Der Honda Prelude ist zurück – so fährt er sich

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Von Redaktion

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Der Honda Prelude fahrend auf einer mediteranen Landstraße
Neuer Honda Prelude: Die Zeit der Sportcoupés scheint noch nicht ganz vorbei zu sein© Honda

Honda bringt das Sportcoupé Prelude zurück. Mit Hybridmotor passt er technisch gut in die Zeit, doch ist er mit dem Antrieb sportlich genug? Erste Testfahrt!

  • Marktstart im Frühjahr 2026

  • Hybridantrieb mit 184 PS

  • Fünf Liter Verbrauch im WLTP-Zyklus

Ein Hybridantrieb in einem Sportcoupé? Das passt auf den ersten Blick nicht so recht zusammen, schließlich soll ein solcher Motor in erster Linie brav und sparsam sein. Doch im Falle des neuen Prelude könnte die Kombination mehr Emotionen wecken: Der Motor klingt wie ein handgeschalteter Benziner.

Das Sportcoupé startet im Frühjahr 2025 zu Preisen ab 49.500 Euro.

Neuer Prelude mit knackiger Größe

Der Honda Prelude auf einem Parkplatz stehend man sieht das Heck
Gute Proportionen: Der neue Prelude ist nicht groß© manelportugal@gmail.com

Auf Modellbezeichnungen mit Tradition zurückzugreifen, liegt im Autogeschäft schon länger im Trend. Anders als viele Konkurrenten klebt Honda die Namensplakette jedoch nicht einfach ans Heck eines beliebigen SUVs, sondern bleibt dem Segment des Vorgängers treu.

Als 2001 der bislang letzte Prelude in Deutschland verkauft wurde, handelte es sich ebenfalls um einen sportlich geschnittenen 2+2-Sitzer mit zwei Türen und fließender Dachlinie. In einer Zeit, in der Sportwagen unterhalb der absoluten Luxusliga eine Seltenheit sind, fällt der Prelude auf.

Ansicht des Kofferraumes des Honda Prelude
Nicht sonderlich gut zu beladen, aber groß genug: Der Kofferraum des Honda© manelportugal@gmail.com

Die Neuauflage fällt mit 4,53 Metern eine halbe Handbreit kürzer aus, was vor allem an der für Erwachsene nahezu unbrauchbaren Rücksitzbank spürbar wird. Vorne geht es dafür relativ luftig zu, selbst größere Europäer finden bequem Platz.

Und auch der Kofferraum unter der großen Klappe reicht für das Gepäck beim Kurzurlaub zu zweit. Dank umklappbarer Rücksitzlehnen ist auch der große Wocheneinkauf kein Problem – auch wenn die Sachen beim Ein- und Ausladen über eine hohe Kante gehievt werden müssen.

Ambiente und Bedienkonzept im Cockpit fallen dabei relativ klassisch aus: Der Touchscreen bleibt klein, vieles wird immer noch über physische Knöpfe und Rädchen bedient, die sich wertig anfassen und satt klicken.

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Antrieb als Besonderheit des Prelude

Das Alleinstellungsmerkmal des Prelude ist der Antrieb. Honda nutzt seinen auch in anderen europäischen Modellen verfügbaren quasi-seriellen Hybrid, der sich von den bekannteren Toyota- und Renault-Varianten deutlich unterscheidet.

Der Antrieb erfolgt die allermeiste Zeit über den 315 Nm starken E-Motor. Der Verbrenner dient in der Regel nur als Stromgenerator, wirkt lediglich bei Autobahntempo direkt auf die Räder ein. Eine externe Lademöglichkeit ist nicht vorhanden.

Das System fährt sich also ähnlich wie ein E-Auto, verbraucht aber die meiste Zeit Sprit, um den E-Motor versorgen zu können, der auch über die Rekuperation während des Bremsens und Bergabfahrens Energie erhält. Das ist zumindest im Stadtverkehr und in der Theorie sparsamer als die Nutzung eines Verbrenner-Direktantriebs.

Hybridmotor mit Klangerlebnis

Der Honda Prelude fahrend von hinten auf einer mediteranen Landstraße
Honda Prelude: Hybridmotor mit Sound, aber überschaubarer Leistung© Honda

Im Prelude arbeite der Hybrid grundsätzlich genauso, Honda schmückt seine Tätigkeit aber akustisch wirkungsvoll aus, so dass das Coupé so klingt und sich auch so anfühlt, als wäre ein kerniger Verbrenner mit sequentiellem Achtgang-Schaltgetriebe an Bord.

Während weiterhin ausschließlich der E-Motor für Vortrieb sorgt, führt der über alle Freiheiten verfügende Benziner beim Beschleunigen und Abbremsen ein Sound-Spielchen auf, lässt die Drehzahl beim Hochschalten hörbar absacken und vorm Runterschalten wie bei einem Zwischengasstoß aufjubeln. Gleichzeitig nimmt die E-Motorsteuerung kurz das Gas weg, so dass es zu kleinen Zugkraftunterbrechungen kommt, die sich wie Schaltrucke anfühlen.

