Die 10 besten Sehenswürdigkeiten in Potsdam: Tipps für die Reise

Luftbild der Stadt Potsdam mit Schloss Sanssouci
Potsdam lockt mit klassischer Architektur, viel Grün und einer lebendigen Kunstszene© adobe.stock.com/Roman

Als ehemalige preußische Residenzstadt ist Potsdam reich an historischen Sehenswürdigkeiten. Welche Orte lohnen sich besonders und was muss man gesehen haben? 

  • Königliche Schlösser und Parkanlagen 

  • Moderne Highlights: Biosphäre und Filmpark

  • Übersichtskarte für die Tourenplanung 

Potsdam, die Stadt der Schlösser und Gärten, zieht mit historischen Bauten, gepflegten Parkanlagen und vielseitigen Freizeitangeboten zahlreiche Gäste an. Preußische Könige ließen barocke Prachtbauten wie Schloss Sanssouci oder das Marmorpalais errichten. In Schloss Cecilienhof wurde bei der Potsdamer Konferenz von den Siegermächten nach dem Zweiten Weltkrieg Geschichte geschrieben.

Die Vergangenheit ist in der Havelstadt allgegenwärtig – zusammen mit modernen Highlights wie dem Tropenhaus Biosphäre oder dem Filmpark Babelsberg bietet diese Kombination gute Bedingungen für eine Städtereise. 

Interaktive Karte von Potsdam

Schlösser und Parkanlagen

1. Schloss Sanssouci

Aufnahme des Schloss Sanssouci in Potsdam
Schloss Sanssouci, das Lustschloss von Friedrich dem Großen, ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Potsdam© Shutterstock/Mistervlad

Sanssouci ist eng mit Friedrich dem Großen, dem Alten Fritz, verbunden. Der König entwarf das Lustschloss selbst und ließ die Idee vom Architekten Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff umsetzen. Die Anlage inmitten symmetrischer Weinbergterrassen diente dem Herrscher als Rückzugsort, an dem er Zeit ohne Sorgen, auf Französisch "sans soucis" verbringen konnte. An das Schloss schließen sich südwestlich die Neuen Kammern an, in denen früher Gäste untergebracht wurden, sowie auf östlicher Seite die Bildergalerie mit Werken aus dem Barock und der Renaissance.

Tipp: Für die verschiedenen Aktivitäten in der weitläufigen Schlossanlage planen Reisende idealerweise einen kompletten Tag ein. Eine gute Idee ist es, den Tag auf dem nördlich des Schlosses gelegenen Krongut Bornstedt ausklingen zu lassen. Dort gibt es unter anderem eine Hofbrauerei mit Restaurant sowie die Hofbäckerei, wo man sich stärken kann.

2. Belvedere

Aufnahme des Schloss Belvedere in Potsdam
Das Schloss Belvedere auf dem Pfingstberg wurde nach dem Vorbild italienischer Renaissancebauten errichtet und liegt inmitten sorgfältig gepflegter Gartenanlagen© adobe.stock.com/travelview

Nach Plänen von König Friedrich Wilhelm IV. wurde das Schloss Belvedere im italienischen Stil im 19. Jahrhundert auf dem Pfingstberg errichtet, die Fertigstellung erlebte der Herrscher jedoch nicht mehr. Mit dem im Jahr 1800 errichteten Pomonatempel, dem ersten Bauwerk des Architekten Karl Friedrich Schinkel, und dem Lenné-Garten des gleichnamigen Gartenarchitekten bietet das Gebäude eine einzigartige Kulisse. Die gesamte Anlage zählt zum Unesco-Welterbe.

Die Aussicht vom Pfingstberg ist beeindruckend – der Blick streift über die Potsdamer Schlösserlandschaft sowie die grüne, wasserreiche Region Richtung Wannsee bis nach Berlin. Am besten ist das Panorama vom Westturm des Belvederes zu genießen, eine kleine Treppe führt nach oben.

Tipp: Vor allem in der Abenddämmerung sind Ambiente und Ausblick besonders stimmungsvoll.

3. Schloss Cecilienhof

Im Norden des Neuen Gartens, der sich unterhalb des Pfingstbergs erstreckt, beschlossen Churchill, Truman und Stalin im Schloss Cecilienhof im Jahr 1945 die Neuordnung Deutschlands nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Eine Ausstellung informiert über die Potsdamer Konferenz. Das letzte Schloss der Hohenzollern ließ Kaiser Wilhelm II. für seinen Sohn Wilhelm und dessen Gattin im englischen Tudorstil errichten. Damit das Gebäude mit seinen 176 Zimmern nicht zu riesig erschien, gruppieren sich einzelne Bauteile rund um fünf Innenhöfe.

