Mobile Powerstations im ADAC Test: Nur die Hälfte schneidet gut ab

Der ADAC hat mobile Powerstations geprüft, die unterwegs Strom liefern – zum Beispiel für Camping oder Garten. Zwei der acht kompakten Energiespeicher sind im Test durchgefallen.

  • Getestete Geräte geeignet für unterwegs sowie Anwendungen zu Hause

  • ADAC warnt vor Schäden durch Überspannung bei zwei Powerstations

  • Mobile Stromspeicher liefern weniger als von Herstellern angegeben

Mobile Powerstations sind praktische Stromspeicher für unterwegs oder zu Hause. Die Boxen liefern Energie, wenn beim Camping oder der Arbeit im Garten kein Stromanschluss zur Verfügung steht. Und sie eignen sich zur Notversorgung einzelner Haushaltsgeräte im Fall eines Blackouts: Neben Laptop, Smartphone und kleineren Gadgets mit USB-Anschlüssen lassen sich auch Kühltruhe, Fön oder Fernseher an ihre 230-Volt-Steckdosen anschließen.

Acht tragbare Energiespeicher hat der ADAC im Frühjahr 2025 getestet. Diese Powerstations haben eine Speicherkapazität zwischen 768 und 1440 Wattstunden, lassen sich über Solarmodule laden, wiegen maximal 17 Kilogramm und versorgen elektrische Geräte dauerhaft mit bis zu 2200 Watt Leistung. Die unverbindlichen Preisempfehlungen (UVP) reichen von gut 700 Euro bis 1500 Euro. Die getesteten Produkte kommen von Marken wie Anker, Bluetti, DJI, Ecoflow und Jackery.

Testkriterien für mobile Energiespeicher

Die acht Powerstations mussten sich im Technik Zentrum des ADAC in folgenden Kategorien beweisen:

  • Handhabung: Wie einfach lassen sie sich beispielsweise bedienen und transportieren?

  • Funktion: Inwiefern erreichen sie die von den Herstellern angegebene Leistung und Kapazität?

  • Ausstattung: Welche Schnittstellen, Anzeigen, Funktionen, Einstelloptionen und Apps gibt es?

  • Sicherheit: Was passiert bei Überlastung, und sind die Ausgänge gegen Kurzschlüsse geschützt?

Handhabung (35 %), Funktion (35 %) und Ausstattung (30 %) wurden im Gesamturteil ähnlich stark gewichtet. Der Aspekt "Sicherheit" wurde, sofern in diesem Bereich keine Probleme auftraten, nicht in die Gewichtung einbezogen. Bestand jedoch ein Sicherheitsrisiko, führte dies zur Abwertung auf mangelhaft.

Die ADAC Testergebnisse auf einen Blick

Zwar konnten alle acht Powerstations im Test die vom Hersteller angegebene Dauerleistung bestätigen. Und auch der Schutz vor Kurzschluss und Überlastung an den AC- und DC-Ausgängen funktionierte überall. Dennoch gab es bei den vier Prüfkategorien teils große Unterschiede. Das schlug sich in den Noten nieder: Als gut beurteilte der ADAC die Stromspeicher von Bluetti, Ecoflow, Allpowers und Anker. Befriedigend schnitten DJI und Fossibot ab. Die Geräte von Ective und Jackery fielen dagegen wegen Sicherheitsmängeln durch.

Mit einem Klick auf das gewünschte Modell erhalten Sie die ausführlichen Testergebnisse.

Hersteller/ModellPreis (UVP)Nennkapazität/-leistungADAC UrteilHandhabungFunktionAusstattungSicherheitzum Vergleich hinzufügen
Bluetti AC180P
1499 €
1440Wh/1800W
2,0
1,8
2,5
1,6
1,0
Ecoflow Delta 3 Plus
999 €
1024Wh/1800W
2,1
2,4
2,1
1,9
1,0
Allpowers R1500
1000 €
1152Wh/1800W
2,5
2,8
2,6
2,0
1,0
Anker Solix C800 Plus
699 €
768Wh/1200W
2,5
2,6
3,2
1,7
1,0
DJI Power 1000
999 €
1024Wh/2200W
2,6
2,3
2,8
2,6
1,0
Fossibot F1200
699 €
1024Wh/1200W
2,7
2,2
3,1
2,8
1,0
Ective BlackBox 10
1000 €
1037Wh/1000W
5,01
2,5
3,1
3,7
5,02
Jackery Explorer 1000 v2
999 €
1070Wh/1500W
5,01
1,8
2,9
2,1
5,02
  1. 1 · Wenn "Sicherheit" ausreichend oder schlechter, dann wird das ADAC-Urteil abgewertet auf "Sicherheit"
  2. 2 · Wenn "DC-Eingänge entkoppelt" ausreichend oder schlechter, konnte "Sicherheit" nicht besser sein