In der Praxis funktioniert die akustische Charade ausgezeichnet. Der sonst akustisch eher dröge Hybrid wirkt lebhaft und dynamisch, vor allem im Sportmodus, der den Effekt noch einmal deutlich stärker akzentuiert als die Standardeinstellung.

Das Ganze wirkt organischer und authentischer als man es von einer Simulation erwarten darf, wohl auch, weil der Sound nicht wie etwa bei reinen E-Autos komplett synthetisch ist, sondern immer von einem echten mechanischen Verbrenner erzeugt wird.

188 km/h Spitze – sportlich ist das nicht

Das Cockpit des Honda Prelude
Konservatives Cockpit mit vielen Schaltern. "Shift-Plus" aktiviert die Soundsimulation© manelportugal@gmail.com

Zudem ist das System so clever gesteuert, dass es sich immer realistisch der aktuellen Fahrsituation anpasst – hier wirkt nichts abgespult oder vorprogrammiert. Wem das trotzdem zu viel wird, der schaltet "Shift-Plus" einfach per Knopfdruck aus – und fährt im gewohnte Hybridmodus, wie man ihn von Civic und Co. kennt.

Dass der E-Motor nominell nur 185 PS hat, spielt beim Fahrspaß auf gewundenen Landstraßen kaum eine Rolle. Der kräftige Antritt und das im weiten Band nutzbare Drehmoment lassen den Prelude kraftvoll und agil wirken, bevor ihm auf der Autobahn ein wenig die Puste ausgeht. Seine 188 km/h Höchstgeschwindigkeit sind für einen Sportwagen nicht eben viel, der Null-auf-hundert-Wert fällt mit 8,2 Sekunden für ein Sportcoupé mau aus.

Auf kurvigen Straßen hoher Spaßfaktor

Der Honda Prelude stehend von der Seite man sieht die Front auf einem Parkplatz
Bereit für kurvige Sträßchen: Der Prelude macht Spaß© manelportugal@gmail.com

Sein Revier sind vor allem die kurvigen Landstraßen, auf denen ihm das aufwändige System hohe Agilität verleiht. Die Komponenten stammen vom Honda Civic Type-R, der bereits bewiesen hat, dass auch frontgetriebene Performance-Autos sehr dynamisch sein können. Die direkte Lenkung und die sehr knackigen Bremsen passen sich dabei gut ein.

Der Übergang zwischen der Rekuperations- und der mechanischen Bremse ist nicht zu spüren. Und weil die Dämpfer adaptiv sind und sie sich wie auch die anderen Fahrwerkskomponenten anpassen lassen, sind auch entspannte lange Touren möglich.

Ein brachialer Sportwagen ist der über die Vorderräder angetriebene Prelude selbst im schärfsten Modus nicht. Aber das Coupé schafft die Verbindung von hohem Fahrspaß, der auch noch passend akustisch untermalt ist, Langstreckenkomfort und Effizienz.

Rund fünf Liter gibt der Hersteller für 100 Kilometer an – ein Wert, der nach den Erfahrungen mit den anderen Hybriden der Japaner bei zurückhaltender Fahrweise nicht ganz unrealistisch sein dürfte.

Der gute Verbrauchswert nimmt auch dem Basispreis von 49.500 Euro ein wenig die Wucht. Eine ähnliche Rolle spielen die gute Ausstattung und der Umstand, dass es in dieser Klasse keine deutlich billigere Alternative gibt.

Honda Prelude 2026: Daten & Preis

Technische Daten (Herstellerangaben)

Honda Prelude 2.0 i-MMD e:HEV S+ Shift (ab 03/26)

Motorart

Voll-Hybrid

Hubraum (Verbrennungsmotor)

1.993 ccm

Leistung maximal in kW (Systemleistung)

135

Leistung maximal in PS (Systemleistung)

184

Drehmoment (Systemleistung)

315 Nm

Leistung maximal bei U/min. (Verbrennungsmotor)

5.900 U/min

Antriebsart

Vorderrad

Beschleunigung 0-100km/h

8,2 s

Höchstgeschwindigkeit

188 km/h

CO2-Wert kombiniert (WLTP)

117 g/km

Verbrauch kombiniert (WLTP)

5,2 l/100 km

Kofferraumvolumen normal

264 l

Kofferraumvolumen dachhoch mit umgeklappter Rücksitzbank

760 l

Leergewicht (EU)

n.b.

Zuladung

n.b.

Anhängelast ungebremst

n.b.

Anhängelast gebremst 12%

n.b.

Garantie (Fahrzeug)

3 Jahre oder 100.000 km

Länge x Breite x Höhe

4.525 mm x 1.880 mm x 1.349 mm

Grundpreis

49.500 Euro

Text: Holger Holzer/SP-X

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