Top-Sehenswürdigkeiten in Dublin: Tipps für die irische Hauptstadt

Aufnahme der Old Town Dublin
Gassen aus Kopfsteinpflaster und ein Pub nach dem anderen prägen Dublins Altstadt© Shutterstock/SCStock

Traditionelle Pubs, irische Gastfreundschaft und geschichtsträchtige Sehenswürdigkeiten machen Dublin zu einem attraktiven Ziel für eine Städtereise. Die besten Tipps mit interaktiver Karte.

  • Irlands wohl größten Schatz im Trinity College bestaunen

  • Pub-Besuch mit Guinness, Whiskey und Livemusik

  • Sandstrände und Seerobben beim Tagesausflug an die Irische See

Die Geschichte der irischen Hauptstadt Dublin reicht zurück bis zu den Wikingern. Im Laufe der Jahrhunderte war die Stadt an der Mündung des Flusses Liffey Schauplatz vieler historischer Ereignisse, und so zeugen Dublins Sehenswürdigkeiten wie die St. Patrick’s Cathedral und das Dublin Castle von einer wechselvollen Geschichte. Mit einem breit gefächerten Kulturangebot, einladenden Pubs und einer herrlichen Küstenlandschaft kann Dublin zudem aufwarten.

Karte: Dublins Highlights auf einen Blick

Attraktionen in der City

1. St. Patrick’s Cathedral

Aufnahme der St. Patrick´s Cathedral in Dublin
Der Park vor der Kathedrale eignet sich perfekt für eine kleine Verschnaufpause© Shutterstock/Nabil Imran

Im Herzen der Altstadt erhebt sich die mittelalterliche St. Patrick’s Cathedral, die im 12. Jahrhundert zu Ehren des irischen Nationalheiligen errichtet wurde. Im Inneren der Kathedrale gibt es verschiedene Highlights zu entdecken:

  • Jonathan Swift, Autor des bekannten Romans "Gullivers Reisen", war bis zu seinem Tod Dekan der Nationalkathedrale. Unter anderem sind eine Büste, seine Totenmaske sowie das Grab des Schriftstellers zu sehen.

  • Der Tree of Remembrance, Baum der Erinnerungen, wurde im Gedenken an die Opfer des Ersten Weltkriegs errichtet: Von einem künstlichen Baum fallen Blätter mit Botschaften von Hinterbliebenen zu Boden und dokumentieren die Schrecken des Krieges.

  • Die "Tür der Versöhnung" am Westende des Kirchenschiffs: Das Loch geht auf eine Fehde zwischen zwei Lords im 15. Jahrhundert zurück, von denen sich einer in die Kirche geflüchtet hatte. Als die beiden Widersacher sich schließlich einigen konnten, schnitten Sie ein Loch in die Kirchentür, um sich zur Wiedergutmachung die Hand zu reichen.

Sehr zu empfehlen ist es, an einer der kostenlosen Führungen durch die Kirche teilzunehmen, bei der zahlreiche geschichtliche Besonderheiten und Wissenswertes zu den Exponaten anschaulich thematisiert werden.

2. Trinity College

Aufnahme des Campus Trinity College in Dublin
Zentral im Innenhof des Trinity Colleges steht der 30 Meter hohe Glockenturm © Shutterstock/Kayihan Bolukbasi

Am berühmten, im Jahr 1592 gegründeten Trinity College studierten unter anderem die irischen Schriftsteller Oscar Wilde, Samuel Beckett und Bram Stoker. Bei einer geführten Tour auf den sogenannten Trinity Trails über den mitten in der Stadt gelegenen Campus tauchen Teilnehmende in die Universitätsgeschichte ein.

Unbestrittenes Highlight ist die Bibliothek des Trinity Colleges mit mehr als 4,5 Millionen Büchern. In der "Old Library" befindet sich im Long Room der wohl größte irische Schatz: das Book of Kells aus dem Jahr 800 n. Chr. Aufwendige Malereien, keltische Muster und Schriften machen das Buch zu etwas Besonderem. Jeden Tag wird für die Besucher eine neue Seite zur Ansicht aufgeschlagen. Darüber hinaus gibt es im Long Room auch die älteste erhaltene Harfe Irlands zu sehen, nach deren Vorbild Banknoten, Münzen und das Staatswappen gestaltet wurden.

