Solarmodul-Vergleich: 400, 500 oder 600 Watt Leistung?

Wer eine Photovoltaik-Anlage anschaffen möchte, hat die Wahl zwischen Solarmodulen mit 400, 500 und sogar 600 Watt Leistung. Darauf sollten Sie beim Kauf und der Installation achten.
Warum die Flächeneffizienz entscheidend ist
Vergleich: Größe, Leistung und Preis-Leistungs-Verhältnis
Auf geringe Kosten pro Kilowatt Peak und Quadratmeter achten
Hausbesitzer stehen bei der Planung einer Photovoltaik-Anlage vor der Frage, mit welcher Modulleistung sie auf ihrem Dach den maximalen Stromertrag erzielen. Seit Anfang des Jahres 2025 haben sie eine größere Auswahl, denn die gesetzliche Größen-Begrenzung für Solarmodule wurde von zwei auf drei Quadratmeter angehoben. Nun kommen auch PV-Panels mit 500 oder 600 Watt auf Einfamilienhäusern infrage.
Nennleistung eines PV-Moduls

Hochmoderne Solarmodule haben inzwischen eine Nennleistung von bis zu 600 Watt Peak (Wp). Das bedeutet, dass ein solches PV-Panel unter Standard-Testbedingungen maximal 600 Watt Leistung erbringen kann. Der tatsächliche Stromertrag – angegeben in Wattstunden – kann von dieser Nennleistung allerdings aufgrund der Ausrichtung, einer Verschattung, des Wetters oder der geografischen Lage abweichen.
Umrechnung: 1000 Wp = 1 kWp
Die nächstgrößeren Maßeinheiten Kilowattpeak (kWp) und Kilowattstunde (kWh) geben wiederum Aufschluss über die potenzielle Leistung und den tatsächlichen Ertrag der gesamten Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage).
Solarmodul-Vergleich: 400, 500 und 600 Watt
Grundsätzlich gilt: Je höher die Leistung des Solarpanels, desto größer sind die Abmessungen des PV-Moduls. Folgende Tabelle zeigt typische Flächenbedarfe verschiedener Standardmodule in Quadratmetern. Wobei zu beachten ist, dass es keine Einheitsgrößen gibt und die Maße von Hersteller zu Hersteller variieren:
Größenvergleich: Typischer Flächenbedarf von Solarmodulen
Modulleistung | Modulfläche | Flächeneffizienz |
---|---|---|
300 W | ca. 1,65 m² | ca. 182 Wp/m² |
400 W | ca. 2,00 m² | ca. 200 Wp/m² |
500 W | ca. 2,5 m² | ca. 200 Wp/m² |
600 W | ca. 2,66 m² | ca. 225 Wp/m² |
Flächeneffizienz und Wirkungsgrad entscheidend
Entscheidender als die Nennleistung der PV-Panels ist die Leistung in Watt Peak pro Fläche, also die Flächeneffizienz (siehe Tabelle). Denn die höhere Nennleistung etwa bei 500 Watt-Modulen ergibt sich oft einfach aus deren größerer Fläche und ist nicht unbedingt auf einen besseren Wirkungsgrad oder eine bessere Technologie zurückzuführen.
Die Effizienz pro Quadratmeter Dachfläche kann bei manchen 500 Watt-Modulen geringer sein als bei 400 Watt-Panels. Hier hilft ein genauer Vergleich des Wirkungsgrads, also des Anteils der Sonnenenergie, den ein PV-Modul in Strom umwandeln kann.
Die Wirkungsgrade handelsüblicher PV-Module betragen derzeit zwischen 18 und 22 Prozent. Die effizientesten Solarzellen auf dem Markt erreichen bereits 25 Prozent. Neuere Modelle haben oft nicht nur höhere Wirkungsgrade, sondern bestehen häufig auch aus bifazialem Doppelglas, wodurch sie auf ihrer Rückseite zusätzlich Licht aufnehmen und in Strom umwandeln können. Ihr Ertrag kann sich dadurch um 5 bis 30 Prozent erhöhen.