sehr gut

0,6 - 1,5

gut

1,6 - 2,5

befriedigend

2,6 - 3,5

ausreichend

3,6 - 4,5

mangelhaft

4,6 - 5,5

© ADAC e.V.

Das Modell Bluetti AC180P überzeugte am meisten und erhielt die Gesamtnote 2,0. Auffällig waren die gute Ausstattung und die bequeme Handhabung. Die zweitplatzierte Powerstation Ecoflow Delta 3 Plus – mit 2,1 bewertet – bietet ebenso wie die Nummer eins eine zuverlässige und leistungsstarke Stromversorgung. Im engen Mittelfeld punkten die Allpowers R1500 und die Anker Solix C800 Plus mit guter Ausstattung.

Wichtige Kennzahlen bei mobilen Powerstations

Vor allem auf diese wesentlichen Kennzahlen haben die ADAC Tester geachtet:

  • Kapazität in Wattstunden (Wh):

Die Kapazität der Powerstation sagt aus, wie viel elektrische Energie deren Akku speichern kann. Je größer sie ist, desto mehr beziehungsweise länger können Geräte betrieben werden. Die nutzbare Energiekapazität ist immer geringer als die Nennwerte des Herstellers, weil die verbaute Elektrik selbst Strom verbraucht.

  • Leistung in Watt (W):

Die maximale Dauerleistung gibt an, wie viel Strom eine Powerstation über längere Zeiträume ausgeben kann, ohne dass sie überlastet wird. Je nach Anschlussart kann sie verschieden sein. Daneben beschreibt die maximale Ladeleistung das Limit, wie schnell die Batterie aufladen kann. Je höher diese ist, desto kürzer ist die Ladezeit.

Teuerstes Modell von Bluetti ist Testsieger

Produktbild der mobilen Powerstation Bluetti AC180P
Den ersten Platz im ADAC Test belegt die leistungsstärkste Powerstation© ADAC/Ralph Wagner

Die Bluetti AC180P sicherte sich den Testsieg. Sie ist mit einer Preisempfehlung von 1499 Euro das teuerste Modell, bietet dafür allerdings mit 1440 Wattstunden auch die größte Speicherkapazität in diesem Vergleich. Dabei stehen die üppigen Energiereserven noch in einem guten Verhältnis zu den Abmessungen und dem Gewicht.

Neben einer tadellosen Handhabung punktete die Bluetti AC180P mit der umfangreichsten Ausstattung. Sie umfasst eine App zur Steuerung, Bluetooth- und WLAN-Funktion, beleuchtetes Display, acht Ausgänge und eine induktive Ladefläche auf der Oberseite. Im Lieferumfang befinden sich außerdem zwei Kabel, mit deren Hilfe sich der Speicher über die Autobatterie und eine PV-Anlage laden lässt. Auch die Dauerleistung und die nutzbare Energie überzeugten.

Ein Manko ist der verhältnismäßig laute Lüfter für die Kühlung, wenn die Powerstation mit maximaler Leistung lädt oder entlädt. Der Geräuschpegel lässt sich aber reduzieren, wenn man in der dazugehörigen Smartphone-App den Ruhemodus einstellt. Zudem wäre ein zweiter USB-C-Anschluss nützlich.

Ecoflow, Allpowers und Anker im Test

Die App für eine Mobile Powerstation auf einem Smartphone
Viele Hersteller mobiler Powerstations bieten Apps für das Energiemanagement an© ADAC/Ralph Wagner

Zweitbeste Powerstation ist die Ecoflow Delta 3 Plus. Punkte sammelte sie mit ihren vielen Anschlüssen, reichlich Leistung, guter Ausstattung und einem leisen Lüfter. Der Energiespeicher funktioniert nicht nur mobil, sondern auch in Verbindung mit einem Balkonkraftwerk. Mit den dazu passenden Ecoflow-Komponenten lässt sich der Solarstrom auch im eigenen Hausnetz nutzen.

