Heizungsthermostat wechseln und richtig einstellen: So geht’s

Ein alter Heizungsregler wird gegen einen digitalen ausgetauscht
Digital oder analog? Heizungsthermostate gibt es in unterschiedlichen Ausführungen© stock.adobe.com/Thorsten Malinowski

Egal, ob zum Drehen oder smart: Mit dem passenden Thermostat lässt sich die Leistung Ihrer Heizung verbessern und oft Energie sparen. Wie Sie es selbst wechseln und richtig einstellen.

  • Mit smarten Heizungsthermostaten bis zu 10 Prozent sparen

  • Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Wechsel des Heizungsthermostats

  • Tipps für die richtige Einstellung manueller und digitaler Thermostate

Wie funktioniert ein Heizungsthermostat?

Ein Heizungsthermostat besteht aus einem Drehkopf beziehungsweise Thermostatkopf, über den sich das Heizkörperventil steuern lässt. Je nach gewünschter Temperatur im Raum lässt das Ventil mehr oder weniger heißes Wasser in den Heizkörper. Dazu ist es meist mit einem Temperaturfühler ausgestattet.

Wenn die Raumtemperatur höher ist als die am Thermostat eingestellte Temperatur, wird ein beweglicher Stift im Ventil nach innen gedrückt. Dadurch wird die Ventilöffnung begrenzt oder geschlossen, sodass weniger oder kein Heizwasser mehr in den Heizkörper fließt.

Welche Arten von Thermostaten gibt es?

Es gibt verschiedene Heizungsthermostate, die sich in Funktionsumfang und Kosten unterscheiden.

Manuelles Thermostat

Hier wird die Temperatur per Hand eingestellt. Diese Produktvariante ist einfach und günstig. Im Handel gibt es sie bereits ab etwa 8 bis 10 Euro.

Elektronisches Thermostat

Elektronische Thermostate sind je nach gewünschter Temperatur programmierbar und ermöglichen Zeitpläne. Die Kosten belaufen sich auf etwa 15 Euro. Je nach Funktionsumfang können sie auch teurer sein.

Funk-Thermostat

Kabellos steuern Funk-Thermostate meist mehrere Heizkörper zentral über ein Bedienelement an der Wand. Sie sind ab 25 Euro erhältlich. Beachten Sie, dass bei einem Wechsel eventuell auch das Bedienelement und die Temperaturfühler im Raum getauscht werden müssen.

Smartes Thermostat

Smarte Thermostate sind mit dem WLAN oder über eine andere drahtlose Schnittstelle verbunden und werden über das Smart Home, per App oder Sprachbefehl gesteuert. Kostenpunkt: ab 30 Euro.

Wann ist ein Wechsel sinnvoll?

Ein Klempner der den Heizungsregler austauscht
Mit einer Rohrzange gelingt es, das alte Heizungsthermostat zu lösen© Shutterstock/Andrey Popov

Ist ein Thermostat kaputt, kann es ungemütlich und teuer werden. Dann lässt sich die Heizung nicht mehr regulieren. Auch aus Gründen der Energieeffizienz kann sich ein Wechsel lohnen.

Funktioniert ein Heizungsthermostat nicht mehr wie gewünscht, reagiert nicht mehr, weist Risse oder einen lockeren Drehkopf auf, dann sollten Sie es austauschen. Dasselbe gilt, wenn der Temperaturfühler nicht mehr zuverlässig arbeitet. Das erkennen Sie daran, dass der Heizkörper nicht richtig warm wird oder sich nicht mehr abstellen lässt.

Ein weiterer Hinweis könnte ein auffällig hoher Gas- oder Stromverbrauch sein, der durch die defekte Heizung ausgelöst wird. Vor einem Thermostatwechsel sollten Sie die Heizung entlüften, um auszuschließen, dass zu viel Luft in den Rohren für das Problem verantwortlich ist.

