Die schönsten Dörfer in Deutschland

Gasse in Neuleiningen
Kultur, Erholung, Gemütlichkeit und herrliche Ausblicke: All das hat das Dorf Neuleiningen in Rheinland-Pfalz zu bieten© Heimat- und Kulturverein Neuleiningen e.V.

Sightseeing und besondere Erlebnisse sind in kleinen Orten unmöglich? Von wegen! Diese elf Dörfer sind unbedingt einen Besuch wert – auch für Reisende mit kleinem Geldbeutel.

  • Kleine Orte, die Erstaunliches bieten

  • Vom Bauerndorf bis zur Künstlerkolonie

  • Plus: Ausflugstipps für die Umgebung

Sie sind kein Fan von großen Städten und Menschenmassen, wollen aber trotzdem viel erleben? Kultur, Action und Kulinarik bieten auch Deutschlands schönste Dörfer und dazu Erholung, Gemütlichkeit, Naturidylle und herrliche Ausblicke. Gerade für Familien ein Pluspunkt: Ein Trip zu Zielen in der Region ist meist deutlich günstiger als eine Städtereise. Eine Auswahl besonders schöner kleiner Orte für den nächsten Urlaub oder Ausflug.

Reisende können das Deutschland-Ticket in Bussen und Bahnen überall im Land nutzen.

Karte: Hier liegen Deutschlands schönste Dörfer

Inhaltsverzeichnis

Ahrenshoop, Mecklenburg-Vorpommern

Ahrenshoop liegt auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. Die Ostsee auf der einen Seite, der Bodden auf der anderen, dazwischen das kleine Fischerdorf mit seinen reetgedeckten Häuschen: Diese Lage und das besondere Licht faszinierten Ende des 19. Jahrhunderts viele Kunstschaffende. Sie zogen nach Ahrenshoop und begründeten den Ruf des Seebades als Künstlerort. Bis heute kann man in Kunsthäusern und Galerien viele Ausstellungen bestaunen. Tipp: Der ausgewiesene Kunstpfad führt zu zehn Stationen, an denen bekannte Gemälde entstanden sind, und informiert über Maler und Malerinnen und ihre Werke.

Ebenfalls sehenswert: die 1951 eingeweihte Schifferkirche. Der reetgedeckte kleine Bau erinnert an ein Schiff, das kieloben liegt. Echte Boote gibt es am Althäger Hafen. Von hier aus sind Ausflüge mit Fahrgastschiffen und auf traditionellen Zeesbooten möglich. Auch für Aktivurlaubende ist Ahrenshoop ein attraktives Ziel: Im Süden führt ein schöner Wanderweg über die Steilküste am Hohen Ufer nach Wustrow. Im Norden endet Ahrenshoop am berühmten Weststrand, der an den gut 50 Quadratkilometer großen Darßer Urwald grenzt. Der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft ist ganz nah.

Nach Kultur- und Naturerkundungen warten die Cafés und Restaurants des Ortes mit kleinen und großen Gaumenfreuden. Tipp: Das gemütliche Räucherhaus* am Hafen, wo unter anderem fangfrischer und geräucherter Fisch serviert wird.

Amerang, Bayern

Auf der Homepage des kleinen Orts im Chiemgau heißt es, er sei das einzige Dorf Bayerns mit drei Museen: einem Automobilmuseum mit 200 Oldtimern, einem Bauernhausmuseum mit Jahrhunderte alten Höfen und Werkstätten und einem Renaissance-Schloss. Das Schloss wird noch heute von den Schlossherren bewohnt, ist aber zugleich Romantik-Hotel, Café, Pferdegestüt, Museum und Veranstaltungsort. Einen Teil der Räume kann man bei einer Führung besichtigen, im dreistöckigen, trapezförmigen Arkadenhof finden regelmäßig Konzerte statt.

Wer gerne gut isst, hat in Amerang die Wahl zwischen mehreren Lokalen: griechisch, italienisch, traditionell bayerisch. Ein Muss für Natur- und Tierfreunde: Bei einem ausgedehnten Spaziergang oder einer Radtour auf dem Moorlehrpfad gibt es zahlreiche Naturschätze zu entdecken.

Ausflugstipps in der Umgebung: Die Städte Wasserburg und Rosenheim sind nicht weit weg, genauso der Chiemsee, die Eggstätt-Hemhofer Seenplatte und die Kampenwand.