Zur Bestnote in der Kategorie Funktion tragen bei der Delta 3 Plus auch die vielfältigen Konfigurationsmöglichkeiten in der Smartphone-App bei. Über zwei USB-C-Anschlüsse lässt sich eine hohe Leistung von 140 Watt übertragen. Zu Abstrichen in der Gesamtbewertung führten das fehlende PV-Ladekabel zum Anschluss von Solarpanels und die etwas fummeligen Bedienknöpfe.

Das Modell von Allpowers bietet eine hohe Dauerleistung, eine einfache Smartphone-App und die Möglichkeit, weitere Batterien anzuschließen. Da die R1500 die größte und schwerste Powerstation im Vergleich ist, erwies sich einhändiges Tragen als schwierig. Im Lieferumfang vermissten die Prüfer die Ladekabel für den Zigarettenanzünder und Solar-Panels.

Leicht und kompakt ist die Powerstation Anker Solix C800 Plus. Sie hat die zweitbeste Ausstattung aller Testgeräte: Mit dabei sind etwa Kfz- und PV-Ladekabel, eine sehr gute App sowie integriertes Licht, zwei herausnehmbare Lampen und eine Teleskophalterung. Ihre Leistung ist mit 1200 Watt im unteren Bereich des Testfelds angesiedelt, für die meisten Anwendungen allerdings ausreichend.

Zwei mobile Stromspeicher mangelhaft

Für eine negative Überraschung sorgten die Powerstations Ective BlackBox 10 und Jackery Explorer 1000 v2. Beide Modelle verfügen über zwei DC-Eingänge, etwa für das Laden der Powerstation über den Zigarettenanzünder im Auto sowie über ein Solarmodul. Wie sich bei den Prüfungen herausstellte, sind diese DC-Eingänge aber nicht voneinander entkoppelt.

Das birgt ein Sicherheitsrisiko: Denn wenn über beide Wege gleichzeitig geladen wird, kann sich die elektrische Spannung aus einer Ladequelle auf die andere übertragen. Für Solarstrom sind bis zu 30 Volt (200 Watt) beziehungsweise 60 Volt (400 Watt) als Eingangsleistung zulässig. Da die Hersteller gleichzeitiges Laden ihrer Geräte via PV- und Kfz-System nicht explizit ausschließen, sind Schäden am 12-Volt-Bordnetz des angeschlossenen Fahrzeugs möglich.

Der ADAC wertete die Ective BlackBox 10 und die Jackery Explorer 1000 v2 deshalb sowohl in der Kategorie Sicherheit als auch in der Gesamtnote auf 5,0 beziehungsweise mangelhaft ab.

Wie viel Power die Boxen wirklich liefern

Die wirklich im Alltag nutzbare Nettokapazität war bei den getesteten Geräten im Schnitt gut 10 bis 15 Prozent geringer als die von den Herstellern genannte Bruttokapazität. Die Elektronik in den Powerstations verbraucht schließlich selbst Energie – etwa der integrierte Wechselrichter, um Gleichstrom (DC) in Wechselstrom (AC) umzuwandeln. Eine Restmenge der speicherbaren Energie bleibt außerdem immer im Akku, weil es dessen Lebensdauer schadet, ihn vollständig zu entladen.

Aktiviert man den verbauten Wechselrichter, gehen teils schon 30 Watt verloren. Deshalb raten die ADAC Tester dazu, ihn in den Zeiten auszuschalten, wenn die 230-Volt-Steckdosen der Powerstation nicht benötigt werden. Auch ein Display und die Vernetzung per Bluetooth und WLAN saugen an der Batterie. Wer seinen Stromspeicher möglichst lange nutzen möchte und auch ohne diese Extras auskommt, kann den Energiesparmodus wählen. Das verlängert zudem die Lebenszeit der Batterie.

Tipps für den Kauf einer Powerstation

  • Überlegen Sie sich, wie viel Leistung und Kapazität für Ihre geplanten Anwendungen nötig sind. Mit einer 1000-Wh-Powerstation kann zum Beispiel eine Kühlbox (50 W) beim Camping für circa 20 Stunden betrieben und ein Smartphone (15 Wh) bis zu 66 Mal geladen werden.

