Trockene Augen: Ursachen, Symptome und was dagegen hilft

Ein Mann sitzt vor seinem Computer und reibt sich die Augen
Bildschirmarbeit kann zu trockenen Augen führen© Shutterstock/Prostock-studio

Trockene Augen sind unangenehm. Heizungsluft, Kontaktlinsen oder Allergien können die Symptome verstärken. Was Linderung verschafft.

  • Vor allem Menschen ab dem mittleren Lebensalter betroffen

  • Veränderungen im Tränenfilm verursachen Trockenheit

  • Gutes Raumklima und Augentropfen helfen

Nicht nur im Winter leiden viele Menschen unter trockenen Augen. Schätzungen zufolge hat jede sechste bis siebte Person mit einer sogenannten Keratokonjunktivitis sicca zu kämpfen. Die Symptome sind nicht nur unangenehm – fehlt ein stabiler Tränenfilm, kann dies das Auge langfristig schädigen.

Trockene Augen: Häufige Symptome

Die meisten Menschen erkennen intuitiv anhand der Beschwerden, dass ihre Augen zu trocken sind:

  • Brennen

  • Juckreiz

  • Fremdkörpergefühl

  • Rötung der Bindehaut

  • Druckgefühl

  • Verklebte Augenlider (am Morgen)

  • Verschwommene Sicht

Wie entstehen trockene Augen?

Damit das Auge gesund bleibt, müssen die Zellen an der Oberfläche feucht gehalten werden. Dafür produzieren die Tränendrüsen unter dem äußeren Rand des Oberlids eine salzige Tränenflüssigkeit. Zusätzlich geben die sogenannten Meibom-Drüsen – kleine Talgdrüsen am Rand der Augenlider – eine ölige Substanz ab. Mit jedem Lidschlag verteilt sich der wässrige Tränenfilm auf dem Auge. Die dünne Fettschicht aus den Meibom-Drüsen legt sich schützend darüber.

Für trockene Augen gibt es zwei mögliche Ursachen:

  1. Die Tränendrüsen produzieren zu wenig Tränenflüssigkeit.

  2. Die Meibom-Drüsen liefern zu wenig Öl, sodass die Tränenflüssigkeit schneller verdunstet.

Häufig spielen beide Faktoren eine Rolle. Ab dem mittleren Lebensalter nimmt die Funktion der Meibom-Drüsen bei vielen Menschen ab. Schätzungen zufolge haben zwei von drei Personen über 40 deswegen gelegentlich trockene Augen. Besonders häufig betroffen sind Frauen in und nach den Wechseljahren.

Erkrankungen und Allergien

Bei jüngeren Menschen und Kindern stecken oft noch weitere Ursachen hinter trockenen und gereizten Augen:

Auch bestimmte Medikamente oder eine Strahlentherapie im Kopfbereich können trockene Augen verstärken. Typisch ist das Phänomen nach einer sogenannten LASIK-Operation, bei der eine Fehlsichtigkeit durch einen Eingriff an der Hornhaut des Auges korrigiert wird.

Warum sind die Augen im Winter trocken?

Meist verstärken äußere Faktoren die Keratokonjunktivitis sicca. Trockene Augen können dann zu einer alltäglichen Belastung werden, vor allem im Winter. Dazu trägt vor allem die trockene Heizungsluft in Innenräumen bei. Die kalte Außenluft enthält ebenfalls wenig Feuchtigkeit, sodass der Tränenfilm schneller austrocknen kann.

Unabhängig von der Jahreszeit begünstigen diese Umstände gereizte und trockene Augen:

  • Bildschirmarbeit belastet das Auge durch unnatürlich langes Nahsehen. Dabei blinzelt man unbewusst auch seltener, sodass die Augen schneller trocken werden ("Office-Eye-Syndrom").

  • Kontaktlinsen können bei trockenen Augen nicht auf dem Tränenfilm gleiten und reizen das Auge zusätzlich – inklusive Jucken, Brennen und Fremdkörpergefühl. Weiche Kontaktlinsen entziehen dem Auge Flüssigkeit, indem sie sich "vollsaugen".

  • Klimaanlagen und Zugluft können den Tränenfilm angreifen und das Auge reizen. Das gilt auch für Ozon, Feinstaub und andere Luftschadstoffe.

Was tun gegen trockene Augen?

Ein Frau bringt Augentropfen in ihr Auge ein
Künstliche Tränenflüssigkeit in Form von Augentropfen kann bei trockenen Augen helfen© iStock.com/bojan fatur

Wenn sich die Augen trocken und gereizt anfühlen, sollten Sie sie entlasten und für ein besseres Raumklima sorgen. Helfen kann regelmäßiges Stoßlüften (auch in der kalten Jahreszeit) und bei Bedarf ein Luftbefeuchter. Zimmerpflanzen können den Feuchtigkeitsgehalt der Luft positiv beeinflussen.

Wer Kontaktlinsen trägt, sollte regelmäßige Pausen für die Augen einlegen und zwischenzeitlich auf eine Brille wechseln, insbesondere bei der Arbeit am Bildschirm. Achten Sie darauf, die Linsen sachgemäß zu reinigen und aufzubewahren. Nach augenärztlicher Rücksprache kann es bei trockenen Augen sinnvoll sein, auf Kontaktlinsen mit einer anderen Beschaffenheit zu wechseln.

Wenn diese Maßnahmen allein nicht helfen, empfiehlt sich ein Besuch bei der Augenärztin oder dem Augenarzt, um die individuellen Ursachen für trockene Augen zu klären.

Augenreiben vermeiden

Jucken oder brennen die Augen, entsteht schnell das Bedürfnis zu reiben. Fachleute raten jedoch davon ab: Durch die Reibung geraten rasch Keime ins Auge, die Entzündungen auslösen können. Intensives Reiben kann die Hornhaut des Auges verletzen.

Augentropfen für trockene Augen

Meist sind Augentropfen das Mittel der Wahl, um trockene Augen zu befeuchten. In der Regel kommt dafür künstliche Tränenflüssigkeit zum Einsatz, mit der sich der fehlende Tränenfilm ausgleichen lässt. Die Augentropfen enthalten feuchtigkeitsbindende Hyaluronsäure und teilweise auch pflegende Wirkstoffe wie Dexpanthenol.

Bei einer Erkrankung der Meibom-Drüsen fehlt es den Augen vor allem an einer schützenden Ölschicht, sodass der Tränenfilm schneller austrocknet. In solchen Fällen sind lipidhaltige Augentropfen (mit öligen Anteilen) eine gute Option.

Steckt eine Allergie hinter den trockenen und gereizten Augen, können Augentropfen mit Antihistaminika helfen. Bei entzündlichen Reaktionen können Cortison oder andere entzündungshemmende Wirkstoffe notwendig sein.

Weitere Optionen bei Augentrockenheit

Bei einer Fehlfunktion der Meibom-Drüsen kann es helfen, die Drüsen mit Wärme oder einer vorsichtigen Augenmassage zu stimulieren. Eine gute Lidrand-Hygiene ist zusätzlich hilfreich. Lassen Sie sich alle Handgriffe am Auge von einer Fachperson zeigen.

Hängen die trockenen Augen mit einer Grunderkrankung wie Diabetes oder Rheuma zusammen, ist es wichtig, sie richtig einzustellen.

Hinweis: Diese Informationen wurden sorgfältig recherchiert, ersetzen jedoch nicht die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Alle Angaben ohne Gewähr.