Assinghausen, Nordrhein-Westfalen

Assinghausen im Hochsauerlandkreis ist bekannt als fantastischer Rosengarten. Mehr als 200 Rosensorten gibt es hier zu bewundern. Durch das Dorf entlang gepflegter, schwarz-weißer Fachwerkhäuser mit verzierten Fassaden und den für das Sauerland typischen Schieferdächern führen vier verschiedene Rosenwege: "Flammentanz", "Heidetraum", "Rosa Sancta" und "Schneeflocke". Beste Zeit für Besuche ist Mai bis September.

Ausflugstipp: Das Sauerland gehört zu den beliebtesten deutschen Urlaubsregionen. Burgen und Schlösser, Höhlen und Stollen, Museen, Freizeitparks, Wildparks und Badeseen finden sich in erreichbarer Entfernung. In nächster Umgebung liegt das Naturschutzgebiet Ruhrtal zwischen Olsberg und Assinghausen. Weitere Tipps: Eine Wanderung zum Strüker Stein, ein sechs Meter hoher Monolith im Naturschutzgebiet Olsberg, die Freizeitwelt Sauerland* in Schmallenberg und das Fort Fun Abenteuerland*.

Lehde, Brandenburg

"Lagunenstadt im Taschenformat" taufte Theodor Fontane das kleine Lehde, als er 1859 den Spreewald bereiste. Ein Miniatur-Venedig ist das Dorf bis heute: Spreearme sind seine Gassen, Brücken verbinden die Inseln, und der Kahn ist das wichtigste Verkehrsmittel. Eine Kahnfahrt im Spreewald gehört bei einem Besuch dieser schönen Landschaft daher unbedingt dazu.

Weitere Attraktionen: das Gurkenmuseum, das Freilandmuseum und viele Rad- und Wanderwege, die die Wasserlandschaft durchziehen. Eine schöne Rundtour ist der Gurkenradweg*, der auf 260 Kilometern durch das gesamte Biosphärenreservat Spreewald führt.

Menzenschwand, Baden-Württemberg

Bei einem Spaziergang durch den kleinen Schwarzwaldort fallen die uralten, prächtigen Bauernhäuser aus dunklem Holz und mit tief heruntergezogenen Walmdächern auf. Sehenswert ist auch die Sebastianskapelle. Ihr Namensgeber, der Heilige Märtyrer Sebastian, wurde als Schutzheiliger gegen die Pest und andere Seuchen angerufen. Wer etwas Zeit hat, unternimmt einen Abstecher ins Franz-Xaver-Winterhalter-Museum, benannt nach dem in Menzenschwand geborenen "Sisi-Maler". Ein Muss für Naturfreunde: der Wasserfall in der romantischen Albschlucht.

Tipp: Rundwanderung von Menzenschwand zur Eselshütte mit herrlichen Ausblicken auf das Bernauer Tal und den Dom in St. Blasien. Der ehemaligen Abteikirche des Klosters St. Blasien sollte man unbedingt einen Besuch abstatten. Das monumentale Bauwerk von 1783 zählt mit seiner Gesamthöhe von 62 Metern zu den größten Kuppelkirchen Europas. Wer nach den Besichtigungen Entspannung sucht, kann den Tag im Radon Revital Bad in St. Blasien* ausklingen lassen.

Neuleiningen, Rheinland-Pfalz

Das Dorf befindet sich im nördlichen Teil des Landkreises Bad Dürkheim und erinnert mit seiner Burg, der Stadtmauer, den Türmen und den historischen Bauwerken an das historische Erbe der Leininger Dynastie. Die Museen "Im Burgturm" und "An der Münze" klären über die Geschichte der Leininger Grafen und deren Leben auf. Gut essen kann man in den Restaurants Alte Pfarrey* und H'manns* am Goldberg.

In der Region um Neuleiningen durchziehen viele Wanderwege wie der Pfälzer Weinsteig und der Leininger Burgen- oder Klosterweg die Landschaft. Auch Fahrradfans kommen nicht zu kurz. Neben überregionalen Themenrouten (Radweg Deutsche Weinstraße, Salierweg, Barbarossaweg, Kraut- & Rüben-Weg) gibt es zahlreiche weitere Radwege.

Im Westen des Leiningerlandes zwischen Hettenleidelheim und Eisenberg befinden sich die ehemaligen Tongruben der Erlebnislandschaft Erdekaut und der Römerpark Vicus Eisenberg*. Wer Lust auf Shopping hat, fährt nach Grünstadt. Ein echtes Highlight ist auch der Besuch bei einem der vielen Weinbaubetriebe.