Bifaziale Solarmodule lohnen sich allerdings eher für Flachdächer und Mini-PV-Anlagen beziehungsweise Balkonkraftwerke, die sich zum Beispiel auch auf Garagen installieren lassen. Hier lassen sie sich in einem steileren Winkel installieren, sodass die Rückseite genug Lichtausbeute hat.
Wichtig zu bedenken ist auch: Module mit höherer Nennleistung bringen meist ein höheres Gewicht mit sich. Das kann sich negativ auf die Dachstatik auswirken und beeinflusst die Auswahl der Unterkonstruktion.
Kosten von PV-Modulen: 400, 500 und 600 Watt

Ein Modul mit 400 Watt oder etwas mehr kostet im Großhandel derzeit je nach Hersteller und Wirkungsgrad zwischen 70 und 150 Euro. Die Kosten pro installiertem Kilowattpeak (kWp) der Solaranlage liegen damit auf dieser Basis etwa zwischen 175 und 375 Euro. PV-Module mit rund 500 Watt bis 600 Watt Leistung können zwar pro Stück ein bisschen teurer sein. Aber aufgrund ihrer höheren Wattzahl sind sie tendenziell pro Quadratmeter und pro kWp etwas günstiger in der Anschaffung als 400 Watt-Module. Die Ersparnis ergibt sich auch daraus, dass der Montageaufwand bei einer niedrigeren Zahl an Modulen geringer ist und weniger Kabel notwendig sind.
Modellrechnung Preis pro kWp
Um unterschiedliche Modulleistungen und -preise objektiv vergleichen zu können, berechnet man am besten den Preis pro kWp. Dafür ist die Preisbasis immer 1000 Watt – unabhängig von der tatsächlichen Modulgröße. Für den Preis pro kWp rechnet man den aktuellen Modul-Einzelpreis auf die Summe von 1 kWp hoch:
Faustformel: Preis pro kWp = (Preis pro Modul) × (1000 W / Modulleistung in W)
Beispiel für ein 500-Watt-Modul, das 150 Euro kostet: 150 € × (1000 / 500) = 300 € pro kWp
Auf dem aktuellen Markt wirken sich auch Preisstaffelungen je nach Hersteller, Einkaufsmengen und Technologie auf die Preisspannen aus.
Modellrechnung Preis pro Quadratmeter
Ein weiterer hilfreicher Indikator für den Preisvergleich von Solarmodulen ist der Preis pro Quadratmeter (m²). Hierfür wird der Preis pro Modul durch dessen typische Modulfläche geteilt:
Faustformel: Preis pro m² = Preis pro Modul / Fläche pro Modul (in m²)
Beispiel für ein 600-Watt-Modul, das 330 € kostet und 2,7 m² misst: 330 € / 2,7 m² = 122 €/m²
Preis-Leistungs-Verhältnis bei Solarmodulen
Modulleistung | Preisspanne pro Modul | Preis pro kWp | Preis pro m² (ca.) |
---|---|---|---|
300 W | 80−150 € | ca. 267−500 € | ca. 50−94 € |
400 W | 70−150 € | ca. 175−375 € | ca. 39−83 € |
500 W | 100−150 € | ca. 200−300 € | ca. 42−63 € |
600 W | 100−170 € | ca. 166−283 € | ca. 36−61 € |
Wann lohnt sich welches PV-Modul wirtschaftlich?
Grundsätzlich müssen Sie für jedes Dach viele individuelle Faktoren wie die Ausrichtung, Größe, mögliche Verschattung durch Bäume und Nachbargebäude mit einbeziehen, um eine PV-Anlage optimal zu planen. Die aktuelle Entwicklung auf dem Solarmarkt macht es möglich, mehr Watt pro Quadratmeter auf das eigene Dach zu bringen.