Wichtig: Aufgrund von Sanierungsarbeiten ist das Schloss Cecilienhof derzeit geschlossen und kann nicht besichtigt werden.

Statt der Besichtigung des Schlosses bietet sich ein Spaziergang zum Marmorpalais im Neuen Garten an. Die idyllische Lage am Ufer zwischen dem Heiligen See und dem Jungfernsee schafft ein perfektes Fotomotiv.

Sehenswertes in der Innenstadt

4. Museum Barberini

Aufnahme des Museum Baberini in Potsdam
Im sorgfältig rekonstruierten Palast Barberini neben dem Potsdamer Stadtschloss am Alten Markt befindet sich das Museum Barberini© Shutterstock/Kiev.Victor

Das Kunstmuseum Barberini am Alten Markt ist von außen und innen ein Hingucker: Der Palast im klassizistisch-barocken Stil wurde einem Palazzo in Rom nachempfunden und Anfang der 1770er-Jahre ursprünglich als Wohnhaus erbaut.

Nach der Zerstörung durch einen Luftangriff im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude abgerissen. Die DDR nutzte den freien Platz unter anderem als Parkplatz und als Grünanlage. Die Hasso-Plattner-Foundation ließ den Palast mit einer Rekonstruktion der Originalfassade zwischen 2013 und 2016 wieder aufbauen. Im Inneren präsentiert das Barberini eine Sammlung impressionistischer Gemälde unter anderem von Renoir und Monet.

Darüber hinaus werden in Kooperation mit internationalen Partnern bis zu drei Wechselausstellungen jährlich organisiert. So waren bereits Werke von Picasso, Rembrandt oder Munch zu sehen.

5. Holländisches Viertel

Aufnahme des Holländischen Viertel in Potsdam
Ein Streifzug durch das holländische Viertel lohnt sich zu jeder Jahreszeit© adobe.stock.com/Carl-Jürgen Bautsch

Rund 150 Backsteinhäuser im holländischen Stil bilden das Holländische Viertel in der nördlichen Altstadt. Mitte des 18. Jahrhunderts benötigte man dringend Handwerksleute, und so ließ Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. die Häuser für sie errichten. Heute ist das Quartier geprägt durch kleine, inhabergeführte Geschäfte, Cafés und Restaurants.

Bei einem Bummel durch das Viertel gibt es daher einiges zu entdecken. Besonders stimmungsvoll ist das Sinterklaasfest, ein Weihnachtsmarkt, der jedes Jahr am dritten Adventswochenende stattfindet. Serviert werden typisch holländische Leckereien wie Knieperties, ein süßes Waffelgebäck ähnlich wie Hippen oder der typisch niederländische Wacholderschnaps Genever.

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Sehenswertes rund um Potsdam

6. Glienicker Brücke

Die Glienicker Brücke verbindet Potsdam mit Berlin
Im Kalten Krieg war die Glienicker Brücke oft Schauplatz für den Austausch von Agenten© adobe.stock.com/bluedesign/powell83

Die Glienicker Brücke verbindet Berlin und Potsdam. Während des Kalten Krieges tauschten die USA und die Sowjetunion hier Agenten aus. Von der Mitte des Bauwerks eröffnet sich ein schöner Blick über die Havel. Einen ersten Übergang aus Holz gab es an dieser Stelle bereits Ende des 17. Jahrhunderts. Die schmale Brücke war allerdings dem Adel vorbehalten, der von Berlin aus zu den Schlössern oder Jagdgebieten gelangen wollte.

Nach einer Erweiterung der Holzbrücke folgte eine vom Architekten Karl Friedrich Schinkel entworfene Steinbrücke, die jedoch im Jahr 1907 aufgrund des zunehmenden Verkehrs der heutigen Stahlkonstruktion weichen musste.

Am Havelufer auf der Berliner Seite erstreckt sich der Park Glienicke mit dem Schloss Glienicke, der mit mediterranem Flair auf einen Spaziergang einlädt. Schön anzusehen ist die Löwenfontäne vor dem Schloss. Gegenüber vom Park Glienicke liegt der Potsdamer Stadtteil Klein Glienicke, der über eine kleine Brücke mit dem Park Babelsberg verbunden ist. Ein Geheimtipp ist der mittelalterliche Flatowturm inmitten der Parkanlage, der einen herrlichen Blick auf Potsdam bietet.

