Honda CMX500 Rebel: Testfahrt, Daten, Preis

Mann fährt auf einer Honda Rebel
Technisch gesehen ist die Honda Rebel nur mit dem Nötigsten ausgestattet© Honda

Die Honda CMX500 Rebel ist ein minimalistischer Bobber der Einsteigerklasse mit gutem Charakter und niedriger Sitzhöhe. Fahrbericht aus der Zeitschrift Motorrad Heft 11/2017. Plus: Aktuelle technische Daten, Bilder und Preis.

Frauen- oder Fahrschulmotorrad, diese Bezeichnung hören die Honda-Modellplaner eher ungern. Möglicherweise weil die Rebel eben doch in diesem Umfeld ihre Nische findet – in den Händen von Frauen, Fahrschülern, Kurzbeinigen, Neu- oder Wiedereinsteigern.

Wenn die Honda-Konfektionäre die Perspektiven ihres Bobbers nüchtern sähen, wäre dieses Szenario wahrscheinlich willkommen. Denn wir erinnern uns: Mit dem Baby-Chopper XV 535 schrieb Yamaha in den 1990er-Jahren eine Erfolgsstory. 57.000 Maschinen verkauften sich damals allein in Deutschland. Die Kundschaft: Frauen, Fahrschulen, Kurzbeinige, Neu- und Wiedereinsteiger.

Minimalistischer Bobber

Doch die Zeiten haben sich geändert. Die Rebel ist kein chromblitzender Chopper, sondern ein matt lackierter Bobber. Und statt einem V2 steckt der Twin aus der CBR500R zwischen den zierlichen Rahmenrohren. Die tragen den Lenkkopf hoch oben, führen die Linie steil abfallend vom Lenker über den aufgesetzten 11,2-Liter-Tank bis zum 690 Millimeter niedrigen Sitzkissen hinab.

Bobber, das bedeutet auch: Auf alles, was nicht unbedingt gebraucht wird, wird verzichtet. Das rudimentäre Rundinstrument, die Einzelscheibe im Vorderrad, die dünne Gabel und die simplen Stereo-Federbeine signalisieren die gebotene Askese – die dicken 16-Zoll-Reifen und die kurzen Kotflügel betonen die Stammeszugehörigkeit.

Im Test: 46-PS-Motor

Motordetail der Honda Rebel
In der CMX500 Rebel arbeitet der bewährte Motor der Honda CBR500R© Honda

Auch wenn der sanfte, gleichmäßige Sound des 471-cm³-Zweizylinders nicht so recht zum Rebellenimage passen will. Genauso wenig wie die Fußrasten. Oder doch? Denn statt konzeptüblich vorn, sitzen die Rasten mittig, sollen den Piloten fahraktiver positionieren. In Kooperation mit dem wenig nach hinten geschwungenen Lenker sitzt es sich in der Tat ungewohnt, für dieses Konzept erstaunlich aufrecht und engagiert, letztlich aber doch recht komfortabel.

Gemütliches Dahinrollen mit der Kraft aus dem Drehzahlkeller: Wer würde es wagen, darauf zu hoffen? Es muss sich was drehen im Maschinenräumchen, selbst wenn es nur moderat vorangehen soll. Dass der Motor statt 48 PS in der CBR nun nur noch 46 PS, dafür aber ein um 500/min früher anliegendes maximales Drehmoment besitzt, dürften selbst Sensibelchen nicht spüren. Die Rebel damit an ihre Grenzen zu bringen, gelingt aber auf alle Fälle.

Bilder: Honda CMX500 Rebel im Detail

Bobber-typisches Fahrverhalten

Womit wir bei den Fahreigenschaften wären: Der dicke 130er-Vorderreifen (Dunlop D 404) meldet sich aus der Schräglage nur diffus, die schwach gedämpften Federbeine schaukeln das Heck recht lax über die Straße, und die niedrig positionierten Fußrasten kratzen über jeden Huckel in der Kurve. Immerhin: Das ABS, welches gerade bei diesen chopper-orientierten Konzepten wichtiger als bei allen anderen Kategorien ist, agiert souverän. 

Fazit: Gute Preis-Leistung

Die kleine Rebellin überzeugt mit unaufgeregtem Charakter, niedriger Sitzhöhe und – vor allem – einem günstigen Preis: 7190 Euro.

Fahrberichte, Events, Tourentipps: Motorrad-Infos vom ADAC

CMX500 Rebel: Technische Daten, Preis

Herstellerangaben

Motor

Wassergekühlter Zweizylinder-Viertakt-Reihenmotor, eine Ausgleichswelle, zwei obenliegende, kettengetriebene Nockenwellen, vier Ventile pro Zylinder, Rollenkipphebel, Nasssumpfschmierung, Einspritzung, 2x Ø 34 mm, geregelter Katalysator, Lichtmaschine 340 W, Batterie 12 V/9 Ah, mechanisch betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung, Sechsganggetriebe, O-Ring-Kette, Sekundärübersetzung 2,733

Bohrung x Hub 67,0 x 66,8 mm

Hubraum 471 cm³

Verdichtungsverhältnis 10,7 : 1

Nennleistung 34,0 kW (46 PS) bei 8500/min

Max. Drehmoment 43 Nm bei 6000/min

Fahrwerk

Brückenrahmen aus Stahl, Telegabel, Ø 41 mm, Zweiarmschwinge aus Aluminium, zwei Federbeine, verstellbare Federbasis, Scheibenbremse vorn, Ø 295 mm, Doppelkolben-Schwimmsattel, Scheibenbremse hinten, Ø 240 mm, Einkolben-Schwimmsattel, ABS

Alu-Gussräder 3.00 x 16; 3.50 x 16

Reifen 130/90 16; 150/80 R 16

Maße & Gewicht

Radstand 1488 mm, Lenkkopfwinkel 62,0 Grad, Nachlauf 110 mm, Federweg vorn/hinten 121/95 mm, Sitzhöhe 690 mm, Gewicht vollgetankt 190 kg, zulässiges Gesamtgewicht 361 kg, Tankinhalt 11,2 Liter

Preis

7190 Euro


Copyright: MOTORRAD*, Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG

* Durch Anklicken des Links werden Sie zu einer externen Internetseite weitergeleitet, für deren Inhalte der jeweilige Seitenbetreiber verantwortlich ist.