Diese fünf Risikofaktoren senken die Lebenserwartung

Es ist eine Binsenweisheit, die in einer aktuellen Studie ein weiteres Mal bestätigt wird: Wer gesünder lebt, lebt länger. Fünf Faktoren sind ausschlaggebend für die Lebenserwartung – und können auch mit 50 noch positiv beeinflusst werden.
Untersucht wurden Gesundheitsdaten von Millionen Menschen weltweit
Rauchen und Übergewicht beeinflussen die Gesundheit nachhaltig
Blutdruck sollte ab dem mittleren Alter regelmäßig kontrolliert werden
Keine Zigaretten, ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung – bringt ein gesunder Lebensstil wirklich mehr Lebensjahre? Durchaus, wie Expertinnen und Experten des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) in Zusammenarbeit mit einem internationalen Team herausgefunden haben.
Das wurde untersucht
In der breit angelegten Untersuchung mit über zwei Millionen Menschen aus 39 Ländern nahmen die Forscherinnen und Forscher die Hauptauslöser für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ins Visier. "Die fünf klassischen Risikofaktoren Bluthochdruck, Rauchen, Diabetes, Unter- oder Übergewicht beziehungsweise Adipositas, und hohe Cholesterinwerte sind weltweit für etwa die Hälfte aller Herz-Kreislauf-Erkrankungen verantwortlich", erklärt Prof. Dr. Christina Magnussen, Erstautorin der Studie sowie stellvertretende Direktorin der Klinik für Kardiologie am UKE.
Was die Lebenserwartung senkt
Und diese Risiken wirken sich maßgeblich auf die Lebenserwartung aus, wie die Daten zeigen. Frauen, die mit 50 Jahren weder rauchten, noch übergewichtig waren oder an einer der aufgezählten Erkrankungen litten, starben 14,5 Jahre später als die Vergleichsgruppe mit Risikofaktoren. Bei Männern sind es 11,8 Jahre mehr Lebenszeit.
Die Untersuchung macht auch deutlich, wie groß der Einfluss einzelner Risikofaktoren ist. Wer beispielsweise den Griff zur Zigarette meidet, lebt länger ohne kardiovaskuläre Probleme. Nichtraucherinnen erkrankten im Schnitt 5,5 Jahre später. Bei den Männern beträgt die gewonnene Zeitspanne 4,8 Jahre.
Mit 50 ist es noch nicht zu spät
Das Studienteam konnte aus der Vielzahl an Daten ein weiteres wichtiges Fazit ziehen: Auch wer seinen Lebensstil erst im mittleren Alter umstellt, kann profitieren. Es ist also selten zu spät, mit dem Rauchen aufzuhören oder sich regelmäßiger zu bewegen. Von Vorteil sei insbesondere eine regelmäßige Kontrolle des Blutdrucks, erklärt Prof. Dr. Stefan Blankenberg, Mitautor der Studie und Ärztlicher Direktor des Universitären Herz- und Gefäßzentrums am UKE. "Von allen fünf Risikofaktoren ist die Kontrolle des Blutdrucks mit den meisten zusätzlichen gesunden Lebensjahren verknüpft."
Die Studie wurde im New England Journal of Medicine veröffentlicht.