibe kommen, der dann von außen deutlich sichtbar ist.

Besonders auffallend ist das Phänomen der beschlagenen Scheinwerfer nach einem Waschstraßen-Besuch oder beim Abkühlen des Motorraums in kalter Umgebung, es tritt aber auch auf bei feuchter Witterung und generell bei hohen Temperaturdifferenzen an der Leuchte zwischen außen und innen.

TÜV: Beschlagene Leuchten ein Mangel?

Beschlagene Scheinwerfer stellen bei der Hauptuntersuchung an sich noch keinen Mangel dar, sofern die Feuchtigkeit nach einer Weile wieder verschwindet, etwa weil der Scheinwerfer bzw. die Leuchte eingeschaltet wurde oder weil trockenes Wetter zu einem Verdunsten geführt hat.

Beschlag kann weiterhin auftreten, wenn die Glühlampe abgeschaltet wird, die Luft in der Leuchte abkühlt und dadurch kältere Luft von außen hineinsaugt. Wenn die Außenluft mit hoher Feuchtigkeit beladen ist, schlägt sich diese rasch auf dem Reflektor und der Abdeckscheibe nieder.

Dieses Phänomen tritt bei modernen Autos vermeintlich verstärkt auf: Weil diese fast ausschließlich über klare Abdeckscheiben verfügen, ist Beschlag deutlich besser zu erkennen als bei älteren Fahrzeugen, die noch mit geriffelten (und daher kaum durchsichtigen) Streuscheiben ausgestattet sind.

Bei beschlagenen Scheinwerfern und Leuchten besteht üblicherweise keine Rostgefahr: Die heutigen Reflektoren werden aus Kunststoff hergestellt.

Kontrolle von Dichtungen und Scheibe

Wenn sich in einem Scheinwerfer oder in einer Rückleuchte Wassertropfen befinden, sollte nach der Ursache gesucht werden: Denkbar sind etwa abgefallene Belüftungsgummis, die Spritzwasser haben eindringen lassen, aber auch Risse im Abdeckglas, im Gehäuse oder an der Dichtung. Auch die Belüftungsöffnungen können sich zugesetzt haben.

Wichtig: Verwenden Sie auf keinen Fall verbotene Leuchtmittel mit höherer elektrischer Leistungsaufnahme, denn diese können zu einem Überhitzen des Reflektors oder Gehäuses und damit zu Undichtigkeit führen. 

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Kondenswasser im Licht mit Fön trocknen

Ist Wasser eingedrungen, müssen Scheinwerfer oder Leuchte meist ausgebaut und vorsichtig durch Einblasen von (möglichst staubfreier) Warmluft mit einem Fön getrocknet werden. Wenn Wasserränder auf den Reflektoren zurückbleiben, kann dies die Lichtleistung beeinträchtigen. Dennoch sollte man die empfindlichen Reflektorflächen auf keinen Fall separat reinigen, denn dabei besteht große Beschädigungsgefahr.

Achtung: Wird ein Frontscheinwerfer aus- und wieder eingebaut, muss er von einer Fachwerkstatt neu justiert werden, damit er die richtige Leuchtweite aufweist und den Gegenverkehr nicht blendet.

TÜV beanstandet blinde Scheinwerfer

Wenn ein Reflektor oder das Scheinwerferglas auch nur teilweise erblindet (ermattet) ist, muss das defekte Teil ausgetauscht werden. Ansonsten schafft das Fahrzeug die fällige Hauptuntersuchung nicht. Dies gilt ebenso für farbige Glühlampen (etwa im Blinker), deren Beschichtung abblättert.

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