Im Gegensatz zu den Studierenden können Besucher ganz entspannt den 30 Meter hohen Glockenturm am Library Square passieren. Einer Legende nach fällt man durch die nächste Prüfung, wenn man sich während des Glockenläutens unter dem Turm befindet.

Wer vom Trinity College weiter zur Shoppingmeile Grafton Street läuft, kommt an der Statue von Molly Malone vorbei. Das Lied mit dem Titel "Cockles and Mussels" über das einst schönste Mädchen der Stadt, das jung starb, ist vermutlich allen bekannt, die schon einmal einen irischen Pub besucht haben.

3. Dublin Castle

Aufnahme der Dublin Castle -Caisleán Bhaile Átha Cliath
Kapelle und Rundturm gehören zum Schlosskomplex© Shutterstock/Mike Drosos

Mitten in der Altstadt befindet sich auch das Dublin Castle. Eine Besichtigung der prächtigen Räume, die bis heute für offizielle Anlässe genutzt werden, ist sehr zu empfehlen. Unter anderem sind Thronsaal und Ballsaal zu sehen. Am Ende der Führung haben Gäste die Gelegenheit, einen Blick auf die sogenannten Undercrofts zu werfen. Dabei handelt es sich um die Ausgrabungen von Siedlungsmauern der Wikinger und die Grundmauern von Dublin Castle.

Hinter dem Schloss wartet mit den Dubh Linn Gardens ein Geheimtipp: Der kleine, versteckte Garten liegt an der Stelle, an der einst die Wikinger auf der Insel siedelten. Von diesem Ort hat Dublin auch seinen Namen, auf Irisch bedeutet Dubh Linn so viel wie "schwarzer Tümpel".

Denn Dublin Castle wurde als mittelalterliche Burg auf den Überresten einer Wikingersiedlung errichtet. Im 17. Jahrhundert explodierte hier ein Pulverlager, anstelle der bisherigen Burg baute man einen Palast. Auf das alte Bauwerk weist noch ein Rundturm aus dem 13. Jahrhundert hin.

Unterwegs in den Stadtvierteln

4. Temple Bar

Aufnahme des Pub The Temple Bar in Dublin
Das typisch irische Pub ist ein beliebtes Fotomotiv© Copyright 2024 jksz.photography/Shutterstock. No use without permission.

Zahlreiche Pubs, Cafés und Galerien machen den südlichen Dubliner Stadtteil Temple Bar besonders beliebt. In den kleinen Gassen aus Kopfsteinpflaster ist immer etwas los. Der Besuch eines typischen Irish Pubs ist bei einem Aufenthalt in Dublin Pflicht – in Temple Bar gibt es so viele Kneipen, dass die Auswahl schwerfällt.

Mit seiner leuchtend roten Fassade ist "The Temple Bar" das wohl bekannteste Pub Dublins. Einen Platz bei der abendlichen Livemusik zu ergattern, ist oft schwierig. Dennoch lohnt es sich, einen Blick ins urige, verwinkelte Innere des Pubs zu werfen.

Irland ist auch bekannt für seine Whiskey-Destillen. Rund um das geschäftige Stadtviertel eröffnet sich die Möglichkeit, Spirituosen verschiedener Brennereien zu kosten.

Samstags findet auf dem Meeting House Square ein Lebensmittelmarkt mit zahlreichen regionalen Angeboten wie Sodabrot, saisonalem Gemüse, frischem Fisch und Fleisch statt. Auch Kleinigkeiten für zwischendurch, etwa Scones, ein typisches Gebäck zur Teatime, werden verkauft. Direkt um die Ecke findet der Temple Bar Book Market statt – für alle, die gern nach Secondhandbüchern stöbern.

5. Glasnevin

Aufnahme des Botanischen Gartens Glasnevin in Dublin
Das große Palmenhaus aus dem Jahr 1883 wurde aufwendig renoviert© Shutterstock/Aitormmfoto

Glasnevin ist eines der grünsten Stadtviertel im Norden Dublins. Einen Besuch wert ist hier vor allem der Glasnevin Cemetery, ein Friedhof aus viktorianischer Zeit. Kunstvoll gestaltete Grabsteine und keltische Kreuze machen ihn zu einer beliebten Sehenswürdigkeit. Zahlreiche irische Persönlichkeiten wurden auf dem größten Friedhof des Landes bestattet: etwa Michael Collins, einer der führenden Kämpfer im irischen Unabhängigkeitskrieg, oder der für seinen Einsatz zur Gleichberechtigung der Katholiken bekannte Politiker Daniel O’Connell.

