BMW testet die elektrische M3-Power-Limousine

BMW testet derzeit den elektrischen M3 am Polarkreis. Ein Blick auf die Räder könnte einen Hinweis auf die Motorisierung der Sportlimousine geben. Infos und Gerüchte zum ersten vollelektrischen M-Modell.
2027 bringt BMW den elektrischen M3
Radnabenmotoren könnten die Fahrdynamik erhöhen
Immense Leistung möglich
Der BMW 3er gehört zum Markenkern der Münchner und ist vor allem als M3 so etwas wie die heilige Kuh. Seit der Vorstellung des E30 M3 im Jahr 1985 schwört eine große Fangemeinde auf die Power-Limousine. Änderungen am Konzept werden daher genau beobachtet, wie beispielsweise schon beim Wechsel von Saug- zu Turbomotoren.
Erster BMW M3 mit Elektroantrieb

2027 steht dem M3 die nächste tiefgreifende Veränderung bevor. Ab dann soll es das M-Modell auf Basis der "Neue Klasse"-Plattform auch vollelektrisch geben. Damit überführt BMW das Konzept in die Neuzeit – und die langfristige Elektrostrategie der Marke. Fans sollten aber nicht gleich in Schnappatmung verfallen, denn es wird auch weiterhin einen konventionell angetriebenen BMW M3 mit Verbrennungsmotor geben.
Neuer Elektro-M3 mit Radnabenmotoren?

Skeptiker sollten den vollelektrischen M3 (internes Kürzel ZA0) dennoch nicht gleich abschreiben. Denn der in Lappland getestete Erlkönig zeigt einige Hinweise auf ein spannendes Antriebskonzept des ersten elektrischen M-Modells. Ein Blick in die Hinterradfelge des vermeintlichen M3 zeigt einen ungewöhnlichen Zylinder innerhalb der Bremsscheibe. Es könnte sich um einen so genannten Radnabenmotor handeln.
Der Verdacht scheint nicht unbegründet, schließlich bestätigte BMW-Technikvorstand Frank Weber bereits 2023, dass die Plattform der Neuen Klasse für "vier unabhängig voneinander arbeitende elektrische Maschinen mit bis zu einem Megawatt ausgelegt" sei. Das wäre eine Gesamtleistung von bis zu 1341 PS!
Auch andere BMW-Prototypen bestätigen die Erprobung dieser Motoren innerhalb der Marke, denn im August 2024 tauchte ein Versuchsfahrzeug in Coupéform mit Radnabenmotoren auf. Wieso sollte BMW dieses Konzept dann dem M3 vorenthalten?
Das bringt die Technologie

Doch welche Vorteile hätten solche im Rad integrierten Motoren? Zum einen ließe sich mit dieser Technik jedes Rad einzeln ansteuern, was neue Möglichkeiten bei der Auslegung der Längs- und Querdynamik eröffnen würde. Zum anderen bestechen solche Motoren durch eine hohe Leistungsdichte. Damit könnte BMW den elektrischen M3 zum leistungsstärksten Modell der Baureihe machen.
Um die Technologie voranzutreiben, interessiert sich BMW auch für das Start-up DeepDrive, das bereits Radnabenmotoren mit einer Leistung von bis zu 250 kW im Portfolio hat. Das junge Unternehmen ist Teil des Start-up-Programms der Münchner.
Eine Herausforderung für das BMW M Team dürfte hingegen das zusätzliche Gewicht pro Rad sein. Durch den Einbau der Motoren in die Felgen erhöhen sich die ungefederten Massen, was zusätzliche Abstimmungsarbeit bedeutet. Eigentlich achten Sportwagenhersteller sehr darauf, möglichst wenig Gewicht an den Rädern zu haben.
BMW M3 mit Verbrennungsmotor
Wie ein Nachfolger des M3 mit Verbrennungsmotor aussehen könnte, ist derzeit noch reine Spekulation. Fakt ist aber, dass die M GmbH ihre neuesten Modelle inzwischen mit Plug-in-Hybrid-Antrieben ausstattet. Daher ist davon auszugehen, dass neben XM und M5 auch der M3 elektrische Unterstützung erhalten wird. Bis zur Ablösung des aktuellen G80 ist aber noch eine Weile hin.
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