Fazit zum Renault Captur ENERGY dCi 90 Intens (01/16 - 03/17)
Renaults Beitrag zum heiß umkämpften Markt der Kompakt-SUV ist der Captur. Er bringt grundsätzlich alle Voraussetzungen mit, die ihn dafür qualifizieren. Dank des höheren Aufbaus steigt man vorn bequem ein und hat zudem aufgrund der etwas höheren Sitzposition das Verkehrsgeschehen gut im Blick. Die Fahrzeugbreite beträgt inkl. der Außenspiegel knapp zwei Meter, wodurch sich Parklücken problemlos finden lassen. Das Platzangebot fällt trotz der kompakten Karosserie ordentlich aus, der Kofferraum fasst bei ausgebauter Kofferraumabdeckung bis zu acht handelsübliche Getränkekisten. Der im Testwagen verbaute Selbstzünder mit 66 kW/90 PS reicht im Alltag aus, wer allerdings häufig auf der Autobahn unterwegs ist, sollte zur stärkeren Variante mit 110 PS greifen. Der Verbrauch des Testwagens beträgt im EcoTest akzeptable 4,9 l Diesel pro 100 km, die Schadstoffanteile im Abgas sind allerdings deutlich zu hoch. Abseits des Zulassungszyklus steigen die Stickoxide extrem an, hier muss Renault unbedingt nachbessern. In der Ausstattungsvariante Intens zeigt sich der Captur umfangreich ausgestattet, der Basispreis liegt dann aber auch bei stattlichen 21.390 Euro.
Der ausführliche Testbericht zum Renault Captur ENERGY dCi 90 Intens (01/16 - 03/17) als PDF.
Hier können Sie sich zu den Rückrufen des Fahrzeuges informieren. Welche Fahrzeuge genau betroffen sind, entnehmen Sie bitte dem Rückruf, da häufig nicht alle Fahrzeuge einer Baureihe betroffen sind.
Rückrufdatum
Mai 2017
Anlass
Abgasreinigung verschwefelt
Betroffene Modelle
Captur (06/13 - 03/17), Kadjar (05/15 - 12/18)
Variante
nur 1.5 dCi 110 hp
Bauzeitraum betroffener Fahrzeuge
Captur: 2013 bis 04.09.2015
Kadjar: Produktionsstart bis 02.07.2015
Anzahl betroffener Fahrzeuge
1.100 (Deutschland) 11.461 (weltweit)
Dauer
Bis 6,8 Std.
Halterbenachrichtigung durch
Anschreiben durch Hersteller
Zusätzliche Information
Der Grund für die Aktion ist eine fehlerhafte Kalibrierung in der Motorsteuerung. Dieser Kalibrierungsfehler des Einspritzsteuergeräts bewirkt eine Unterschätzung der aus dem Kraftstoff stammenden Schwefelmenge, die in der NOx-Falle eingelagert ist. Infolgedessen wird die Entschwefelungsphase (Entfernung des in der NOx-Falle eingelagerten Schwefels nicht mehr rechtzeitig) ausgelöst. Aufgrund der möglichen Sättigung der NOx-Falle mit Schwefel, der die Einlagerungsstellen für die Stickoxide besetzt, kann diese Situation auf lange Sicht zu einer verringerten Wirksamkeit der NOx-Nachbehandlung führen. Als Abhilfe wird die NOx-Falle getauscht und es erfolgt eine Neuprogrammierung des Einspritzsteuergeräts. Die Aktion läuft seit Mai 2017 und ist für die Kunden kostenlos.
Rückrufdatum
April 2015
Anlass
Ungenau montierte Radhausverkleidungen
Betroffene Modelle
Captur (06/13 - 03/17)
Variante
keine Angaben
Bauzeitraum betroffener Fahrzeuge
Bis 07.Nov.2014
Anzahl betroffener Fahrzeuge
22.240 (Deutschland) 270.340 (weltweit)
Dauer
keine Angaben
Halterbenachrichtigung durch
Anschreiben des Herstellers anhand Halteradressen
Zusätzliche Information
Durch ungenau montierte Radhausverkleidungen an der Vorderachse können diese an den daneben verlaufenden Bremsschläuchen scheuern und diese beschädigen. Im Extremfall könnte dies zum Austritt von Bremsflüssigkeit und in Folge zu Bremsproblemen führen. Die Händler überprüfen die exakte Position und Montage der vorderen Radhausverkleidungen. Wenn es zum Scheuern gekommen ist, werden auch die Bremsschläuche getauscht. Start der Aktion war im März 2015. Die Aktion dauert bis zu zwei Stunden (Bremsschlauchtausch) und ist für die Kunden kostenlos.
Keine gemeldeten Mängel
Aktuell liegen uns keine Informationen zu Mängeln vor. Lassen Sie uns gerne wissen, wenn Sie Probleme mit Ihrem Fahrzeug haben. Ihre Meldungen werden nach einer Überprüfung durch uns in der Mängel-Abfrage veröffentlicht
In der ADAC Pannenstatistik sieht man, welche Fahrzeuge sich im Alltag als zuverlässig erweisen und wo öfter der Pannenhelfer gefragt ist. Außerdem bekommt man interessante Einblicke darüber, welche Teile am Auto besonders häufig Probleme verursachen.
Der ADAC Ecotest hilft, die Umweltfreundlichkeit von Fahrzeugen zu bewerten. Untersucht werden dabei der Verbrauch/CO₂-Ausstoß und die gesetzlich limitierten Schadstoffe wie etwa Kohlenmonoxid oder Stickoxide. Im ADAC Ecotest können nur dann die maximal fünf Sterne erreicht werden wenn ein Fahrzeug sowohl im Verbrauch wie auch bei den Schadstoffen sehr gut abschneidet.
Der Captur dCi 90 erhält mit einer CO2-Bilanz von 155 g/km 32 Punkte in diesem Kapitel. Der gemessene Durchschnittsverbrauch liegt bei 4,9 l/100 km. Innerorts verbraucht der Renault 4,5 l, außerorts 4,4 l und auf der Autobahn 6,0 l pro 100 km. Zugunsten des Verbrauchs kann man den Eco-Modus wählen, in dem die Leistung reduziert wird.Im Schadstoffkapitel liefert der Captur kein überzeugendes Ergebnis ab. Renault setzt zur Reduzierung der Stickoxide einen einfachen NOx-Speicherkat ein, der nur für die Einhaltung der Euro 6 Grenzwerte im Zulassungszyklus sorgt. Fährt man aber wie im EcoTest außerhalb des Zyklus, kann das System die schädlichen Stickoxide nicht mehr zurückhalten - die NOx-Werte steigen extrem an. Renault sollte dringend nachbessern, um das Stickoxidproblem in den Griff zu bekommen, da für diese Fahrzeuge in Zukunft ein Fahrverbot in Innenstädten drohen kann. Hierfür gibt es in diesem Kapitel null Punkte, sodass der Renault in der Summe nur auf 32 Punkte und zwei Sterne kommt.