Angeschlossen ist auch ein Besucherzentrum mit Museum. Führungen werden in englischer Sprache angeboten und lohnen sich für alle, die mehr über die Geschichte Irlands erfahren wollen.

Ebenfalls in Glasnevin befindet sich der botanische Garten mit restaurierten historischen Glashäusern. Der Eintritt zu den sieben Gewächshäusern ist frei. Seltene Orchideen, Kakteen, Palmen und Pflanzen aus den verschiedensten Erdteilen erwarten die Besucher.

6. Docklands

Aufnahme des Schiffsmuseum Jeanie Johnston Docklands in Dublin
Das Original der Jeanie Johnston sank 1847, ein Nachbau dient heute als Museumsschiff© Shutterstock/mark gusev

In den North Docklands liegt das Museumsschiff Jeanie Johnston, der Nachbau eines Segelschiffs aus dem 19. Jahrhundert. Von Hunger und Armut getrieben und in der Hoffnung, in Amerika eine bessere Zukunft zu finden, verließen zahlreiche Menschen ihre irische Heimat. Das Museumsschiff zeigt, unter welchen Bedingungen die Reisenden an Bord untergebracht waren und wie hart, gefährlich und anstrengend die Überfahrt in die neue Welt war. Die Besichtigung erfolgt im Rahmen einer geführten Tour, bei der individuelle Schicksale und Geschichten der Reisenden die Vergangenheit aufleben lassen.

Bei einem Spaziergang durch Dublins modernes Hafenviertel trifft man auch auf die Samuel-Beckett-Brücke, ein jüngeres Wahrzeichen der Stadt. Die Brücke stellt eine umgekippte Harfe dar und ist abends stimmungsvoll beleuchtet. Musicals, Opern, Ballett und klassische Konzerte finden im Bord Gáis Energy Theatre, das von Stararchitekt Daniel Libeskind designt wurde, statt.

Weitere Aktivitäten in Dublin

7. Dublinia

Aufnahme der Christ Church Cathedral in Dublin
Über den Torbogen gelangt man von der Ausstellung in der historischen Synodenhalle (li.) zur Kathedrale (re.)© Shutterstock/Sandra Mori

Im interaktiven Museum Dublinia wird die Geschichte Irlands lebendig. Hier erhält man einen umfassenden Einblick in die Zeit der Wikinger und des Mittelalters. Gäste erleben, wie sich die irische Hauptstadt im Laufe der Jahrhunderte verändert hat, und tauchen tief in die Vergangenheit ein – Geräusche und sogar Gerüche von früher werden hier wieder zum Leben erweckt.

Neben der Wikinger- und der Mittelalterausstellung zeigt die History-Hunters-Präsentation anhand archäologischer Artefakte, darunter Manuskripte und echte Skelette, wie die Menschen früher in der Stadt gelebt haben.

In der Dublinia sind Anfassen und Ausprobieren erwünscht, das Museum ist daher perfekt für Familien geeignet. Zum Abschluss des Rundgangs haben Besucher die Möglichkeit, vom Turm der benachbarten Christ Church Cathedral, die über eine Brücke mit dem Museum verbunden ist, einen Blick über Dublin zu werfen.

8. Guinness Storehouse

Aufnahme des Guiness Storehouse in Dublin
Die Gravity Bar thront auf dem Dach des Brauhauses © Shutterstock/Alexey Fedorenko

Die Guinness Brewery ist eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Dublin. Auf sieben Etagen erfahren Gäste alles Wissenswerte zur über 250 Jahre alten Geschichte der Brauerei und zur Herstellung des irischen Biers.

Die Besichtigung erfolgt entweder auf eigene Faust oder im Rahmen einer Führung, bei der man sogar lernt, wie das Guinness gezapft wird und eine perfekte Schaumkrone bekommt. Am Ende der Tour wartet ein Pint in der Gravity Bar, die in der obersten Etage einen tollen Blick über die Stadt bietet.

