VW Golf GTI Testfahrt – plus alles zum Facelift 2024

Golf GTI fährt auf einer Straße, aufgenommen von vorne
VW Golf GTI: Charakteristische rote Elemente plus Lichtleiste an der Front© Volkswagen

Der VW Golf GTI verwöhnt Fans mit einem 245 PS starken Turbomotor und einem extrem sportlichen Fahrwerk. Testfahrt mit dem Kompakt-Sportler. Plus: Infos und Bilder vom Facelift-Modell 2024.

  • GTI als betont sportliche Version des Golf

  • Sportlich abgestimmtes Fahrwerk mit Vorderachssperre

  • Ausblick auf das Facelift-Modell mit 265 PS

Mit diesem Erfolg hatte niemand gerechnet, als der erste VW Golf GTI 1975 auf der IAA in Frankfurt präsentiert wurde. 5000 Einheiten, so der Plan, sollten produziert werden – am Ende waren es fast einhundertmal so viele GTI-Verkäufe vom Golf I. 45 Jahre, sieben Generationen und insgesamt mehr als 2,3 Millionen verkaufte GTI später zog sich auch die achte Golf-Generation den Sportdress an.

Golf GTI: Besondere Optik

Golf GTI fährt auf einer Strasse, von schräg vorne aufgenommen
Der GTI wirkt breiter als der konventionelle VW Golf© Volkswagen

Knapp 4,30 Meter lang und leicht geduckt wirkend präsentiert sich der achte GTI wie im unprätentiösen Turndress. Optisch auffällig sind die wabenförmigen Lufteinlässe in der Schürze: Hier sind die aus fünf LED-Rechtecken zusammengesetzten Nebelleuchten integriert, die an eine Zielflagge erinnern sollen. Die roten Akzente im Kühlergrill ziehen sich schon seit der ersten GTI-Generation als Designelement durch. Abgerundet wird der Look des Sport-Golf auf Wunsch mit bis zu 19 Zoll großen Rädern, Serie sind 17-Zöller.

Cockpit fast ohne Knöpfe

Das Cockpit vom Golf GTI
Rot ist die dominierende Farbe im GTI-Cockpit© Volkswagen

Rote Akzente gibt es auch im Innenraum und natürlich bezieht VW die gut ausgeformten Sportsitze traditionell mit Karomuster. Der Rest ist wie beim Standard-Golf: Das Cockpit kommt nahezu ohne Knöpfe aus, es gibt nur digitale Instrumente. Das Infotainment-System ist aber nicht wirklich intuitiv bedienbar. Wer will, kann sich den Drehzahlmesser prominent in der Mitte des Fahrerdisplays anzeigen lassen.

GTI mit 245 PS starkem 2-Liter-Motor

Der Motor vom Golf GTI
Mit 245 PS ist der Golf 8 GTI genauso stark wie sein Vorgänger© Volkswagen

Unter der Haube arbeitet wie schon in Nummer 7 ein Vierzylinder-Turbo-Benziner. Allerdings in einer Evolutionsstufe mit 180 kW/245 PS Leistung und 370 Newtonmeter Drehmoment. Das lässt den Kompaktwagen in kurzweiligen 6,3 Sekunden auf Tempo 100 eilen. Der 110 PS starke Golf I GTI brauchte dafür noch 9,0 Sekunden. Bei Tempo 250 wird abgeregelt. Fans der Handschaltung bekommen den Kompakt-Sportler mit einem knackigen 6-Gang-Getriebe. Alle anderen können sich an der Seite eines 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe ausruhen.

Das Fahrverhalten ist sportlich und sicher

Golf GTI fährt auf einer Strasse, aufgenommen von schräg hinten
Der Golf 8 GTI fährt sich noch ausgewogener als der Vorgänger© Volkswagen

Die Qualitäten des Fahrwerks sind aller Ehren wert. So regelt ein Fahrdynamik-Manager das Zusammenspiel der adaptiven Dämpferregelung und der elektronischen Differenzialsperre XDS, die einzelne Räder gezielt abbremst. Und offenbar haben die Ingenieure in die Abstimmung des 15 Millimeter tiefer liegenden Sportfahrwerks mit Federraten, Querlenkern und Dämpfer-Hydrauliken richtig viel Zeit investiert.

Bei hohem Tempo liegt der GTI überaus stabil auf der Straße und macht so auch lange Fahrten auf der Autobahn zum Vergnügen. Bei Landstraßentempo tänzelt der GTI leichtfüßig über den Asphalt und giert nach Kurven. Dank der Progressivlenkung braucht es von Anschlag zu Anschlag nur knackige 2,1 Umdrehungen am GTI-typischen 3-Speichen-Volant.

Wie der normale Golf unterstützt auch der GTI den Fahrer tatkräftig, leitet im Ernstfall automatisch eine Notbremsung ein und übernimmt auf Wunsch das Gasgeben, Bremsen und die Spurführung – solange der Lenker noch eine Hand am Steuer hat.

Golf GTI 2024: Facelift-Modell mit 265 PS

Mit dem Facelift für die Golf-Baureihe 2024 bekommt der GTI einen Leistungszuwachs von 15 kW. 195 kW/265 PS stehen dann im Fahrzeugschein. Das ist nicht so viel mehr als bisher, aber die Mehrleistung sollte man am Steuer schon bemerken können.

Was ist sonst neu am Facelift-Modell? Die Modellpflegemaßnahmen betreffen vor allem das Infotainmentsystem und die Assistenzsysteme. Äußerliche Retuschen beschränken sich auf weiter entwickelte LED-Matrixscheinwerfer und LED-Rückleuchten, den Frontstoßfänger, die Lichtsignatur an der Front, neue Außenfarben und neu designte Felgen.

Das große Infodisplay ("Discover") misst nun 12,9 Zoll in der Diagonalen. Die Slider sollen besser bedienbar sein und sind nun auch beleuchtet. Die Menüstruktur wurde laut VW vereinfacht. Für die wichtigsten Grundfunktionen sind oben und unten am Display Touch-Menüpunkte prominent platziert. Die obere Leiste ist individuell konfigurierbar, unten befindet sich das (statische) Klimamenü. Auch die Mitte des Homescreens ist frei mit Kacheln für Apps belegbar.

Bei den Assistenten ist der neue "Park Assist Pro" erwähnenswert, der das fernbediente Ein- und Ausparken per Smartphone ermöglicht. Die neuen LED-Matrixscheinwerfer sollen eine Leuchtreichweite von 500 Metern haben. Ein tolles Design-Gimmick ist das bei Dunkelheit leuchtende VW-Logo am Kühlergrill. Preise gibt es noch nicht.

Text: Michael Gebhardt, Wolfgang Rudschies

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