Fazit zum Genesis G80 Electrified AWD (06/22 - 06/25)

Ein gutes Image und einen angesehenen Ruf aufzubauen, ist ein schwieriges Unterfangen. Hyundai und KIA haben das über viele Jahre in Europa gemacht und sich inzwischen gutes Ansehen und Respekt erarbeitet. Das hat viel Mühe, Geld und Durchhaltevermögen gekostet, zahlt sich jetzt aber aus. Nun will es Hyundai nochmal wissen und eine eigene Luxusmarke unter dem Label Genesis etablieren. Kein leichtes Unterfangen, ist die Konkurrenz mit altehrwürdigen Marken wie Mercedes, Audi und BMW doch stark und die Ansprüche der Kunden umso höher. Obwohl die Verkäufe der Genesis-Modelle noch in homöopathischen Dosen erfolgen, bringt Hyundai tapfer ein neues Modell nach dem anderen auf den Markt. Bis auf einen Plugin-Antrieb decken sie alle gängigen Antriebsformen ab, vom Benziner über den Diesel bis zum reinen Elektroantrieb. Dabei setzen sie (mit einer Ausnahme) auf die konventionellen Plattformen und verbauen dort ihre fortschrittliche 800-V-Technik. Entsprechend flott gelingt das Laden, sind die Batterien doch nach rund 20 Minuten wieder zu mindestens 80 Prozent geladen. Noch flotter sind die Beschleunigungen, keines der Elektromodelle benötigt über fünf Sekunden von 0 auf 100 km/h und erst oberhalb von 200 km/h wird dem Vortrieb Einhalt geboten. Diese Werte treffen auch auf den G80 Electrified im Test zu, der neben einem ausgereiften und ungemein kräftigen Antrieb auch einen angenehmen Fahrkomfort und eine beachtliche Agilität mitbringt - die aufwendige Fahrwerkskonstruktion zahlt sich aus. Im Innenraum bemüht sich Genesis um gute Verarbeitung und hochwertige Materialien - der Koreaner braucht sich vor seinen europäischen Konkurrenten nicht verstecken, ist inzwischen in einigen Details nobler gemacht als die direkten Konkurrenten von Mercedes oder BMW. Auch aufgrund seiner langen Garantien ist der elektrische Genesis G80 durchaus eine Alternative, wenngleich eine teure Empfehlung - wobei die Konkurrenz teils noch teurer ist.