Die Highlights an der Ostsee

Ab in den Strandkorb und die gute Ostseeluft genießen.
Ab in den Strandkorb und die gute Ostseeluft genießen.© www.ostsee-schleswig-holstein.de/Oliver Franke

Lange Sandstrände und wildromantische Steilküsten laden zu Sport und Erholung in frischer Meeresbrise ein. Traditionsreiche Seebäder und alte Hansestädte locken mit ihrem Flair und spannenden Museen. 

1130 Kilometer auf dem Ostseeküsten-Radweg

Auch rund um die Insel Fehmarn führt der Ostseeküsten-Radweg © Shutterstock/Juergen Wackenhut

Auf der einen Seite des Lenkers rauscht das Meer, auf der anderen Seite schweift der Blick über Wiesen, Felder und Wälder: Der Ostseeküsten-Radweg von Flensburg bis nach Usedom ist rund 1130 Kilometer lang, einfach zu befahren und für Familien gut geeignet. 438 Kilometer führen durch Schleswig-Holstein, vorbei an Fischerdörfern wie Maasholm, historischen und modernen Hafenstädten wie Eckernförde und Kiel und – nach einem Abstecher auf die Insel Fehmarn – zur Weltkulturerbe-Stadt Lübeck.

Auf weiteren 695 Kilometern lernt der Radler die schönen Seiten Mecklenburg-Vorpommerns kennen: Heiligendamm, die weiße Stadt am Meer, die romantische Halbinsel Fischland-Darß-Zingst, die alten Hansestädte Wismar, Rostock und Stralsund sowie die viel besuchten Inseln Rügen und Usedom. 

Info:
Markierung: blaues Quadrat mit der Aufschrift Ostsee Küsten-Radweg 
Ostseeküsten-Radweg in Schleswig-Holstein*
Ostseeküsten-Radweg in Mecklenburg-Vorpommern*
Fahrradfreundliche und vom ADFC zertifizierte Unterkünfte*

Das Wikinger Museum Haithabu

Vorführungen zu altem Handwerk lassen die Zeit der Wikinger wiederaufleben © Stiftung Schleswig Holsteinische Landesmueen/Aldo

Vor 1000 Jahren herrschte am Ende der Schlei, einem Meeresarm der Ostsee, eine rege Geschäftigkeit. Dort lag die riesige Wikingersiedlung Haithabu*, deren Bewohner mit Skandinavien, Westeuropa, dem Nordseeraum und dem Baltikum Handel trieben. Hier kamen Waren aus aller Welt zusammen. Sieben rekonstruierte Wikingerhäuser und eine 40 Meter lange Landebrücke vermitteln einen Eindruck davon, wie die Menschen wohnten und arbeiteten, sich kleideten und ernährten, wie ein Kammmacher, ein Weber und ein Tuchhändler lebten. Das moderne Ausstellungsgebäude zeigt Originalfunde und Filme über die Wikingerstadt, die mit dem Grenzbauwerk Danewerk UNESCO-Welterbe ist.

Große Pötte an der Schleuse Kiel-Holtenau

Die Schleuse Kiel-Holtenau: beliebt für einen Blick auf Traumschiffe © stock.adobe.com/penofoto.de

Der knapp 100 Kilometer lange Nord-Ostsee-Kanal gehört zu den meistbefahrenen Seekanälen der Welt, die Schleusenanlage in Kiel-Holtenau* ist eine der weltgrößten. Wer riesigen Frachtern oder Luxuslinern ganz nah sein will, besucht die Aussichtsplattform, die über dem großen Schleusentor liegt. Von hier lässt sich das Öffnen und Schließen des Tors und das Ein- und Ausfahren der Schiffe gut verfolgen. Bei knapp 30.000 Schiffen pro Jahr muss man nicht lange auf den nächsten großen Pott warten. Infotafeln und Modelle erklären den Schleusenvorgang, der etwa 45 Minuten dauert.

Pelzerhaken: Das Hawaii der Ostsee

Pelzerhaken bietet für Wassersportler ideale Bedingungen © www.ostsee-schleswig-holstein.de/photocompany gmbh

Pelzerhaken* ist ein Paradies für Wassersportler, ob Segler, Wind- und Kitesurfer oder Stand-up-Paddler. Der 6,5 Kilometer lange flach abfallende Strand ist der einzige ganz nach Süden ausgerichtete der Lübecker Bucht. Die vorgelagerten Sandbänke dienen Surf-Neulingen als sicherer Stehbereich, den Profis bei Wind als ideale Sprungrampen. Surf- und Kiteschulen bieten Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene an, Surfshops das notwendige Zubehör. Coole Restaurants und Bars tragen zur chilligen Atmosphäre des kleinen Ortes bei. Wen wundert’s, dass Pelzerhaken als das „Hawaii der Ostsee“ gilt.