Auch eine Renovierung oder Modernisierung kann ein Grund sein, das Heizungsthermostat zu wechseln. Schließlich halten Heizkörper gut und gern 30 Jahre. Einzelne Komponenten, wie eben die Thermostate, haben oft eine niedrigere Lebensdauer oder sind irgendwann technisch überholt.

Wer die Heizkörper ins Smart Home einbinden oder digital steuern möchte, kann das analoge Thermostat mit Drehkopf gegen ein innovativeres Modell tauschen. Durch den Wechsel zu smarten Thermostaten lässt sich die Heizung genauer steuern und meistens Energie sparen.

Anleitung zum Wechseln des Thermostats

Für den Wechsel brauchen Sie eine Rohrzange, ein Tuch und selbstverständlich ein neues Thermostat. Vor dem Kauf sollten Sie prüfen, wie das bisherige Heizungsthermostat befestigt ist. Die meisten Thermostate haben das Gewindemaß M30 x 1,5. Vorsichtshalber sollten Sie sich am alten Modell orientieren. Liegen alle nötigen Utensilien parat, kann es losgehen.

Drehen Sie das Thermostat der Heizung auf die höchste Stufe. Dann ist kein Druck auf dem Heizkörperventil, es verschwindet im Gehäuse und der Thermostatkopf lässt sich leicht abschrauben. Angst vor Wasserschäden müssen Sie hierbei nicht haben, im Thermostat fließt kein Wasser.

Nun nehmen Sie die Zange zur Hand. Legen Sie das Tuch um den Schraubring, um ihn nicht zu beschädigen, und drehen Sie den Thermostatkopf gegen den Uhrzeigersinn ab.

Nach dem Abschrauben lässt sich das Thermostat abnehmen. Gelingt es nicht gleich, es zu lösen, drehen Sie den Schraubring weiter auf. Vielleicht hat das Thermostat auch eine Sicherheitssperre, ziehen Sie etwas stärker, um sie zu lösen.

Ist das Heizungsthermostat ab, sehen Sie nun das Thermostatventil, aus dem ein Stift austritt. Prüfen Sie, ob er sich leicht nach innen drücken lässt und von selbst wieder herauskommt. Ist das nicht der Fall, sollten Sie ihn fetten beziehungsweise von Kalk und Ablagerungen befreien.

Jetzt kommt das neue Thermostat zum Einsatz. Stellen Sie es ebenfalls auf die höchste Stufe ein und setzen Sie es gerade auf das Heizkörperventil. Bei digitalen Modellen sollten Sie dazu die Herstellerangaben befolgen. Abschließend drehen Sie den Schraubring im Uhrzeigersinn fest. Fertig.

Heizungsthermostat richtig einstellen

Eine Nahaufnahme des Heizungsreglers
Die Zahlen auf dem Thermostat stehen für bestimmte Temperaturstufen© Shutterstock/PhotoSGH

Heizungsthermostate, die richtig eingestellt sind, sorgen nicht nur für angenehmes Raumklima im Haushalt. Jedes Grad weniger entspricht ungefähr einer Energieeinsparung von 6 Prozent. Die Verbraucherzentrale warnt jedoch, nicht zu viel einsparen zu wollen: 16 Grad Celsius oder Stufe 2 sollten auch in ungenutzten Räumen das Minimum sein. Sonst droht Schimmelbildung.

Je nachdem, ob es sich um ein analoges oder digitales Thermostat handelt, gibt es unterschiedliche Funktionsweisen und Einstellmöglichkeiten.

