Einheitliche Spritkennzeichnung in Europa

Tankstutzen
In Europa soll man auf den ersten Blick erkennen, welcher Kraftstoff an welcher Zapfsäule verfügbar ist© iStock.com/deepblue4you

In der EU gelten einheitliche Symbole für Benzin und Diesel, auch für das Laden von E-Fahrzeugen. So sollen Verbraucher schneller erkennen, um welchen Kraftstoff oder welche Ladetechnik es sich handelt.

  • Einheitliche Kennzeichnung von Kraftstoffen in der EU

  • Symbole für die unterschiedlichen Spritarten und Ladetechniken

  • Bezeichnung an Zapfsäulen und Tankdeckel muss übereinstimmen

Wie sieht die Kennzeichnung aus?

Kraftstoffkennzeichnung DIN EN 16942
Jede Sorte hat ihre Form: Benzin einen Kreis, Diesel ein Quadrat, gasförmige Kraftstoffe eine Raute© DIN

An Tankstellen gibt es inzwischen europaweit einheitliche Kennzeichnungen. Die Norm DIN EN 16942 "Kraftstoffe – Identifizierung der Fahrzeug-Kompatibilität – Graphische Darstellung zur Verbraucherinformation" regelt in Deutschland, wie Benzin, Diesel und gasförmige Kraftstoffe an Tankstellen und auf dem Tankdeckel am Fahrzeug gekennzeichnet werden müssen.

Jeder Kraftstoffart ist eine geometrische Form zugeordnet: Benzin ein Kreis, Diesel ein Quadrat und gasförmigen Kraftstoffen eine 90-Grad-Raute. In der Mitte wird die Sorte angezeigt, zum Beispiel E5, E10 oder E85 für die Benzinkraftstoffe, das "B" (Biodiesel) kennzeichnet Diesel, B7, B10 und XTL.

Bei gasförmigen Kraftstoffen steht CNG (Compressed Natural Gas – Erdgas), H2 (Wasserstoff) sowie bei Flüssiggas LNG und bei Autogas LPG in der Mitte.

Wenn die Symbole an der Zapfsäule mit denen im Tankdeckel identisch sind, kann der Fahrer bedenkenlos tanken

Bei E-Fahrzeugen gibt es eine entsprechende Kennzeichnung. Hier muss der Buchstabe in einem sechseckigen Symbol auf der Ladesäule und im Tankdeckel beziehungsweise der Steckdosenklappe übereinstimmen. Dann sind Auto und Ladesäule kompatibel. AC-Ladetechnik wird mit den Buchstaben B bis E bezeichnet, DC-Ladetechnik mit den Buchstaben K bis O.

Video: Kennzeichnung an der Ladesäule

Im Video erklärt: So werden die verschiedenen Kraftstoffarten gekennzeichnet ∙ Bild/Video: © ADAC e.V.

Wo findet man die Kennzeichnung?

Vorgeschrieben ist die Kennzeichnung an Zapfsäulen, auf Zapfpistolen, im Tankdeckel, im Fahrzeughandbuch und beim Kraftfahrzeughandel. Somit soll es auch im europäischen Ausland einfach sein, den richtigen Sprit zu tanken. Stimmen die Symbole auf dem Zapfhahn und dem Tankdeckel überein, hat man den richtigen Kraftstoff im Tank. 

Kennzeichnung in allen EU-Ländern?

Die EU-Direktive 2014/94/EU musste von allen Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft umgesetzt werden. Die Kennzeichnung für neue Fahrzeuge (Tankklappe und Bedienungsanleitung) und für Tankstellen (Zapfsäulen und Zapfpistolen) wurde in Deutschland Ende 2019 eingeführt, 2021 folgte die Kennzeichnung der E-Ladesäulen beziehungsweise der E-Fahrzeuge.

So heißen Diesel und Benzin im Ausland

Zwar ist es mit der neuen, europaweit einheitlichen Kennzeichnungen viel einfacher, auch auf der Fahrt in den Urlaub schnell den richtigen Zapfhahn zu finden. Trotzdem kann es nicht schaden, die entsprechenden Namen der Kraftstoffarten in den jeweiligen Ländern zu kennen. Denn schon mit einer kleinen Menge des falschen Kraftstoffs bleibt der Motor stehen, bei modernen Dieselfahrzeugen kann auch die empfindliche Einspritzanlage kostspieligen Schaden nehmen.

Das müssen Sie bei AdBlue auf Reisen beachten

AdBlue wird bei Fahrzeugen mit SCR-Systemen zur Reduzierung der Stickoxidemissionen vor einem speziellen Katalysator eingespritzt, reagiert dort mit den Schadstoffen und wandelt sie fast vollständig in Wasserdampf und ungefährlichen Stickstoff um.

Je nach Automodell und Nutzung reicht eine Tankfüllung AdBlue für Tausende Kilometer Fahrstrecke. Bevor der Vorrat verbraucht ist, erhält der Autofahrer rechtzeitig eine Warnmeldung und kann dann noch etwa 2400 Kilometer fahren. Aber: ist der AdBlue-Vorrat aufgebraucht, erlaubt die Motorsteuerung keinen Neustart des Motors – das verlangt der Gesetzgeber.  

Ob und wo man im Ausland AdBlue bekommt, sollte man im Vorfeld der Reise klären. Sollte die Fahrt in ein Land ohne AdBlue gehen, sollte ein Vorrat mitgenommen werden.