Spritkennzeichnung wird einheitlich

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Im Ausland ist es oft schwierig, die richtige Kraftstoffsorte zu wählen. Dort steht beispielsweise an den Säulen für Dieselkraftstoff etwa Gasóleo, Nafta, Mazot und Gazole. Doch damit soll nach dem Willen der Europäischen Kommission jetzt Schluss sein. Wir erklären, was es mit der einheitlichen Kraftstoffkennzeichnung auf sich hat. 

Wie sieht die neue Kennzeichnung von Benzin, Diesel und Co. aus?

Jede Sorte hat ihre Form: Benzin-Kreis, Diesel-Quadrat, gasförmige Kraftstoff-Raute. © DIN

Die Norm mit dem Titel DIN EN 16942 „Kraftstoffe – Identifizierung der Fahrzeug-Kompatibilität – Graphische Darstellung zur Verbraucherinformation“ wird europaweit einheitlich regeln, wie Benzin, Diesel und gasförmige Kraftstoffe an Tankstellen und auf dem Tankdeckel am Fahrzeug gekennzeichnet sind. Jeder der drei Kraftstoffarten ist eine geometrische Form zugeordnet: Benzin ein Kreis, Diesel ein Quadrat und gasförmigen Kraftstoffen eine 90-Grad-Raute. Die Wort-/Bildmarke im Zentrum der Form zeigt die Sorte an. Wenn die Symbole an der Zapfsäule mit denen im Fahrzeug identisch sind, kann der Fahrer bedenkenlos tanken. 

Wo findet man die Kennzeichnung?

Die EU-Direktive 2014/94/EU schreibt die Kennzeichnung an Zapfsäulen, auf Zapfpistolen, im Tankdeckel, im Fahrzeughandbuch und beim Kraftfahrzeughandel vor. Somit wird es auch im europäischen Ausland einfach, den richtigen Sprit zu tanken. Stimmen die Symbole auf dem Zapfhahn und dem Tankdeckel überein, hat man den richtigen Kraftstoff im Tank. 

Wann wurde die Kennzeichnung eingeführt?

Die Kennzeichnung für neue Fahrzeuge (Tankklappe und Bedienungsanleitung) und für Tankstellen (Zapfsäulen und Zapfpistolen) wurde in Deutschland am 13. Dezember 2019 eingeführt. Die Umsetzung der „Richtlinie 2014/94/EU des Europäischen Parlaments und Rates“ ist Sache der nationalen Gesetzgebung. Andere europäische Länder haben die einheitliche Kennzeichnung bereits 2018 umgesetzt. 

Wo gilt die Kennzeichnung?

Die EU-Direktive 2014/94/EU muss von allen Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft umgesetzt werden. Deshalb wird die einheitliche Kraftstoffkennzeichnung auch Reisenden in Europa nützen.

So heißen Diesel und Benzin im Ausland

Zwar wird es mit der neuen, europaweit einheitlichen Kennzeichnungen sehr viel einfacher, auch auf der Fahrt in den Urlaub schnell den richtigen Zapfhahn zu finden, wir sagen Ihnen trotzdem noch, was sich hinter Gasóleo, Blyfri 95 oder Gasolina verbirgt. Denn schon mit einer kleinen Menge des falschen Kraftstoffs bleibt der Motor stehen, bei modernen Dieselfahrzeugen kann auch die empfindliche Einspritzanlage kostspieligen Schaden nehmen.

Das müssen Sie bei AdBlue auf Reisen beachten

AdBlue wird bei Fahrzeugen mit SCR-Systemen zur Reduzierung der Stickoxidemissionen vor einem speziellen Katalysator eingespritzt, reagiert dort mit den Schadstoffen und wandelt sie fast vollständig in Wasserdampf und ungefährlichen Stickstoff um. Je nach Automodell und Nutzung reicht eine Tankfüllung AdBlue für Tausende Kilometer Fahrstrecke. Bevor der Vorrat verbraucht ist, erhält der Autofahrer rechtzeitig eine Warnmeldung und kann dann noch etwa 2400 Kilometer fahren. Aber: ist der  AdBlue-Vorrat aufgebraucht, erlaubt die Motorsteuerung keinen Neustart des Motors – das verlangt der Gesetzgeber.  

Ob und wo man im Ausland AdBlue bekommt, sollte man im Vorfeld der Reise klären. Sollte die Fahrt in ein Land ohne AdBlue gehen, sollte ein Vorrat mitgenommen werden. In welchen Ländern es AdBue gibt und wo, erfährt man unter www.findadblue.com .

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