Corona: Neue Variante Nimbus NB.1.8.1 erreicht Deutschland

NB.1.8.1 "Nimbus", eine neue Variante des Corona-Virus, ist aktuell in Deutschland auf dem Vormarsch. Fachleute geben vorerst Entwarnung.
Corona-Variante "Nimbus" laut WHO "Variante unter Beobachtung"
Alte Tests funktionieren auch bei neuen Corona-Varianten
Angepasster Corona-Impfstoff ist verfügbar
Der internationale Gesundheitsnotstand wegen Sars-CoV-2 ist seit Mai 2023 beendet. Corona gibt es aber weiterhin. Aktuell ist eine neue Corona-Variante global auf dem Vormarsch – spielt in Deutschland bislang aber noch keine größere Rolle. Die Variante NB.1.8.1 "Nimbus" wurde erstmals im Januar dieses Jahres nachgewiesen und wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als "Variante unter Beobachtung" eingestuft.
Während sich die Variante in Teilen Asiens bereits durchgesetzt hat, ist das in Deutschland derzeit noch nicht der Fall: Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) wurde NB.1.8.1 Ende März erstmals hierzulande nachgewiesen – und seitdem bisher nur sporadisch aufgetreten. "Ein Trend lässt sich hier nicht ableiten, aktuell sind die Covid-Fallzahlen gering", heißt es seitens des Instituts.
Fallzahlen: Corona in Deutschland
Fachleute sehen bezüglich des Corona-Virus weiterhin eine sehr breite Grundimmunität aus Impfungen und Infektionen in Deutschland. Laut Pandemie-Radar des Bundesgesundheitsministeriums ist die 7-Tage-Inzidenz (Fälle pro 100.000 Einwohner) derzeit in Hamburg (1,2) am höchsten und in Niedersachsen (0,2) am niedrigsten.
Auf ganz Deutschland bezogen zeigt sich die Inzidenz in den vergangenen Wochen leicht steigend. Grundsätzlich sind die Zahlen aber nicht mit denen der Vorjahre vergleichbar, als deutlich mehr getestet wurde.
Corona: Wie gefährlich ist NB.1.8.1 "Nimbus"?
In der Überwachung des Abwassers auf dem Infektionsradar des Bundes ließ sich in den vergangenen vier Wochen auch ein leichter Anstieg der Sars-Cov-2-Last im Abwasser erkennen – allerdings auf niedrigem Niveau.
Dem Biophysiker Richard Neher von der Universität Basel beobachtet jedoch, dass die Variante verglichen mit anderen an Häufigkeit zunimmt. NB.1.8.1 sei also ansteckender in dem Sinne, dass eine Infektion mehr Folgeinfektionen produziere als andere Varianten. Hinweise auf schwerere Krankheitsverläufe gibt es bislang nicht.
Die Symptome von Personen, die an der neuen Variante erkrankt sind, ähneln den bisher bekannten Beschwerden wie Fieber, Schnupfen, Gliederschmerzen und Heiserkeit.
Sind alte Corona-Tests noch brauchbar?
Antigentests (Schnelltests) auch aus dem letzten Jahr können weiterhin genutzt werden, solange ihr Haltbarkeitsdatum nicht überschritten ist und sie bei der empfohlenen Temperatur gelagert wurden. Es gibt bisher keine Hinweise, dass die Tests bei den neuen Varianten nicht funktionieren könnten.
Gut zu wissen: Es gibt schon seit Längerem mehr keinen Anspruch auf kostenlose Schnelltests. Corona-Selbsttests sind aber in Apotheken, häufig auch in Drogerie- oder Supermärkten erhältlich. Ärztinnen und Ärzte können – unabhängig davon, ob ein positiver Schnelltest vorliegt – bei spezifischen Symptomen einen PCR-Test veranlassen.
Impfung: Gibt es einen neuen Impfstoff?
Seit Mitte August 2024 ist ein angepasster Impfstoff des Herstellers Biontech verfügbar. Mit einer Auffrischung impfen lassen sollten sich laut der Ständigen Impfkommission (Stiko) Menschen ab 60 Jahren, Personen mit Vorerkrankungen oder Beschäftigte, die im Gesundheitsbereich tätig sind. In der Regel sollten dann nach der letzten Impfung oder Infektion zwölf Monate vergangen sein. Der beste Zeitpunkt ist laut Stiko im Herbst.
Die Gesundheitsbehörden gehen davon aus, dass die derzeit zugelassenen Covid-19-Impfstoffe auch bei NB.1.8.1 vor schweren Krankheitsverläufen schützen.
Muss man jetzt Maske tragen?
Maskenpflichten für öffentliche Verkehrsmittel oder andere öffentliche Bereiche gibt es in Deutschland nicht. Für immungeschwächte Personen kann die Maske ein sinnvoller Schutz sein. Wer sich und andere schützen möchte, bleibt bei einer akuten Atemwegsinfektion drei bis fünf Tage zu Hause, reduziert Kontakte, niest bzw. hustet in die Armbeuge und wäscht regelmäßig die Hände.
Mit Material von dpa