Fazit zum Peugeot e-308 156 GT (ab 09/23)

Elektroautos sind heutzutage oftmals SUVs und stehen - trotz ungebrochener Beliebtheit bei den Kunden - bei Kritikern in Verruf. Zu groß, zu schwer, zu ineffizient sollen die höhergelegten Modelle sein. Dabei gibt es durchaus sinnvolle Angebote unter den Stromern. Dazu zählt definitiv der e-308 von Peugeot. Denn er ist mit rund 1,7 t für ein Elektroauto vergleichsweise "leicht", zudem dank seiner kompakten Außenmaße praktisch gerade im urbanen Gebiet. Dabei erfordert er nicht mal Kompromisse für die Passagiere - vier Erwachsene können problemlos reisen, dabei ihr Gepäck im ausreichend großen Kofferraum verstauen. Reicht der nicht, sind auch bis zu 80 kg auf dem Dach erlaubt. Nur wenn man etwas ans Heck packen oder hängen will, gibt es lange Gesichter: Der e-308 bietet weder einen Anhänge- noch eine Stützlast. Wem der Kofferraum des getesteten Schrägheck-308 nicht reicht, kann immerhin zum e-308-Kombi mit großem Gepäckabteil greifen. Beiden Karosserievarianten gemein ist die ansehnliche Materialauswahl im Innenraum und die grundsätzlich gute Verarbeitung - da scheppert nix. Die GT-Variante bringt eine umfangreiche Ausstattung mit, gegen Aufpreis sogar eine vollwertige Massagefunktion in den Vordersitzlehnen. Dazu passen der hohe Antriebskomfort und das gut abgestimmte Fahrwerk. Auch wenn es keine elektronisch geregelten Dämpfer gibt, der Kompromiss zwischen Komfort und Dynamik harmoniert mit dem Charakter des Fahrzeugs. Der e-308 mit seinem neuen Elektroantriebssystem überzeugt vor allem gefällt mit seinem niedrigen Verbrauch - solange man nicht zu schnell fährt. Denn dann kann auch Peugeot nicht zaubern und die Reichweite geht in die Knie. Das liegt auch an der eher kleinen Batterie mit 54 kWh Brutto-Kapazität (51 kWh nutzbar). Die kann ausreichend schnell geladen werden, muss jedoch ohne Heizung auskommen - im Winter verlängert sich die Ladezeit entsprechend. Eine kleine Batterie ist nicht grundsätzlich schlecht für Langstrecken - durch eine geschickte Routenführung mit dynamisch angelegten Ladestopps kann der Fahrer unterstützt werden. Hier fällt der e-308 jedoch komplett aus. Die halbgare Alternative über eine zugekaufte App ist keine Lösung, zumal sie von Anfang an extra kostet. Und das bei einem Preis von rund 50.000 Euro für den Testwagen.