Marder vertreiben: So schützen Sie Dach und Garten wirksam

Profilansicht eines Marders
Kratzen, Poltern oder Trippeln: Marder suchen sich als Rückzugsort häufig Dachböden. Wie kann man sie wieder vertreiben?© imago images/imagebroker

Kratzen auf dem Dachboden oder ein durchwühlter Kompost? Dann könnte ein Marder der Übeltäter sein – auf der Suche nach einem warmen Versteck. Doch wie wird man ihn wieder los, ohne gegen Gesetze zu verstoßen? Hier die besten Tipps. 

  • Wie man Marder im Dach und Garten erkennt 

  • Marder mit harmlosen Mitteln langfristig vertreiben  

  • Wann man professionelle Hilfe braucht 

Marder im Dach – typische Anzeichen 

Häufige Rückzugsorte für Marder sind Dachböden, Rollladenkästen, Gartenhäuschen oder Komposthaufen. Anders als Mäuse oder Ratten, die sich eher leise bewegen, machen sich Marder vor allem durch Poltern, Kratzen und Trippeln bemerkbar. Oft hört man sie in den späten Abendstunden, nachts oder frühmorgens, wenn sie aktiv sind. Ein weiteres Anzeichen für die unerwünschten Mitbewohner sind dunkle Kotspuren, ähnlich zu Katzenkot. Die Tiere sind sehr reinlich und richten ihre Latrinenplätze häufig in Ecken des Dachbodens ein.  

Warum Marder zum Problem werden 

Marder sind Einzelgänger und für den Menschen nicht gefährlich. Für Wohnmaterialien oder Autos jedoch umso mehr. Im Gegensatz zu Ratten oder Waschbären richten sie Schäden in der Regel punktuell, aber intensiv an. Ein Marder im Haus oder Garten führt schnell zu zerbissenen Stromleitungen und Internetkabeln oder beschädigtem Dämmmaterial. An Autos nagen sie an Schläuchen und Zündkabeln. Die Tiere können auch zum gesundheitlichen Risiko werden: Ihr Kot und Urin können prinzipiell Infektionskrankheiten übertragen.  

Was erlaubt ist – und wann Profis ranmüssen 

In Deutschland leben acht verschiedene Marderarten. Die zwei häufigsten sind der Baummarder, der in Wäldern lebt, und der Steinmarder, welcher auf dem Dachboden zur Qual werden kann. Auch wenn sie beide nicht unter Natur- oder Artenschutz stehen, fallen sie als einheimische Wildtiere unter das deutsche Jagdrecht. Sie dürfen ohne behördliche Genehmigung weder gejagt noch getötet werden. Tot- oder Lebendfallen sowie Gift sind im Kampf gegen Marder nicht erlaubt

Erlaubt ist das Verscheuchen mit harmlosen Mitteln wie Licht, Geräuschen oder Geruch, sowie das Abdichten von Zugängen wie Lüftungsgitter oder Dachluken. Lässt sich der Marder dennoch nicht vertreiben, sollten Betroffene einen Schädlingsbekämpfer oder Kammerjäger einschalten. Die Experten helfen, Schlupflöcher zu finden und abzudichten. Marder einfangen dürfen nur Jäger. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Marder mit Jungen unter dem Dach eingezogen sind. In der Schonzeit vom 1. März bis 15. Oktober dürfen die Elterntiere nicht von den Jungtieren getrennt werden.  

Ein Marder sitzt auf einem Dachboden auf einem Dachbalken
Besonders in den Sommermonaten sind Dachböden beliebte Rückzugsorte für Marder.© iStock.com/Michel VIARD

Marder vertreiben: Was wirklich hilft 

Was hilft denn nun wirklich, die Marder zu verscheuchen? Meist ist es eine Kombination verschiedener Methoden.  

  • Ultraschallgeräte: Die für den Menschen nicht hörbaren Töne sind für Marder unangenehm. Der Erfolg hängt stark vom Gerät und der Raumakustik ab. 

  • Lichtquellen mit Bewegungsmelder: Besonders in dunklen Dachböden oder Gärten kann plötzliche Helligkeit Marder vertreiben. 

  • Geräusche/Musik: Laute Radios oder Lautsprecher können Marder vertreiben, wenn sie tagsüber – also zur Schlafenszeit der Tiere – regelmäßig eingeschaltet werden. 

  • Hausmittel mit Geruch: Marder reagieren empfindlich auf Gerüche wie Essig, Tier-Urin, Mottenkugeln oder spezielle Anti-Marder-Sprays. Besonders Essig gilt als günstig und effektiv, allerdings nur bei konsequenter Anwendung. 

  • Hundehaare oder Ammoniak: Ebenfalls bewährte Hausmittel, um Marder mit Duft zu vertreiben. 

Was oft überschätzt wird: 

  • Katzen vertreiben Marder? Eher nicht. Marder weichen Katzen in der Regel aus, aber fliehen nicht dauerhaft. 

  • Lavendel oder Pfeffer? Können helfen – sind aber meist zu schwach dosiert. 

Wer zahlt bei Marderschäden?

Hat der Marder tatsächlich im Haus gewütet, übernimmt die Wohngebäudeversicherung nur dann Schäden am Dach oder an der Dämmung, wenn dies durch eine entsprechende Zusatzklausel ausdrücklich in den Versicherungsbedingungen vereinbart wurde. Denn Schäden durch Marder sind in der Gebäudeversicherung nicht automatisch mitversichert, da sie nicht zu den standardmäßig abgedeckten Gefahren wie Feuer, Überschwemmung oder Sturm zählen. Gleiches gilt für Schäden im Garten: Auch dieser muss explizit in den Versicherungsbedingungen festgeschrieben sein. Versicherungsnehmer sollten in jedem Fall die Schäden mit Fotos dokumentieren oder bei Bedarf Gutachten oder eine Bestätigung durch den Schädlingsbekämpfer einholen. In Mietwohnungen ist der Vermieter für die Instandhaltung zuständig. Wichtig hierbei ist, dass der Mieter den Schädlingsbefall nicht selbst verursacht hat. 

So schützt man sich langfristig vor Mardern

Es gibt einige Strategien, um Marder fernzuhalten. Zu den wirksamsten zählen: 

  • Zugänge abdichten: Kontrollieren Sie Dachfirst, Dachluken, Lüftungsschlitze, Rollladenkästen und dichten Sie Schlupflöcher ab. Marder können durch Löcher von nur fünf Zentimetern schlüpfen.  

  • Garten sichern: Kein offener Kompost, kein leicht zugänglicher Unterschlupf unter Gartenhäusern. 

  • Mardergeruch entfernen: Marder kehren oft zu markierten Orten zurück. Reinigen Sie seine Spuren gründlich mit Enzymreinigern.  

  • Bewegungsmelder oder Hundehaare: Können im Garten abschreckend wirken.  

Abschreckungsmethoden im Vergleich

MethodeWirksamkeitAufwandBemerkung

Abdichten von Zugängen

Sehr gut

Hoch

Dauerhafte Lösung

Bewegungsmelder mit Licht

Gut

Mittel

Besonders nachts effektiv

Ultraschallgerät

Mittel

Gering

Wirkung je nach Umgebung variabel

Musik oder Radio

Mittel

Gering

Bei Gewöhnung nimmt Wirkung ab

Hausmittel (Essig, Tier-Urin)

Kurzfristig

Gering

Muss regelmäßig erneuert werden