7. Heilandskirche Sacrow

Aufnahme der Heilandskirche Sacrow in Potsdam
Die Heilandskirche Sacrow blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Ein Besuch lohnt sich auch wegen der malerischen Umgebung© Shutterstock/AR Pictures

Am Ufer des Jungfernsees nördlich von Potsdam wartet das Dörfchen Sacrow mit einer romantischen Sehenswürdigkeit auf: Am Ufer schaut die Heilandskirche im italienischen Stil mit dem frei stehenden Glockenturm aus den Wäldern hervor.

Erbaut wurde die Kirche unter König Friedrich Wilhelm IV. Während der deutschen Teilung war das Kirchengelände mit dem Turm Teil des Sperrgebiets. Das Gebäude verfiel zusehends, wurde nach der Wiedervereinigung jedoch umfangreich restauriert.

Sehr zu empfehlen ist ein ausgedehnter Spaziergang durch die Schloss- und Gartenanlage Sacrow mit anschließender Besichtigung des Kirchengebäudes. Auch von der anderen Uferseite ist die Kirche sehenswert: Vom Ufer im Schlosspark Glienicke bietet sich ein perfekter Blick auf die Heilandskirche.

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Aktivitäten und Unternehmungen

8. Schiffbauergasse

Die Schiffbauergasse am Tiefen See ist ein Quartier für Kunst- und Kulturbegeisterte. In denkmalgeschützten Gebäuden wie dem Waschhaus oder der Maschinenhalle finden Konzerte, Ausstellungen oder andere Events statt. Am Ufer mit Schiffsanleger und Marina steigen Wassersportbegeisterte ins Kanu oder aufs SUP-Board. Erlebnisreich ist eine Floßtour über die Havel oder die zahlreichen Seen rund um Potsdam. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Floß anzumieten, ein Bootsführerschein ist dafür nicht notwendig.

9. Biosphäre

Ein Besuch der Biosphäre ist vor allem bei Familien beliebt. Das Tropenhaus wurde im Rahmen der Bundesgartenschau 2001 errichtet. In der Dschungellandschaft donnert und blitzt es regelmäßig, zudem sind mehr als 20.000 tropische Pflanzen und Tiere zu sehen. Ein Highlight ist das Schmetterlingshaus mit frei fliegenden bunten Faltern. Veranstaltungen und Sonderausstellungen sorgen für Abwechslung.

10. Filmpark Babelsberg

Aufnahme des Filmpark Babelsberg in Potsdam
Ein Besuch im Filmpark Babelsberg darf bei einer Reise nach Potsdam nicht fehlen© Shutterstock/Ugis Riba

Potsdam ist als Medienstadt bekannt. Das Großatelier-Studio Babelsberg gilt dabei als ältestes der Welt. Internationale Filmproduktionen sind hier keine Seltenheit.

Einen Einblick in die Welt der Film- und Fernsehprofis bietet der Filmpark Babelsberg. Im Park wartet ein Mix aus Unterhaltung, Ausstellungen und Originalkulissen auf Gäste. Eine Stuntshow mit wilden Spezialeffekten und ein 4-D-Actionkino sind zwei der Attraktionen. Bei der Planung sollten Reisende die saisonale Schließzeit des Parks zwischen November und April beachten. Zu Sonderveranstaltungen ist auch während der Pause geöffnet.

Häufige Fragen zu Potsdam

Potsdam gilt als Stadt prächtiger Schlösser und Gärten. Viele der Sehenswürdigkeiten zählen zum Unesco-Welterbe. Bei einem Besuch in der einstigen Residenzstadt wird die preußische Vergangenheit wieder lebendig. Zahlreiche Herrscher residierten in der Stadt und ließen eindrucksvolle Anlagen wie Schloss Sanssouci oder Schloss Cecilienhof errichten.

Ein Rundgang durch die reich verzierten Räume des Schlosses ist sehr zu empfehlen. Auch die Parkanlage rund um das Schloss ist sehenswert: Über viele Jahrhunderte wurde der Park erweitert und umgestaltet und gilt als Meisterstück der Gartenkunst. Neben dem Schloss lohnt sich die Besichtigung des Chinesischen Teehauses, einem kleinen Pavillon mit fernöstlichem Flair.

Für Familien ist ein Besuch der Biosphäre spannend. In dem Tropengarten leben unter anderem Schmetterlinge, Leguane und Weißbüscheläffchen. Der Filmpark Babelsberg ist perfekt für kleine und große Filmfans. Zahlreiche Attraktionen und Kulissen warten auf Entdeckung. Action verspricht der Kletterwald AbenteuerPark Potsdam, der unter anderem mit einer 200 Meter langen Seilrutsche punktet.

Wichtig: Saisonale Schließzeiten bei Film- und Kletterpark sollten beachtet werden.