Module mit einer Nennleistung von 500 oder sogar 600 Watt lohnen sich in der Regel mehr als 400-Watt-Panels, weil sie eine höhere Stromausbeute ermöglichen und dafür oft verhältnismäßig günstige Anschaffungs- und Installationskosten pro Fläche anfallen. Häufig sind diese Modelle technologisch auch moderner und somit Modulen mit geringerer Nennleistung vorzuziehen, wenn die Dachstatik es erlaubt.
Bei einer begrenzten Dachfläche können 400-Watt-Module die bessere Wahl sein. Ihre flächenbezogene Leistung ist oft ähnlich wie die von 500-Watt-Panels, der Stückpreis ist jedoch mitunter etwas geringer. Dagegen können die Systemkosten der Solaranlage etwas höher ausfallen, weil im Vergleich mit 500-Watt-Panels mehr 400-Watt-Module und mehr Montagematerial nötig sind, um dieselbe PV-Power auf dem Dach zu erzielen.
Welche Modulleistung für welches Haus?
300-Watt-Module kommen bei Platzmangel oder einer komplizierteren, verwinkelten Dachstruktur mit Gauben infrage.
400 Watt-Module eignen sich für kleinere Dachflächen in Kombination mit einem niedrigen Stromverbrauch.
500-Watt-Module bieten einen guten Kompromiss zwischen Größe und Leistung für Dächer von Einfamilienhäusern.
600-Watt-Module sind aufgrund ihres höheren Gewichts eher für große Dächer oder bei hohem Eigenverbrauch im Haushalt geeignet, zum Beispiel wenn der Solarstrom auch für die Wärmepumpe und das E-Auto genutzt werden soll.
Worauf sollte man bei PV-Modulen achten?
Solarmodule mit gleicher Nennleistung können im realen Betrieb unterschiedliche Erträge liefern. Grundsätzlich gilt: Leistung und Lebensdauer der Module von Premium-Herstellern sind konstanter. Für die Leistungsspreizung beim tatsächlichen Ertrag von PV-Modulen gibt es mehrere Ursachen, die Sie bei Ihrer Entscheidung für bestimmte Solarpanels beachten sollten. Beachten Sie folgende Angaben in den Datenblättern:
Es gibt Module aus mono- und polykristallinem Silizium. Monokristalline Solarzellen sind etwas teurer in der Herstellung und erreichen dank eines höheren Wirkungsgrades mehr Leistung pro Fläche.
Ein hoher Wirkungsgrad (über 21 %) ist besonders bei begrenztem Platz vorteilhaft, da mehr Strom auf derselben Fläche erzeugt wird. TOPCon-Zellen haben derzeit den höchsten Wirkungsgrad von bis zu 25 Prozent.
Der Temperaturkoeffizient gibt an, um wie viel Prozent die Modulleistung bei Zelltemperaturen über der Norm von 25 Grad Celsius sinkt. Je niedriger der Prozentsatz, desto besser ist die Hitzebeständigkeit. Marktüblich sind -0,3%/°C bis -0,5%/°C.
Im Laufe der Jahre sinkt die Leistung von Solarmodulen nach und nach. Hochwertige Module altern nachweislich langsamer und verlieren durch diese Degradation oft unter 0,5 Prozent Leistung pro Jahr.
Langjährige Produktgarantien von 15 bis 30 Jahren und Leistungsgarantien von 25 bis 30 Jahren sind ebenfalls ein wichtiges Kaufkriterium.
Die reale Leistung eines Moduls darf von der Nennleistung nur innerhalb einer gewissen Toleranz abweichen. Der Beispielwert –0/+5 Watt bedeutet, dass das Modul höchstens 5 Watt mehr leisten als angegeben, aber nie weniger als die Nennleistung.
Zuverlässige Qualität erkennen Sie auch an Zertifikaten der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (IEC) und Prüfsiegeln unabhängiger Testinstitute wie dem TÜV. Wichtige Standards für Solaranlagen sind beispielsweise IEC 61215 (Qualitätszeichen) und IEC 61730 (Sicherheitsstandart für PV-Module in Europa).