Schierke, Sachsen-Anhalt

Schierke liegt unmittelbar am Fuß des Brockens, des höchsten Bergs im Norden Deutschlands. Wer es bequem mag, erklimmt ihn mit der Harzer Schmalspurbahn vom Schierker Bahnhof aus. Aber auch zu Fuß oder im Winter auf Skiern kommt man ans Ziel. Das schont zudem den Geldbeutel (Fahrt mit der Schmalspurbahn kostet für Erwachsene hin und zurück 53 Euro).

Auf dem Brocken sollte man sich Zeit nehmen für einen Abstecher im Nationalpark-Besucherzentrum Brockenhaus und den Brockengarten (geöffnet von Mitte Mai bis Mitte Oktober). Der botanische Garten auf dem Brocken kultiviert 1500 Pflanzenarten, die aus den Hochgebirgen und Tundren der gesamten Welt stammen.

Ein Bummel durch den idyllischen, kleinen Harz-Ort lohnt sich ebenfalls. Sehenswert sind das historische Rathaus und der Kurpark mit seinen Granitblöcken, Wasserspielen und dem Heiligen See. Übrigens: Schierke ist auch bekannt für den "Feuerstein", den wohl bekanntesten Kräuterlikör im Harz.

Schierke bietet durch seine einmalige Klippenwelt beste Bedingungen für Kletterer. Familien mit Kindern haben im Nationalpark Harz viel Spaß, beispielsweise auf der Allwetter-Rodelbahn Coaster oder in der Feuersteinarena. Ausflugstipps für die Umgebung: Wernigerode mit Schloss*, die Rübeländer Tropfsteinhöhlen* und das Bergwerk Büchenberg*.

Sieseby, Schleswig-Holstein

Beschaulich, romantisch, verträumt: Das ist Sieseby, der kleine Ort an der Schlei, einem gut 40 Kilometer langen Ostsee-Meeresarm. Das weiße Kleinod, wie das Dorf auch genannt wird, ist hauptsächlich bekannt für seine weißen, reetgedeckten Häuser und Katen, die sich wie Schmuckkästchen an der Dorfstraße aneinanderreihen.

Ursprünglich gehörte das Dörfchen dem Hamburger Kaufmann Gustav Anton Schäffer – unübersehbar, denn die schmiedeeisernen Initialen G.A.S. prangen noch heute an den Fassaden vieler denkmalgeschützter Häuser. Inzwischen befindet sich ein Großteil davon im Besitz der Herzogsfamilie Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg. Schöne Einkehrmöglichkeit: der ehemalige "Dorfkrug", der jetzt Gasthof Alt Sieseby* heißt.

Die Schlei ist eine beliebte Urlaubsregion. Hier liegen zahlreiche hübsche Orte, darunter Arnis, mit rund 300 Einwohnern die kleinste Stadt Deutschlands. Wer die Schlei erkunden möchte, sollte aufs Fahrrad steigen. Zahlreiche ausgeschilderte Touren führen meist auf kleinen Wegen durch die Region. Wassersportler wie Segler finden gute Bedingungen, dazu gibt es etliche Badestellen. Fast jeder Ort hat einen Hafen. Ein Muss: der Besuch der Wikingersiedlung Haithabu.

Steinkirchen, Altes Land bei Hamburg

Mitten in der beliebten Urlaubsregion Altes Land vor den Toren Hamburgs – berühmt als einer der größten Obstgärten Europas – liegt der kleine Ort Steinkirchen mit seinen hübschen Altländer Fachwerkhäusern, kleinen Geschäften und Lokalen. Regionaltypische Gerichte kommen zum Beispiel im Restaurant Zum Windmüller* auf den Tisch.

Eine Besucherattraktion: die St. Martini et Nicolai-Kirche mit ihrer berühmten und wertvollen Arp-Schnitger-Orgel. Im Alten Land kann man vier der 32 weltweit noch erhaltenen Arp-Schnitger-Orgeln bestaunen. Ebenfalls in Steinkirchen steht eines der beliebtesten Fotomotive im Alten Land: die Hogendiekbrücke. Sie führt über den beschaulichen Elbnebenfluss Lühe.