Manuelle Heizungsthermostate einstellen

Die Einstellung manueller Thermostate wird einfach am Drehkopf vorgenommen. Dessen Rand ist mit Zahlen von eins bis fünf versehen, die jeweils einer bestimmten Temperatur entsprechen:

  • Stufe 1:
    ca. 12 – 14 Grad Celsius (Treppenhaus)

  • Stufe 2:
    ca. 16 – 18 Grad Celsius (kühle Räume)

  • Stufe 3:
    ca. 20 – 21 Grad Celsius (Wohnräume)

  • Stufe 4:
    ca. 24 Grad Celsius (warme Räume)

  • Stufe 5:
    ca. 28 Grad Celsius (maximale Heizleistung)

Die Striche zwischen den fünf Stufen stehen für entsprechende Zwischentemperaturen.

Auf manuellen Thermostaten befinden sich meist drei Symbole: Sonne, Mond und Schneeflocke.

  • Die Sonne visualisiert den Komfort-Modus. Damit ist die Raumtemperatur bei ungefähr 20 Grad Celsius – passend für Wohnräume.

  • Der Mond steht für die Nachtabsenkung. Damit lässt sich die Temperatur nachts auf rund 14 Grad Celsius senken.

  • Die Schneeflocke steht für den Frostschutz. Damit die Rohre im Winter nicht einfrieren und die Räume nicht übermäßig stark auskühlen, sorgt die Heizung in dieser Einstellung für eine Temperatur von rund 6 Grad Celsius.

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Digitale Heizungsthermostate einstellen

Digitale und smarte Heizungsthermostate ermöglichen es, die Temperatur genauer und komfortabler einzustellen. Die programmierbaren Thermostate messen die Raumtemperatur und steuern das Heizkörperventil automatisch. Bei vielen Modellen lässt sich die Heizung zu einer festgelegten Uhrzeit herunterregeln: etwa nachts oder bei Abwesenheit.

Einige Systeme bieten auch Geofencing an. Dabei kommuniziert das Smart Home mit dem Smartphone und erkennt, wann jemand zu Hause ist. Bei Bedarf lässt sich die Temperatur auch per Knopfdruck ändern.

Wichtig ist, dass Sie alle Räume in der kalten Jahreszeit ausreichend heizen. In Wohnbereichen werden 20 bis 22 Grad als behaglich empfunden. In der Küche sind laut dem Bundesumweltamt etwa 18 Grad empfehlenswert, in Schlafzimmern genügen 17 Grad und in Fluren meistens 15 Grad Celsius. Das Badezimmer sollte hingegen zwischen 21 und 24 Grad Celsius warm sein.

Was bringen smarte Thermostate?

Digitales Heizungsregler der von einer Frau bedient wird
Mit einem digitalen Thermostat können Sie die Heizung automatisch steuern© iStock.com/djedzura

Smarte Heizungsthermostate lassen sich via Bluetooth, WLAN oder andere Schnittstellen in das Smart Home einbinden. Das gelingt über die jeweilige App auf dem Smartphone auch von unterwegs. Darüber können vernetzte Haushalte die gewünschten Heiztemperaturen und -zeiten einstellen, um höhere Einsparungen und mehr Komfort zu erreichen. Die smarten Helfer eigenen sich vor allem für zentrale Heizungsanlagen, bei denen die Thermostate in jedem Raum einzeln steuerbar sind.

Die Stiftung Warentest hat herausgefunden, dass sich je nach Verhalten der Bewohnerinnen und Bewohner gegenüber älteren Heizthermostaten bis zu 10 Prozent an Heizkosten im Jahr sparen lassen. Günstig ist die Umrüstung des Haushalts allerdings nicht. Zwischen 264 und 710 Euro kostet die Anschaffung für einen Modellhaushalt mit sechs Heizkörpern, rechnet die Stiftung Warentest vor.

Ob sich die Anschaffung von smarten Heizungsthermostaten lohnt, hängt laut der Stiftung Warentest von den folgenden Faktoren ab: Ist das Haus gedämmt? Sind die Bewohner diszipliniert und drehen ihre Heizung bereits in der Regel von allein runter, wenn sie den Raum für längere Zeit nicht nutzen? Trifft beides zu, lässt sich durch smarte Thermostate eher wenig Energie einsparen.