Lübeck: Das Europäische Hansemuseum

Das Europäische Hansemuseum lädt zu einer Reise ins Mittelalter ein © Europäisches Hansemuseum/Olaf Malzahn

Dem mächtigen, Mitte des 12. Jahrhunderts gegründeten Handelsbund der Hanse gehörte auch Lübeck an, das als „Königin der Hanse“ galt. Hier lässt im mittelalterlichen Burgkloster und einem modernen Neubau das Europäische Hansemuseum* 800 Jahre der Handelsmacht aufleben: mit Originalfunden, Rauminstallationen und interaktiven Angeboten. Bis zum 7. November 2021 ist eine LEGO-Ausstellung zur Hansegeschichte das Erlebnis für die ganze Familie.

Nach so viel Sehenswertem kommt ein Bummel durch die Breite Straße zum berühmten Café Niedereggergerade recht, wo Marzipan aus eigener Herstellung und andere süße Leckereien angeboten werden.

Wussten Sie schon?

Der Hansa-Park in Sierksdorf bei Lübeck ist der einzige Erlebnispark Deutschlands, der am Meer liegt. Infos dazu hier.

Bad Doberan: Mit der Molli-Bahn nach Kühlungsborn

Achtung, „Molli“ kommt! Die Bäderbahn in den Straßen von Bad Doberan © Molli Archiv

Wie in die gute alte Zeit zurückversetzt fühlt sich, wer die Mecklenburgische Bäderbahn „Molli“* besteigt. Die 100-jährige Dampfeisenbahn schnauft im Blümchenpflücktempo mit viel Gebimmel und Pfeifen durch die engen Straßen von Bad Doberan. Der für seine hochgotische Klosterkirche bekannte Ort ist Startpunkt einer abwechslungsreichen Tour nach Heiligendamm, dem ältesten Seebad an der Ostseeküste, und weiter zur Endstation im Bilderbuch-Badeort Kühlungsborn. Von dort wandert, wer Lust auf Bewegung hat, am endlosen Sandstrand retour nach Heiligendamm. Die Schmalspurbahn mit der seltenen Spurweite von 90 Zentimetern bringt den Gast von hier zurück nach Bad Doberan.

Rostocks Schifffahrtsmuseum

Rostocks schwimmendes Schifffahrtsmuseum im IGA-Park © Erik Groß

Highlight für große und kleine Kapitäne: Der 157 Meter lange 10.000-Tonnen-Frachter mit Namen „Traditionsschiff Typ Frieden“ ist Deutschlands größtes schwimmendes Museum und komplett begehbar. Wer mehr über die Entwicklung des Schiffbaus vom Einbaum bis zum modernen stählernen Frachtschiff erfahren und einen Blick in eine Schiffszimmermannswerkstatt des 18. Jahrhunderts werfen möchte, für den ist das Schifffahrtsmuseum Rostock* ein Muss. Und wer selbst ein Schiff steuern möchte, findet in der Miniportanlage Modellschiffe, die per Fernsteuerung über das Wasser sausen.

Ahrenshoop: Auf dem Zeesenboot durch die Boddenlandschaft

Empfehlenswert: Fahrt mit einem traditionellen Zeesenboot über den Bodden © stock.adobe.com/Dietlinde DuPlessis

Braune Segel und breiter Rumpf sind die Merkmale der Zeesenboote, von denen die Fischer in den flachen Lagunen des Fischland-Darß früher ihre Zeese, Schlepp- und Treibnetz, auswarfen. Eine Fahrt auf einem der liebevoll restaurierten Boote ist ein ganz besonderes Erlebnis. Je nach Wetter noch bis Oktober können sich Urlauber vom Althäger Hafen über den Saaler Bodden* schippern lassen und dabei die Wasserlandschaft mit ihren schilfbewachsenen Inseln, den Bülten, genießen.

Wer lieber an Land bleibt, dem sei die Althäger Fischerregatta* am 18. September empfohlen, bei der die Traditionssegler zur Wettfahrt auf dem Bodden antreten.