Arthur Guinness unterzeichnete schon Mitte des 18. Jahrhunderts einen Pachtvertrag für ein Grundstück am St. James's Gate in Dublin mit einer Laufzeit von 9000 Jahren und legte damit den Grundstein für seine Brauerei. Guinness wird heute in 50 Ländern gebraut und ist das beliebteste Stout weltweit.

9. Kilmainham Gaol

Aufnahme des Kilmainham Goal in Dublin
Im Westflügel des viktorianischen Gefängnisses hatten die Wärter alle Zellen im Blick© Shutterstock/Fringe78

Das Gefängnis Kilmainham Gaol wurde im Jahr 1796 eröffnet. Während des irischen Unabhängigkeitskriegs waren politische Gefangene in der viktorianischen Haftanstalt untergebracht und wurden zum Teil auch hier hingerichtet.

Bei einem Rundgang werden die grausamen Bedingungen deutlich, unter denen Inhaftierte hier lebten. Im obersten Stockwerk des Gefängnisses informiert eine Ausstellung über politisch Gefangene auf der gesamten Welt. Auf dem Hof befindet sich eine Gedenkstätte für die Anführer des Osteraufstands im Jahr 1916, mit dem die Unabhängigkeit Irlands von Großbritannien erzwungen werden sollte.

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10. Am Meer: Dublins Strände

Aufnahme der Howth Cliff in Dublin
Von Juni bis Oktober blüht das Heidekraut an der Küstenlinie von Howth© iStock.com/Dawid Kalisinski Photography

Wer genug von dem geschäftigen Treiben in Dublins Innenstadt hat, gelangt in kurzer Zeit zu herrlichen Stränden am Meer. Rund 30 Minuten benötigt der Regionalzug DART von der Haltestelle Tara Street gegenüber des Custom House zur Halbinsel Howth. Bei der Fahrt mit dem Mietwagen oder dem eigenen Auto sollten Reisende unbedingt an den Linksverkehr in Irland denken.

Bei gutem Wetter empfiehlt sich eine Küstenwanderung, für die es mehrere ausgeschriebene Routen in unterschiedlichen Längen gibt. Belohnt wird man mit fantastischen Blicken auf die Irische See. Aber Achtung: Einige Abschnitte erfordern Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Wer es gemütlicher mag, bleibt am Hafen, genießt Fish and Chips und kann mit etwas Glück sogar Seehunde sehen.

Aufnahme des Portmarnock Beach in Dublin
Der Portmarnock Beach liegt vor weitläufigen Sanddünen© Shutterstock/lensmen

Eine wunderbare Sicht auf die Halbinsel Howth hat man vom acht Kilometer langen Portmarnock Beach nördlich von Howth. Von hier aus führt ein kleiner Pfad in das Örtchen Malahide, das mit einem mittelalterlichen Schloss, einem botanischen Garten und zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten punktet. Einen schönen Strandtag verbringt man auch am Sandymount Beach, der etwa fünf Kilometer vom Zentrum entfernt liegt und Teil der Dublin Bay ist.

Häufige Fragen zu Dublin

Einen schönen Blick auf Dublin genießen Gäste der Gravity Bar mit bodentiefen Glasfenstern in der obersten Etage der Guinness Brauerei. Eine tolle Aussicht bietet sich auch vom St. Michael’s Tower, einem Teil der Dublinia-Ausstellung. Eindrucksvoll ist das 360-Grad-Panorama vom Smithfield Chimney Viewing Tower, einem alten Schornstein, der früher Teil der Old Jamesons Distillery war. Heute gelangt man über das Generator Dublin Hostel auf den Turm.

Um alle wichtigen Sehenswürdigkeiten in Dublin zu erkunden, ist mindestens ein verlängertes Wochenende eine gute Wahl. In etwa vier Tagen kann man die wichtigsten Sehenswürdigkeiten besuchen, einen ersten Einblick in das Leben und die Kultur der sympathischen Hafenstadt bekommen und sogar einen Tagesausflug an den Strand machen.

Regenwetter kommt in Irland recht häufig vor, und so bietet sich in dieser Zeit zum Beispiel eine Besichtigung der Guinness Brauerei an. Sehr schön ist die interaktive Ausstellung Dublinia, die Gäste mit auf eine Reise durch die Entstehungsgeschichte der Stadt nimmt. Interessant ist das EPIC, das Irish Emigration Museum, das umfassend über die Auswanderungsgeschichte des Landes informiert.