Bobber

Seinen Ursprung hat das Bobber-Segment in der amerikanischen Tuning-Szene der 1930er-Jahre, als Serien- zu Rennfahrzeugen umgebaut wurden, indem verzichtbare Bauteile wie Schutzbleche gekürzt oder weggelassen wurden. Ein solcher Umbau beim Motorrad wurde Bob-Job genannt (to bob = kürzen), was oft zudem mit dem Verzicht auf eine Hinterradfederung und der Montage eines Einzelsitzes einherging. Ab den 40er-Jahren wurden Bob-Jobs vornehmlich an weiter für den Straßenverkehr zugelassenen Motorrädern vorgenommen. Die Ästhetik dieser Umbauten unterlag seither wechselnden Moden. Einflüsse im kommerziellen Motorradbau wurden in den 1990er-Jahren sichtbar. Seit dieser Zeit wurde auch der Typenbegriff Bobber verwendet.

Mittlerweile gehören Bobber-Modelle zum Repertoire vieler Hersteller wie Harley-Davidson, Triumph oder Honda. Oftmals werden sie von Chopper-Modellen abgeleitet. Typische Merkmale sind kurze Schutzbleche, die Abwesenheit von Verkleidungsteilen, eine Lackierung in (Matt)Schwarz, schmale und gerade Lenker, knapp über dem Hinterrad positionierte Einzelsitze oder im Vergleich zum Chopper kleinere Vorderräder mit voluminösen Reifen. Die Hinterradaufhängung moderner Bobber-Modelle beinhaltet in der Regel Federelemente, wobei das Design oft deren Abwesenheit vorgaukelt. Mittlerweile werden Bobber in allen Hubraumklassen angeboten. Ein Einstiegsmodell ist die GV 125 S Aquila von Hyosung, 1,9 Liter Hubraum bietet die Chief Bobber Dark House von Indian.