Das Dorf ist nur wenige Kilometer von der Elbe und einem der beliebtesten Treffpunkte der Urlaubsregion, dem Lühe-Anleger, entfernt. Von diesem geht es ganz einfach per Fähre bis nach Hamburg. Oder wie wäre es mit einem Besuch auf einem traditionellen Altländer Bauernhof? Auf dem Biohof Ottilie* kann man eine Hofführung mit kulinarischen Genüssen und einem Besuch im Hofladen verbinden. Weitere Ausflugstipps: Die Hansestädte Stade und Buxtehude sind rund 20 Kilometer von Steinkirchen entfernt.

Tüchersfeld, Bayern

Burgfels in Tüchersfels in der Fränkischen Schweiz
Tüchersfeld gilt als Wahrzeichen der Fränkischen Schweiz. Die charakteristischen Felsen entstanden vor rund 150 Millionen Jahren© Shutterstock/Mojolo

Das rund 200 Einwohnerinnen und Einwohner zählende Felsendorf Tüchersfeld bei Pottenstein in Oberfranken ist berühmt für seine traumhafte Kulisse: mehrere steil in den Himmel ragende Felsen und die davor errichteten Fachwerkhäuser, die sich scheinbar mit dem Felsen verbunden haben. Wer sich über den Ursprung dieses Naturphänomens informieren und noch mehr über die Geschichte der Region erfahren möchte, sollte sich einen Besuch des Fränkischen Schweiz Museums nicht entgehen lassen.

Ein Wandertipp in der näheren Umgebung: die rund zweistündige 6,8-Kilometer-Rundtour von Tüchersfeld zur Kühloch-Höhle.

Das Felsendorf liegt mitten in der Urlaubsregion Fränkische Schweiz, die viele Freizeitmöglichkeiten bietet. Zu entdecken gibt es mittelalterliche Burgen und Schlösser, Höhlen, Mühlen und eine Dampfbahn. Nicht allzu weit entfernt liegen die Städte Bamberg, Bayreuth und Nürnberg.

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Waltersdorf, Sachsen

Waltersdorf (Großschönau) gehört zu den schönsten Ausflugszielen in der Oberlausitz. Zwei Attraktionen machen den kleinen Ort über die Region hinaus bekannt: der Berg Lausche und die Umgebindehäuser. Der 793 Meter hohe Lausche ist ein beliebtes Wander- und Wintersportziel. Es gibt dort mehrere Schlepplifte, eine Beschneiungsanlage und Langlaufloipen. Am Nordosthang finden Wandernde mehrere Bauden (Berghütten). Zu den bekanntesten gehören die Rübezahl- und die Hubertusbaude.

Auch der Ort selbst hat einiges zu bieten, allem voran die unter Denkmalschutz stehenden Umgebindehäuser, die die Fachwerk-, Block- und Massivbauweise miteinander vereinen. Über 300 Umgebindehäuser mit ihren kunstvollen Türstöcken gibt es hier. Erklärungen dazu liefert der Denkmalspfad Oberlausitzer Umgebindehaus Waltersdorf.

Weitere Sehenswürdigkeit in Waltersdorf: die alte Mittel-Mühle im Mühlen- und Volkskundemuseum. Zu einem Spaziergang mit der ganzen Familie lädt der länderübergreifende Naturlehrpfad Lauschehochmoor ein. Der Naturlehrpfad Waltersdorf informiert über die Tier-, Gesteins- und Pflanzenwelt sowie über die historische Siedlungsstruktur.

Waltersdorf ist an drei Seiten vom Zittauer Gebirge umgeben. Zu den zahlreichen Wanderzielen gehört neben dem Hausberg Lausche der im Westen über die Eisgasse erreichbare Dreiecker auf dem Pass zwischen dem Weberberg und der Finkenkoppe in Böhmen. Östlich erhebt sich der Buchberg sowie die nahegelegene Jonsdorfer Felsenstadt*. In dem Sandsteinfelsengebiet verstecken sich überall bizarre Felsskulpturen, die zum Beispiel an Tiere erinnern und fantasievolle Namen tragen wie Mausefalle, Nonnenfelsen, kleine und große Orgel.

Tipp: Eine Rundwanderung durch die Felsenstadt oder eine Wandersafari durch den Steinzoo. Dort begegnet man Steintieren wie Löwe, Nashorn, Dackel oder Brütende Henne. Wer gerne badet, sollte sich auch das Trixi-Waldstrandbad* in Großschönau nicht entgehen lassen.

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