Diesmal im ADAC Test: Zwölf Sommerreifen für Mittelklasse-SUVs und für Vans wie den VW-Bus. Das Ergebnis ist erfreulich: Mit viermal "gut" und siebenmal "befriedigend" präsentieren sich die Testkandidaten auf einem guten Niveau. Doch ein Modell fällt durch. Gute Ergebnisse auf Nässe Hankook-Tochter Laufenn patzt No-Name-Produkt Maxxis vorne dabei Sie fahren einen kompakten SUV oder Van? Dann könnte die vom ADAC aktuell getestete Größe 235/55 R17 mit dem Speedindex W (bis 270 km/h) oder Y (bis 300 km/h) genau die richtige sein. Bewertet wurden nicht nur die Fahr- und Sicherheitseigenschaften oder die Reserven im Grenzbereich, sondern auch Umwelt- und Wirtschaftlichkeitsaspekte Testergebnis Bester im Test: Der Michelin Primacy 4 Die mit "gut" bewerteten Reifen punkten nicht nur im Nassen, sondern auch auf trockener Fahrbahn sowie beim Kraftstoffverbrauch und im Verschleiß. Das beste Gesamtergebnis liefert der Michelin Primacy 4, der mit der Bestnote im Verschleiß (prognostizierte Laufleistung: knapp 46.700 km) aus der Spitzengruppe heraussticht. Auch der Bridgestone Turanza T005 und der Maxxis Premitra 5 schneiden mit einer berechneten Laufleistung von 41.400 bzw. 37.000 Kilometern recht gut ab. Der Pirelli Cinturato P7 erreicht mit seiner prognostizierten Laufleistung von 35.000 Kilometern gerade noch ein gutes Resultat (2,5). Fünf Reifen verpassten das Gesamturteil "gut" mit den Noten 2,7 und 2,8 nur knapp, zwei liegen mit 3,0 klar im befriedigenden Bereich. Semperit Speed-Life 2 SUV, Esa+Tecar Spirit PRO, Kleber Dynaxer HP3 und Continental EcoContact 6 punkten zwar auf trockener Fahrbahn, werden aber wegen Schwächen auf nasser Fahrbahn abgewertet: Beim Semperit, Esa+Tecar und Kleber sind es die schwachen Brems- sowie Handling-Bewertungen, beim Yokohama BlueEarth RV-02 und dem EcoContact 6 ist es das nur ausreichende Abschneiden im Kurvenaquaplaning. Jedoch muss beim Conti das herausragend gute Abschneiden beim Kraftstoffverbrauch und beim Verschleiß gelobt werden. Auf Nässe zeigen dagegen der Hankook Ventus Prime 3 und der Kumho Ecsta HS51 gute Eigenschaften, performen allerdings auf trockener Fahrbahn nur befriedigend – und werden deshalb ebenfalls im Gesamtresultat auf "befriedigend" abgewertet. Der Laufenn S-Fit EQ, ein günstiges Zweitmarken-Modell von Hankook, ist das "mangelhafte" Schlusslicht. Auf trockener Fahrbahn überzeugt er zwar mit guter Präzision und guten Sicherheitsreserven, lässt dafür aber auf nasser Fahrbahn Federn. Vor allem im Nasshandling enttäuscht er mit wenig Grip und einer schlechten Balance, weshalb er sich nur unpräzise über den Kurs dirigieren lässt. Das ist inzwischen wohl auch den Hankook-Ingenieuren aufgefallen: Das Modell wurde durch einen Nachfolger (EQ+) ersetzt. Die Verschleiß-Prognose Der Verschleißtest dieser Dimension wurde auf dem Verschleißprüfstand durchgeführt und durch Konvois auf der Straße verifiziert. Die ermittelten Unterschiede sind zwar recht deutlich, doch kein Modell musste aufgrund der Verschleißergebnisse abgewertet werden. Allerdings: Die durchschnittliche Laufleistung der aktuellen Testdimension ist mit einer prognostizierten Laufleistung zwischen 34.500 und 48.300 Kilometern im Vergleich zu der letztjährigen Vergleichsgröße 215/65 R 16 C deutlich geringer. Die prognostizierte Laufleistung der Testreifen Fazit: Besser als die früher getesteten C-Reifen Nach dem insgesamt eher schlechten Abschneiden der C-Reifen in der Dimension 215/65 R16 C im ADAC Test 2019, die vorwiegend im gewerblichen Bereich für Transporter eingesetzt werden, wurde für den Sommerreifentest 2020 mit der Dimension 235/55 R17 eine alternative Reifengröße für Vans sowie Mittelklasse-SUVs unter die Lupe genommen. Sie ist ebenfalls zulässig und wird bei entsprechender Ausstattungslinie beispielsweise am Testfahrzeug VW T6 ab Werk montiert. Vor allem für Vans, die hauptsächlich privat genutzt werden, lohnt sich der Wechsel auf die 235er-Größe tatsächlich. Denn fast alle Testkandidaten liefern unter Sicherheitsaspekten deutlich bessere Resultate ab als die C-Reifen des Vorjahrestests. Die Unterschiede bei den Nasseigenschaften sind gewaltig. Beispiel Nassbremsen bei den Bremsversuchen von 80 auf 20 km/h: Bei den aktuell getesteten 235ern bremst der Kumho Ecsta HS51 mit 35,8 Metern auf Asphalt am besten, der Maxxis Premitra 5 mit 41 Metern am schlechtesten. Allerdings ist damit der Bremsweg des Maxxis immer noch kürzer als der Bremsweg des besten C-Reifens im 2019er-Test! Einziger Wermutstropfen: Die prognostizierte Laufleistung der 17-Zoll-Größe ist im Schnitt deutlich geringer als die der C-Reifen – aber das sollte für das Plus an Sicherheit der aktuell getesteten Reifen in Kauf genommen werden. Fahrzeugübersicht der Dimension 235/55 R17 Nachfolgende Fahrzeugmodelle (und zahlreiche weitere) können – je nach Motorisierung und Ausstattung – mit der hier getesteten Reifengröße bestückt werden. Text: Thomas Kroher. Fotos: ADAC/Wolfgang Grube. Kontakt zur Redaktion: redaktion@adac.de Methodik und Hintergrund