  • Beachten Sie die Abmessungen inklusive der Griffe und das Gewicht der Powerstation. Passt das Modell zu Ihren Einsatzzwecken und Erwartungen beim Handling? Wer ein Gerät wählt, das eine Batterieerweiterung bietet, kann flexibel reagieren, wenn sich Anforderungen ändern.

  • Wichtig sind genügend Steckdosen: Neben 230V-AC- und 12-V-DC-Ausgängen sollte die Powerstation über ausreichend leistungsstarke USB-A- und USB-C-Anschlüsse verfügen, um Smartphones oder auch Elektrogeräte mit höherem Energiebedarf laden zu können.

  • Ein Display hilft, die Leistungs- und Laufzeitdaten im Blick zu behalten. Die Tasten für die AC- und DC-Ausgänge sollten gut sichtbar und beleuchtet sein. Eine App erhöht den Bedienkomfort und erlaubt eine Fernsteuerung, wenn die Powerstation etwa im Camper verbaut wird.

  • Da eine Powerstation systembedingt ein hohes bis sehr hohes Gewicht besitzt, sind zwei großzügig dimensionierte und stabile Griffe empfehlenswert. Griffmulden oder Einzelgriffe sind nicht immer optimale Lösungen, um die Boxen sicher und bequem tragen zu können.

  • Alle Powerstations sind bei maximaler Leistung laut. Dezibel-Angaben der Hersteller sagen meist wenig aus, da sie sich nur auf die Grundlast beziehen. Um einen Betrieb auch während der Nacht zu ermöglichen, sollte das Wunschgerät über einen Ruhemodus verfügen.

  • Der Powerstation sollten passenden AC- und DC-Ladekabel für die Nutzung im Camping- und Heimbereich beiliegen. Praktische, aber nicht zwingend notwendige Extras sind eine integrierte Lichtfunktion oder herausnehmbare Lampe.

So hat der ADAC Powerstations getestet

ADAC Testleiter Michael Peuckert bei der Prüfung von mobilen Powerstations
ADAC Projektleiter Michael Peuckert hat die acht Powerstations intensiv geprüft© ADAC/Ralph Wagner

Die Produktauswahl und den anonymen Einkauf führte der ADAC selbstständig durch. Der Test fand im Frühjahr 2025 im Technik Zentrum in Landsberg am Lech statt. Die Untersuchungen erfolgten in vorab festgelegten Kategorien und mit umfangreichem Prüfequipment. Anschließend werteten erfahrene ADAC Techniker alle Ergebnisse aus und benoteten die Powerstations.

Nach diesen Kriterien hat der ADAC die Powerstations für den Test eingekauft:

  • Mobile Powerstation mit einer Kapazität von 750 bis 1500 Wattstunden

  • Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien mit LFP-, NMC oder NCA-Aufbau

  • Mindestens 2 x 230-Volt- und 2 x USB-Anschlüsse

  • Eingang für solares Laden (mindestens 1 x 200 Watt)

  • Maximales Gewicht von 20 Kilogramm

  • Preisempfehlung unter 1500 Euro

  • Produkte mit Verfügbarkeit im Fachhandel, etwa Baumärkte, als auch aus dem Internet werden einbezogen

  • Verfügbarkeit zum Zeitpunkt des Einkaufs

Nach diesen Kriterien hat der ADAC die Powerstations getestet:

  • Handhabung: u.a. Prüfung von Qualität und Nutzbarkeit der Gebrauchsanleitung, Merkmalen für die Verarbeitung, Konstruktion, Transportierbarkeit sowie Bedienbarkeit der Powerstations und eventueller Apps.

  • Funktion: u.a. Prüfung von Leistungsangaben, Ladearten, Ladezeiten und akustische Emissionen bei Lade- und Entladevorgängen sowie von Effizienz und Eigenverbrauch der integrierten Wechselrichter.

  • Ausstattung: u.a. Prüfung des Lieferumfangs, der verfügbaren Ein- und Ausgänge, optischer Anzeigen für Funktionszustände wie LEDs oder auch Displays sowie zusätzlicher Merkmale wie App oder Lichtfunktion.

  • Sicherheit: u.a. Prüfung der AC- und DC-Ausgänge auf Kurzschlussfestigkeit und Überlastabschaltung sowie auf Unabhängigkeit der einzelnen DC-Eingänge untereinander.