Kranichbeobachtung an der Vorpommerschen Ostseeküste

Kraniche bei ihrer Rast an der Ostseeküste © Shutterstock/Lukas Stark

Wild trompetende Rufe ertönen, wenn die „Vögel des Glücks“ elegant auf den Wiesen landen und mit ausgebreiteten Flügeln zu waghalsigen Sprüngen ansetzen: Kranichzeit an der Vorpommerschen Ostseeküste.  Bis zu 70.000 Vögel rasten hier im Herbst auf ihrem Weg in das spanische Winterdomizil, um sich für den Weiterflug Energiereserven anzufressen. Das NABU-Kranichzentrum in Groß Mohrdorf* bietet neben spannenden multimedialen Informationen über die Tiere ab Mitte September wieder Exkursionen* an. Um die grauen langhalsigen Vögel zu erleben, empfiehlt sich auch ein Besuch der Beobachtungsstation KRANORAMA am Günzer See* nicht weit von Groß Mohrdorf.

Das Ozeaneum in Stralsund

Winzig klein fühlen sich Besucher des Ozeaneums angesichts der Riesenwale © Deutsches Meeresmuseum Stralsund/Johannes-Maria Schlorke

Hunderte von Heringen ziehen im Schwarmfischbecken ihre Bahnen, in dem riesigen Aquarium „Offener Atlantik" schwimmen Doraden und Wolfsbarsche um ein fast 11 Meter langes Schiffswrack und auf der Dachterrasse beweisen hinter Panoramascheiben Pinguine ihre Schwimmkünste. Das Ozeaneum*, untergebracht in einem futuristischen Bau, ist eine Liebeserklärung an das Meer. 50 Aquarien laden zu einer Entdeckungsreise durch die nördlichen Ozeane ein. In einem 20 Meter hohen Raum schweben in Originalgröße die Nachbildungen von Blau-, Buckel- und Pottwalen über den Köpfen der Besucher. Bläuliches Licht und Walgesänge vermitteln das Gefühl, unter Wasser zu sein. 

Rügens schöne Kreideküste

Höchste Erhebung an Rügens grandioser Kreideküste: der Königsstuhl © iStock.com/RicoK69

Rügens bekannteste Sehenswürdigkeit ist die im Nationalpark Jasmund* geschützte Kreideküste, der leuchtend weiße Königsstuhl mit 118 Metern ihr höchster Punkt. Eine Wanderung auf dem 12 Kilometer langen Hochuferweg empfiehlt sich besonders, wenn das Morgenlicht die Felsen erstrahlen lässt. Wer mehr über Entstehung, Abbau und Nutzung der Kreide wissen möchte, steuert Europas einziges Kreidemuseum* an. In einem historischen Kreidewerk in Gummanz präsentiert es eine Vielfalt an Themen, auf dem Freigelände Maschinen und Geräte, entlang des Naturlehrpfades zum „Kleinen Königsstuhl“ viel Wissenswertes auf Schautafeln. 

Ribnitz-Damgarten: Edles aus dem „Gold des Meeres“

Besonders interessant ist Bernstein mit Einschlüssen von kleinen Insekten © iStock.com/JerzyC

Ein Baum mit 29.000 Blättern und das Originalmodell des Dreimasters „Bounty“, hergestellt aus glänzendem Bernstein – das sind nur zwei der Kunstwerke, die in der 1948 gegründeten Firma „Ostsee-Schmuck* Staunen hervorrufen. Bei einem Rundgang über drei Etagen durch die Schaumanufaktur erfährt der Besucher, wie man das „Gold des Meeres“ von ähnlichen Steinen unterscheidet und wie man es bearbeitet. Wer Lust hat, stellt anschließend in der Werkstatt sein eigenes Schmuckstück aus Bernstein her – oder schaut sich in der Verkaufsausstellung um. 

Usedom: Auf den Spuren von Lyonel Feininger

Die Kirche St. Petri in Benz war eines der Lieblingsmotive Lyonel Feiningers © imago images/Martin Siepmann

Die als „Kaiserbäder“ bekannten Orte Heringsdorf, Ahlbeck und Bansin auf Usedom ziehen mit prächtigen Hotels und Villen im Stil der Bäderarchitektur die Touristenmassen an. Sehr viel beschaulicher geht es im sanft gewellten Hinterland mit seinen Seen, Wiesen, Mooren und Dörfern zu. Schon der deutsch-amerikanische Maler Lyonel Feininger schätzte Radtouren über die Insel, auf denen er ab 1908 Motive für seine Aquarelle und Ölbilder suchte, etwa die Kirche St. Petri in Benz. Die 2009 eröffnete Lyonel-Feininger-Rundtour* mit einer Gesamtlänge von 56 Kilometern verbindet 40 Stationen und 80 künstlerische Motive miteinander, auf denen man den Künstler und die Insel kennenlernt.

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